Verantwortungsvolles politisches Engagement

Konzept
Lufthansa Group engagiert sich eigenständig und über Branchenverbände im politischen Umfeld

Die Lufthansa Group erörtert ihre legitimen Interessen auch auf politischer Ebene und steht im Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher nationaler und internationaler Behörden und Institutionen. Dabei stellt sie spezifische Informationen zu konkreten Sachverhalten zur Verfügung. Je nach Anlass und Thema geschieht dies auf Gesellschafts- oder Konzernebene beziehungsweise auch in Abstimmung mit anderen Unternehmen oder Interessenverbänden.

Schwerpunkte des politischen Engagements liegen in den Bereichen Verkehr (Marktzugänge und Verkehrsrechte), Klimapolitik und fairer Wettbewerb. Zudem werden Positionen zu politischen Entwicklungen, die für die Lufthansa Group relevant sind, auf regionaler oder lokaler Ebene erarbeitet und mit den zuständigen Stellen ausgetauscht. Das Vorbringen von Handlungsempfehlungen erfolgt oftmals in enger Zusammenarbeit mit den Branchenverbänden International Air Transport Association (IATA), Airlines for Europe (A4E) und dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) sowie weiteren Verbänden wie dem Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI), der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und dem Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e. V. (econsense).

Organisatorische Verankerung und Verantwortlichkeiten

Für die politische Interessenvertretung der Lufthansa Group ist die Hauptabteilung „Corporate International Relations and Government Affairs“ zuständig, die direkt dem Vorsitzenden des Vorstands zugeordnet ist. Diese verfügt über Büros in Berlin, Brüssel und Frankfurt zur Vertretung gegenüber der Europäischen Union und der Bundesregierung sowie über weitere Verbindungsbüros in Washington, Moskau (derzeit geschlossen), Singapur und Peking. Zudem verantwortet eine Unterabteilung die Verkehrsrechte der Deutschen Lufthansa AG. In einigen ausländischen Gesellschaften der Lufthansa Group gibt es eigene Zuständigkeiten für nationale politische Themen und verkehrsrechtliche Angelegenheiten.

Ziele
Interessen der Lufthansa Group sollen gewahrt werden

Die Lufthansa Group hat das Ziel, relevante politische Entwicklungen, die den Konzern und seine Tochtergesellschaften betreffen, frühzeitig zu erkennen, Positionen zu erarbeiten und Handlungsempfehlungen in den politischen Entscheidungsprozess einzubringen. Sie engagiert sich in Konsultationen nationaler und europäischer Gesetzgebung sowie bei internationalen Rechnungslegungsstandards, wie den International Financial Reporting Standards (IFRS). Dies geschieht direkt oder über die zuvor genannten Verbände, auch um mit branchenspezifischem Wissen bei der operationellen und technischen Machbarkeitsprüfung für eine mögliche Umsetzung zu unterstützen. Ziel ist es, die Interessen der Lufthansa Group in nationalen und internationalen Regelungen zu wahren, um ihre Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Existenz zu sichern.

Maßnahmen
Regelmäßiger Austausch und Transparenz stehen im Mittelpunkt

Die in der Abteilung Corporate International Relations and Government Affairs tätigen Mitarbeitenden stehen in regelmäßigem Austausch mit Ministerien und Abgeordneten auf Landes- und Bundesebene sowie mit Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen EU-Institutionen. Dazu gehört auch die Bereitstellung von Zahlen und Fakten sowie die Aufarbeitung teilweise komplexer Sachverhalte. Des Weiteren engagiert sich die Lufthansa Group aktiv in Gesetzgebungsverfahren, beispielsweise im Rahmen des “Fit for 55“-Legislativpakets der EU-Kommission, um die Interessen des Unternehmens zu wahren.

Bei ihrem politischen Engagement legt die Lufthansa Group Wert auf Transparenz. So ist das Unternehmen im Transparenzregister der EU unter der Nr. 0714344663-32 gelistet und im Lobbyregister des Deutschen Bundestags unter der Registrierung Deutscher Bundestag R001474 eingetragen. Mit dem an politische Entscheidungsträgerinnen und -träger gerichteten und der Allgemeinheit zugänglichen „Politikbrief“ veröffentlicht die Lufthansa Group regelmäßig ihre Position zu aktuellen politischen Fragestellungen und anstehenden Entscheidungen. Im Berichtsjahr wurden Themen rund um die Vereinheitlichung des europäischen Luftraums, den sogenannten „Single European Sky“, den neuen Lufthansa Group Tarifen für nachhaltigeres Fliegen sowie den Voraussetzungen für einen möglichen Ausbau von SAF mittels eines „Book and Claim“-Systems erläutert.

"Book and Claim" ist ein Modell der Lieferkette, bei dem der administrative Datenaustausch nicht zwangsläufig mit dem physischen Fluss von Material oder Produkten entlang der Lieferkette verbunden ist. Dies soll dazu führen, dass die noch geringen weltweit vorhanden Mengen SAF von Kunden gekauft und die ökologischen Vorteile genutzt werden können, indem diese in ein spezielles Register übertragen werden. Somit muss SAF nicht rund um den Globus transportiert werden.

Im Berichtsjahr erschienen fünf Ausgaben des „Politikbriefs“, die auch auf der Internetseite des Unternehmens abrufbar sind.

Lufthansa Group Geschäftsbericht 2023