Abfallmanagement

Konzept

Ein nachhaltiges und effizientes Abfallmanagement zu betreiben ist ein zentraler Bestandteil der Umweltstrategie der Lufthansa Group, um Umweltauswirkungen der Geschäftstätigkeiten zu minimieren und die Rohstoffeffizienz zu verbessern. Dies erstreckt sich auf Konzerngesellschaften aus allen Geschäftsfeldern.

Rahmenkonzept zur systematischen Reduktion von Bordabfällen und Förderung der Kreislaufwirtschaft bei allen Passagier-Airlines definiert

Global variierende Abfallrichtlinien, das zunehmende Bedürfnis der Kundinnen und Kunden nach umweltfreundlicheren Produkten sowie der limitierte Raum an Bord der Passagier-Airlines erfordern im Bereich Bordabfälle einen großen Handlungsbedarf, insbesondere im Rahmen des nachhaltigen Abfallmanagements. Aus diesen Gründen haben die Passagier-Airlines der Lufthansa Group einen gemeinsamen allgemeingültigen Rahmen für den verantwortungsvollen Umgang mit Bordabfällen definiert, der alle Kategorien von Bordabfällen berücksichtigt.

Bordabfälle werden in die drei Kategorien Einwegabfälle, Lebensmittelabfälle und Mehrwegabfälle eingeteilt. Unter Einwegabfällen werden Materialien verstanden, die ohne definierte Kreislaufprozesse nach einmaliger Verwendung an Bord oder nach dem Flugereignis zu Abfall werden. Lebensmittelabfälle können sowohl während als auch nach dem Flugereignis anfallen. Zu Mehrwegabfällen gehören Materialien, die bereits im Kreislauf gehandhabt werden, jedoch zu einem späteren Zeitpunkt ohne nachgelagerte Kreislaufprozesse zu Abfall werden.

Das Konzept zur umfänglichen Abfallreduktion basiert auf der Abfallhierarchie der EU-Richtlinie 2008/98/EG. Handlungsgrundlage für ein zunehmend kreislauffähiges Abfallmanagement von Bordabfällen bieten die „R-Strategien“ der Kreislaufwirtschaft auf Basis der hierarchischen Dimensionen der EU-Abfallhierarchie. Folglich setzt sich der Leitfaden für die systematische Reduktion von Bordabfällen in hierarchischer Abfolge wie folgt zusammen: Reduce – Reuse – Recycle – Recover – Replace, also: reduzieren – wiederverwenden – wiederverwerten – rückgewinnen – ersetzen. Im Jahr 2023 wurde dieses Konzept etabliert, um die Abfallziele der Lufthansa Group Passagier-Airlines zu erreichen.

Internationale sowie nationale Vorschriften für die Behandlung von Bordabfällen schränken die Umsetzung des Konzepts jedoch ein. Die Lufthansa Group setzt sich deshalb auch dafür ein, eine Vereinbarkeit von nachhaltiger Entwicklung und politischen Rahmenbedingungen im Bereich Abfallmanagement zu erzielen. Für eine effiziente Reduzierung von Bordabfällen werden außerdem unterschiedliche Akteure entlang der Wertschöpfungskette wie Hersteller, Catering-Partner, Kabinenmitarbeitende, operatives Abfallmanagement der Lufthansa Group und Entsorgungsunternehmen einbezogen. Darüber hinaus engagiert sich das Lufthansa Group Produktmanagement der Passagier-Airlines in verschiedenen internationalen Gremien, wie den Arbeitsgruppen „Sustainable Cabin“ und „Smarter Handling of International Catering Waste“ des Branchenverbands IATA. Mit der regelmäßigen Teilnahme an gemeinsamen Austauschformaten werden Erfahrungen, Herausforderungen und Wissen geteilt sowie konkrete gemeinsame Projekte, wie zum Beispiel transatlantische Recycling-Tests oder politisches Engagement für bessere Bedingungen, lanciert. Gemeinsam soll das Ziel eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen an Bord erreicht werden.

