Gesamtwirtschaftlicher Ausblick

Konjunkturelle und branchenspezifische Entwicklungen können die operative und finanzwirtschaftliche Entwicklung der Lufthansa Group maßgeblich beeinflussen. Dementsprechend basieren die nachfolgenden Prognosen zum erwarteten Geschäftsverlauf auf Annahmen hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der Branchenentwicklung. Diese Annahmen werden im Folgenden dargestellt. Die Lufthansa Group überwacht fortlaufend die Entwicklung dieser Rahmenbedingungen, um möglichst schnell und umfassend auf eventuelle Veränderungen reagieren zu können.

Nur geringes Wirtschaftswachstum für 2024 erwartet

Für das Jahr 2024 wird gemäß Daten von Global Insight ein globales Wirtschaftswachstum von 2,3 % prognostiziert, während im Vorjahr ein Wachstum von 2,7 % erzielt wurde. Für die europäische Wirtschaft wird mit einem Wachstum von 0,7 % gerechnet (Vorjahr: 0,6 %). Die erwartete Wachstumsrate für Deutschland liegt mit 0,3 % niedriger (Vorjahr: -0,2 %).

Die weitere wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2024 wird davon abhängen, inwieweit die ersten Erfolge bei der Inflationsbekämpfung zu Zinssenkungen führen und wie sich der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Nahost-Konflikt weiterentwickeln.

T051 ENTWICKLUNG DES BRUTTOINLANDSPRODUKTS (BIP)1)
Prognose 2023 bis 2027 gegenüber Vorjahr
in % 2023 2024 2025 2026 2027
Welt 2,7 2,3 2,6 2,7 2,7
Europa 0,6 0,7 1,7 1,8 1,7
Deutschland -0,2 0,3 1,3 1,5 1,5
Nordamerika 2,3 1,6 1,5 1,4 1,4
Südamerika2) 2,2 1,6 2,7 2,9 3,1
Asien/Pazifik 4,5 4,1 4,1 4,1 4,0
China 5,4 4,7 4,5 4,5 4,5
Naher Osten 1,0 2,1 2,5 3,6 3,1
Afrika 3,1 3,3 4,0 3,9 4,1
Quelle: Global Insight World Overview per 15.01.2024
1) Prognosewerte.
2) Exklusive Venezuela.

Reaktion der Zentralbanken auf Inflationsentwicklung

Die Währungskurse im Euroraum werden maßgeblich von der Inflationsentwicklung und der daraus resultierenden Reaktion der Zentralbanken abhängen. Sowohl die Europäische Zentralbank als auch die US-Notenbank Fed werden das Ziel der Inflationsbekämpfung weiterhin verfolgen und bei Erreichen des angestrebten Inflationsniveaus die Leitzinsen wieder senken, um das Risiko tieferer Rezessionen zu begrenzen.

Die Analystinnen und Analysten erwarten im Durchschnitt für das Jahr 2024 eine leichte Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar, eine Abwertung des Euro gegenüber dem Japanischen Yen und eine Seitwärtsbewegung gegenüber den weiteren Hauptwährungen.

Sollte ein Rückgang der Inflation im Euroraum auf das gesetzte Ziel von 2 % sichtbar werden, wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank durch Anpassung des Leitzinses die Geldpolitik wieder lockern wird. Mit der ersten Zinssenkung wird bereits im ersten Halbjahr 2024 gerechnet. Im gleichen Zeitraum wird auch von der amerikanischen Zentralbank Fed eine Zinssenkung erwartet.

Terminmärkte indizieren leichten Rückgang der Ölpreise

Auf den Terminmärkten werden zukünftig wieder leicht fallende Preise erwartet. Zum 31. Dezember 2023 wurden die Terminkontrakte zur Lieferung im Dezember 2024 bei 75,00 USD/bbl und zur Lieferung im Dezember 2025 bei 72,01 USD/bbl gehandelt. Marktteilnehmer gehen angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und des Nahost-Konflikts allerdings von einer anhaltend hohen Volatilität aus und konstatierten ein hohes Maß an Prognoseunsicherheit.

Lufthansa Group Geschäftsbericht 2023