Lufthansa Cargo und Lufthansa Technik fokussieren sich auf Ressourcenschonung und Zirkularität

Wesentliche Bestandteile des Abfallkonzepts der Lufthansa Cargo sind die Abfallvermeidung sowie die Abfallreduzierung und Ressourcenschonung. Bei Lufthansa Cargo sind Lademittel- und Ladehilfsmittel notwendige Artikel, um den Luftfrachttransport sicher zu stellen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Artikel zur Mehrfachnutzung, die erst nach deren Nicht-Reparierbarkeit oder nach Ablauf des Gültigkeitsdatums gemäß internationalen luftfrachtspezifischen Regularien bei zertifizierten Lademitteln zu Abfällen werden. Einzelne Ladehilfsmittel sind Einwegmaterialien aufgrund ihrer Beschaffenheit oder weil es die internationalen Vorschriften vorgeben. Mit Akteuren der Wertschöpfungskette wie Herstellern, Bereitstellern, Handling-Partnern, Verbänden und Entsorgern findet eine enge Zusammenarbeit statt, um die Wiederverwendung auf der einen und die Kreislaufwirtschaft auf der anderen Seite zu optimieren. So hat zum Beispiel die zum Schutz der Fracht eingesetzte Kunststofffolie durch die Zusammenarbeit mit dem Hersteller einen Rezyklatanteil von 10 % erreicht und ausgewählte Lade- und Ladehilfsmittel werden durch Upcycling aufbereitet.

Im Rahmen ihrer Tätigkeiten als Wartungs-, Reparatur- und Überholungsdienstleister in der Luftfahrtindustrie werden bei Lufthansa Technik durch die Instandhaltungen, Reparaturen und Nutzungszeitverlängerungen knappe und wertvolle Ressourcen im Wirtschaftskreislauf gehalten und damit ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft in der Luftfahrtindustrie geleistet. Die bei Instandhaltungsprozessen anfallenden Abfälle werden möglichst sortenrein gesammelt und anschließend behördlich genehmigten Entsorgungswegen zugeführt. Triebwerkschrott beispielsweise wird nach einer überwachten Zerstörung, die eine weitere Verwendung ausschließt, beim Verwertungsunternehmen noch einmal in unterschiedlich wertvolle Legierungen getrennt.

Organisatorische Verankerung und Verantwortlichkeiten

Die Verankerung des Abfallmanagements in der Umweltstrategie der Lufthansa Group obliegt dem Bereich Corporate Responsibility.

Die Steuerung und Koordination, Konzeption, Zielsetzung und Überwachung auf Konzernebene wird für das Thema Bordabfälle von den Lufthansa Group Bereichen Corporate Responsibility und Produktmanagement gemeinsam vorangetrieben. Um die konzernweite Vernetzung sicherzustellen, ist eine Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern der Passagier-Airlines etabliert, die sich regelmäßig zu den jeweiligen Fortschritten und Herausforderungen austauscht sowie gemeinsam Standards erarbeitet.

Die individuelle Konzeption und Maßnahmenplanung zur Zielerreichung sowie die Bewertung von deren Wirksamkeit liegt in der Verantwortung des Lufthansa Group Produktmanagements sowie der Passagier-Airlines. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt dezentral und eigenständig durch die Passagier-Airlines.

Das Real Estate Management der Lufthansa Group ist für das Entsorgungskonzept und die Übernahme der Abfallerzeugerpflichten für die Lufthansa Cargo an ihren Drehkreuzen verantwortlich. Das eigene Infrastrukturmanagement der Lufthansa Cargo ist für das Abfalltrenn- und Sammelkonzept an ihren Drehkreuzen zuständig. Darüber hinaus arbeiten im Rahmen des bei Lufthansa Cargo etablierten Umweltmanagementsystems Umweltkoordinatoren in den Bereichen Global Handling, Procurement und Entsorgungsmanagement eng mit dem Lademittelmanagement der Tochtergesellschaft Jettainer und dem Real Estate Management der Lufthansa Group zusammen, um die nachhaltige Entwicklung vom Anfang der Wertschöpfungskette, also Herstellung und Nutzung der Lade- und Hilfsmittel, bis zum Ende bei der Entsorgung sicherzustellen.

Bei Lufthansa Technik ist das Abfallmanagement bei ihrem Vorstand verankert. Dieser verabschiedet Ziele zur Abfallreduktion und zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Die Koordination und Überwachung der Zielerreichung erfolgen durch den Bereich Umweltmanagement. Im Integrierten Managementsystem sind verbindliche Prozesse beschrieben, die die Konformität mit den anzuwendenden Regularien für Lufthansa Technik sicherstellen sollen.

Ziele
Passagier-Airlines fokussieren sich auf die Reduktion von Einweg- und Lebensmittelabfällen an Bord

Die Passagier-Airlines der Lufthansa Group haben sich zum Ziel gesetzt, einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen an Bord zu pflegen. Aufgrund der Dringlichkeit bezüglich akuter Umweltauswirkungen, politischer Rahmenbedingungen, aber auch der Kundenerwartungen wurden konkrete Zielsetzungen für 2025 zu den Kategorien Einwegabfälle und Lebensmittelabfälle priorisiert.

Einwegabfälle

Für die Passagier-Airlines ist es von sehr wichtig, dass endliche Ressourcen möglichst lange im Wertstoffkreislauf verbleiben können, um somit deren Verbrauch zu verringern. Entsprechend sehen die Passagier-Airlines vor, ab 2025 alle Plastik- und Aluminiumartikel von Bord in die Kreislaufwirtschaft zu überführen und damit gänzlich auf Einwegplastik und Einwegaluminium im Kundenerlebnis an Bord zu verzichten.

Lebensmittelabfälle

Die Passagier-Airlines beabsichtigen bis 2025 50 % der Lebensmittelabfälle bezogen auf das Gewicht auf Kurzstreckenflügen im Vergleich zu 2019 zu reduzieren.

Auch auf Langstreckenflügen sollen Lebensmittelabfälle vermindert werden. Aufgrund der hierfür noch nicht ausreichenden Datenqualität arbeiten die Passagier-Airlines gemeinsam mit den Catering-Partnern daran, die Datentransparenz zu Lebensmittelabfällen an Bord ausreichend zu verbessern. Es ist geplant, ab dem Jahr 2025 auf Basis der erlangten Datentransparenz auch für Langstreckenflüge Zielsetzungen zu formulieren.

Mehrwegabfälle

Da der Fokus der Zielsetzungen primär auf der Reduktion von Einwegabfällen und Lebensmittelabfällen liegt, planen die Passagier-Airlines der Lufthansa Group, für das Handlungsfeld Mehrwegabfälle ab 2025 ein Ziel zu definieren.

Lufthansa Cargo und Lufthansa Technik zielen auf Erhöhung ihrer Recyclingquote ab

Derzeit werden 99 % der Abfälle (nur Tagesgeschäft, ohne Abfälle aus Bau- und Sanierungsmaßnahmen) an den Drehkreuzen von Lufthansa Cargo zur Energiegewinnung genutzt oder recycelt. Lufthansa Cargo hat sich zwei konkrete Ziele bis 2025 gesetzt, um die diesbezügliche Recyclingquote zu erhöhen. Am Drehkreuz Frankfurt soll der Anteil von Abfällen, der zurück in den stofflichen Kreislauf geht, bis 2025 auf 40 % erhöht werden. Des Weiteren strebt Lufthansa Cargo an, die weltweite Recyclingquote von Plastikfolie bis 2025 auf 100 % zu steigern.

Lufthansa Technik verfolgt bereits seit 2018 definierte Umweltziele. Ein zentrales Umweltziel der Lufthansa Technik Gruppe ist dabei die Erhöhung der Recyclingquote auf 75 % bis 2025.

Maßnahmen
Passagier-Airlines reduzieren Bordabfälle in allen Kategorien

Im Berichtsjahr wurden in allen drei Abfallkategorien an Bord Maßnahmen zur Abfallreduzierung eingeleitet und umgesetzt. Eine spezifische Umsetzung erfolgt aufgrund unterschiedlicher Produkt- und Streckenkonzepte individuell bei den Airlines.

Einwegabfälle

Im Berichtsjahr haben die Passagier-Airlines der Lufthansa Group begonnen, einen strukturierten Maßnahmenplan für alle Einwegartikel aus Plastik und Aluminium zu entwickeln. Dieser sieht vor, auf Airline- und Artikelebene individuelle Maßnahmen mit klaren Zielvorgaben für die Umsetzung zu definieren, um eine übergeordnete Planung, Messung und Steuerung des gruppenweiten Zielerreichungsstatus zu ermöglichen. Bei der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen werden Synergien genutzt, da die Airlines, trotz unterschiedlicher Service- und Beladekonzepte, ähnliche Einwegplastik- und Aluminiumartikel verwenden. Angestrebt wird, dass Ergebnisse gruppenweit genutzt und bestmöglich umgesetzt werden.

Zu den 2023 umgesetzten Maßnahmen zählen zum Beispiel das Ersetzen von Einwegplastikartikeln durch Mehrwegartikel. So hat Lufthansa Airlines den im Vorjahr erfolgreich getesteten Einsatz eines Mehrwegbechers auf Kurzstreckenflügen in der Economy Class im Berichtsjahr implementiert und den bislang eingesetzten Einwegplastikbecher ersetzen können. Auch Brussels Airlines hat in der Business Class auf der Kurzstrecke die bisherigen Einwegplastikartikel durch Mehrwegbesteck und -teller ersetzt.

Zusätzlich zu dem bereits im Jahr 2022 gestarteten Projekt “Closed Loop“ bei Lufthansa Airlines und Discover Airlines, bei dem PET-Flaschen in einem geschlossenen Recyclingkreislauf wieder als PET-Flaschen verwendet werden, wurde 2023 begonnen, die Erweiterung des Konzepts auch für geeignete Becher und Deckel von Essensschalen zu prüfen. Eine Umsetzung ist bei erfolgreichem Verlauf im Jahr 2024 geplant.

Bezüglich des Austauschs von Einwegplastikverpackungen durch Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen wurden im Berichtsjahr bei verschiedenen Airlines in spezifischen Klassen Verpackungsmaterialien ersetzt. Dazu zählen unter anderem die Verpackung von Einwegbestecken, Mahlzeitendeckel oder auch Ohrstöpsel.

Eine Herausforderung bei der Reduktion von Einwegartikeln an Bord stellt das wechselnde Angebot und die daraus resultierende Abhängigkeit der Passagier-Airlines von nachhaltigen Lösungen der Produktanbieter dar. Deshalb sind die Passagier-Airlines der Lufthansa Group im Berichtsjahr den Dialog mit Lieferanten eingegangen mit dem Ziel, dass diese ihre Auswahl an nachhaltigeren Optionen ausweiten.

Lebensmittelabfälle

Um eine standardisierte und systematische Überwachung der Lebensmittelabfälle bei allen Passagier-Airlines zu etablieren und auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse geeignete Steuerungs- und Veränderungsmaßnahmen abzuleiten, wurde 2023 wie im Vorjahr eine konzernweite Erhebung der Lebensmittelabfälle mit einem gemeinsamen Minimalstandard durchgeführt. Hierbei wurden im Berichtsjahr die bereits 2022 begonnenen Testläufe auf Flügen von Lufthansa Airlines durch die Verwendung von künstlicher Intelligenz weitergeführt. Durch den Einsatz von Waagen, Kameras und algorithmischer Erkennung werden die Speisereste auf den jeweiligen Tabletts erfasst und analysiert. Dabei wird die Verwendung dieser Technologien für zukünftige Routineeinsätze und Prozesse getestet. Des Weiteren sollen die Ergebnisse auch zeigen, ob eine genauere und kontinuierliche Messung von Lebensmittelabfällen eine datengetriebene Steuerung der Belademengen ermöglichen kann.

Lebensmittelmengen bei Passagier-Airlines, die ein Kaufangebot auf Kontinentalflügen anbieten, werden auf Basis der Verkaufszahlen mit Hilfe eines Algorithmus gesteuert und vorausschauend geplant. 2023 wurde dadurch der Anteil der weggeworfenen verderblichen Produkte dieser Passagier-Airlines im Durchschnitt um 53 % im Vergleich zum Basisjahr 2019 reduziert. Der Anteil der weggeworfenen verderblichen Produkte der Brussels Airlines ist in dem Wert nicht enthalten, da im Berichtsjahr keine Messungen vorgenommen wurden. Für das Jahr 2024 ist geplant, auch den Anteil der Brussels Airlines zu erheben.

Ergänzend hat Lufthansa Airlines im Berichtsjahr zwei Konzepte, die bereits bei SWISS und Austrian Airlines eingeführt sind, übernommen. Neben dem "To go“-Angebot, bei dem auf dem letzten Abendflug alle an Bord zu kaufenden Frischeprodukte zu einem reduzierten Preis erworben werden können, haben Kundinnen und Kunden bei allen drei Airlines nun die Möglichkeit, Vorbestellungen auf der Kurzstrecke in der Economy-Class zu tätigen und Angebote zur Vorauswahl in der Business- und First Class auf der Langstrecke zu wählen. So sollen Lebensmittelabfälle schon vor dem Flugereignis vermieden werden. Durch das „To go“-Angebot konnten beispielsweise bei SWISS die Lebensmittelabfälle im Berichtsjahr um 2.957 Kilogramm reduziert werden.

Mehrwegabfälle

Die Lufthansa Group strebt mit ihren Maßnahmen an, durch eine verlängerte Lebensdauer von Mehrwegartikeln beziehungsweise durch zirkuläre Verwertungswege zur Abfallreduzierung beizutragen und Umweltauswirkungen zu minimieren

SWISS hat im September 2022 einen Testlauf in Zusammenarbeit mit einem Partner für Textilienverwertung durchgeführt. Ziel war es, nicht mehr benötigte Textilien aus den Flugzeugen einem routinemäßigen Recycling- und alternativen Verwertungsprozess zuzuführen. Die erfolgreiche Validierung der Testergebnisse hat dazu geführt, dass SWISS den Prozess einer Deckenwiederverwertung im Berichtsjahr in ihre Routineabläufe integriert hat. So wurden 2023 766 Kilogramm Passagierdecken zu Isolationsmaterial oder Putzlappen verarbeitet. Neben den Passagierdecken konnten im Berichtsjahr auch weitere Textilien für ein Textilrecycling genutzt werden, bei dem Baumwollgarn gewonnen wird. So wurden weitere 925 Kilogramm ins lineare Recycling überführt. Zudem hat SWISS das Recycling und die Wiederbeladung von Amenity-Kits in allen Reiseklassen zusammen mit dem Reinigungspartner im Berichtsjahr eingeführt.

Informationsangebot zu Nachhaltigkeitsthemen für Mitarbeitende wird erweitert

Um nachhaltige Entwicklungen an Bord zu fördern, gibt es bei Lufthansa Airlines, SWISS und Austrian Airlines Ambassador-Programme bezüglich Nachhaltigkeit in der Kabine. Im Rahmen dieser Programme machen bestimmte Kabinenmitarbeitende als Botschafterinnen und Botschafter ihre Kolleginnen und Kollegen auf die Thematik aufmerksam, erkennen Potenziale und tragen diese an die verantwortlichen Schnittstellen heran. Um Mitarbeitende weitergehend über aktuelle Nachhaltigkeitsthemen im Unternehmen zu informieren, haben SWISS und Lufthansa Airlines spezielle Räumlichkeiten etabliert. So hat SWISS im Berichtsjahr dedizierte Briefingräume als "Fly Greener Briefingräume" umgestaltet und Lufthansa Airlines die "Green Corner" eingerichtet.

Lufthansa Cargo gestaltet die Abfalltrennung gemeinsam mit ihren Dienstleistern

Lufthansa Cargo setzt seit 2022 zum Schutz der Fracht eine Kunststofffolie mit 10 % Rezyklatanteil ein und arbeitet an einer Lösung, den Kreislauf dafür zu schließen. Durchgeführte Tests haben gezeigt, dass bei der Rückführung zum Hersteller der Anteil an enthaltenen Fremdmaterialien zu hoch für ein direktes stoffliches Recycling ist. Infolgedessen hat Lufthansa Cargo im Berichtsjahr gemeinsam mit ihren Dienstleistern die Abläufe zur Abfalltrennung am Drehkreuz Frankfurt überarbeitet. Hierzu wurden dedizierte Abfallsammelplätze eingerichtet und mit Beschilderung zu den Trennarten versehen. Die Mitarbeiterkommunikation umfasste Illustrationen an Informationstafeln über die einzuhaltende Abfalltrennung, aber auch Negativbeispiele. Zusätzlich wurde im Berichtsjahr mit einem Hersteller von zertifizierten Gurten ein Konzept für einen geschlossenen Kreislauf erarbeitet. In einem Praxistest wurden nicht mehr nutzbare Gurte zur Verwertung an den Hersteller zurückgeführt. Aufgrund des positiven Ergebnisses soll der Prozess im Jahr 2024 als Standardprozess eingeführt werden.

Neues Reststoffsammelzentrum der Lufthansa Technik optimiert die Abfallbewirtschaftung

Im Rahmen einer Flächenoptimierung wurde mit einem Investitionsvolumen von 5,8 Mio. EUR am Standort Hamburg im Vorjahr ein neues Reststoffsammelzentrum erbaut. Der Betrieb konnte 2023 aufgenommen werden. Der Neubau mit einer Fläche von 2.100 Quadratmetern ermöglicht durch die zusätzliche Fläche die Aufstellung weiterer Container. Dadurch können aus den bestehenden Abfallströmen weitere Abfallfraktionen separiert werden, die einer Verwertung sortenrein zugeführt werden. Die Bewirtschaftung der Abfälle soll somit optimiert werden.

Leistungsindikatoren
Leistungsindikatoren der Lufthansa Group sind definiert

Gemäß den Zielsetzungen der Lufthansa Group zur Abfallreduzierung und der Schonung endlicher Ressourcen wurden im Berichtsjahr geeignete Leistungsindikatoren definiert, um die Wirksamkeit aufgesetzter Maßnahmen zu messen und eine Steuerung der Zielerreichungsgrade zu ermöglichen. Diese Kennzahlen werden ab 2024 für die Messung herangezogen.

Die Recyclingquote der Lufthansa Technik sowie der Anteil an Abfällen der Lufthansa Cargo, die zurück in den stofflichen Kreislauf gingen, lagen für das Berichtsjahr zum Zeitpunkt der Berichtsveröffentlichung noch nicht vor. Bezüglich der Recyclingquote von Plastikabfällen der Lufthansa Cargo wird die Erhebung der Messwerte erarbeitet.

Lufthansa Group Geschäftsbericht 2023