Ausblick Lufthansa Group

Lufthansa Group geht von fortgesetztem Wachstum im Geschäftsjahr 2024 aus

Auf Grundlage der dargestellten Prognosen für die Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Branchen, in denen der Konzern aktiv ist, geht die Lufthansa Group davon aus, dass sich der positive Geschäftsverlauf des Berichtsjahres auch im Geschäftsjahr 2024 fortsetzen wird. Die Erwartung stützt sich insbesondere auf die anhaltend hohe Nachfrage bei den Passagier-Airlines, die sich auch zu Beginn des Jahres 2024 in Form einer weiterhin positiven Entwicklung bei den Neubuchungen widerspiegelt. Ebenso deutet die Auftragslage im Geschäftsfeld Technik auf eine weiterhin starke Nachfrage hin.

Ausblick ist wesentlichen Unsicherheiten unterworfen

Angesichts der kurzfristigen Buchungszyklen im Passagiergeschäft und des weitgehend spotmarktgetriebenen Frachtgeschäfts sowie der Unsicherheiten im geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Umfeld unterliegt der Finanzausblick der Lufthansa Group einem hohen Maß an Prognoseunsicherheit. So ist die operative und finanzielle Entwicklung unter anderem von der weiteren Entwicklung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und des Nahost-Konflikts beeinflusst, insbesondere was deren Auswirkungen auf die Treibstoffkosten betrifft. Unsicherheiten im gesamtwirtschaftlichen Ausblick, insbesondere die Auswirkungen der Inflationsbekämpfung seitens der großen Notenbanken weltweit auf die konjunkturelle Entwicklung, können die Kundennachfrage potenziell wesentlich beeinflussen.

Weiterer Ausbau der Kapazität geplant

Ungeachtet der genannten Unsicherheiten geht die Lufthansa Group davon aus, dass die Nachfrage im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr steigen wird. Neben dem Privatreisesegment, in dem die Nachfrage voraussichtlich das Vorkrisenniveau übertreffen wird, wird dazu eine weitere Erholung der Nachfrage im Geschäftsreisesegment beitragen.

Das Flugangebot soll deshalb weiter ausgeweitet werden. Insgesamt erwartet die Lufthansa Group, dass die angebotene Kapazität der Passagier-Airlines im Geschäftsjahr 2024 bei rund 94 % der Vorkrisenkapazität des Jahres 2019 liegen wird. Der Konzern geht dabei davon aus, dass den Airlines der Gruppe im Jahr 2024 über 30 neue Flugzeuge zugehen werden und dass das europäische Luftfahrtsystem hinreichend stabil sein wird, um die geplante Ausweitung der Verkehre zu unterstützen.

Umsatz der Lufthansa Group wird voraussichtlich deutlich steigen

Für die Lufthansa Group wird im Geschäftsjahr 2024 ein deutlicher Anstieg der Umsatzerlöse gegenüber Vorjahr erwartet. Vor allem der weitere Kapazitätsausbau bei den Passagier-Airlines und das erwartete Wachstum in den Geschäftsfeldern Logistik und Technik werden dafür voraussichtlich maßgeblich sein.

Lufthansa Group prognostiziert ein Adjusted EBIT auf Vorjahresniveau

Die Lufthansa Group erwartet, dass das Umsatzwachstum durch die anhaltende Kosteninflation ausgeglichen werden wird. Insgesamt rechnet die Lufthansa Group somit mit einem Adjusted EBIT auf Vorjahresniveau.

Die Lufthansa Group hält weiter an der Zielsetzung fest, nachhaltig eine Adjusted EBIT-Marge von mindestens 8 % zu erwirtschaften. Im Geschäftsjahr 2023 betrug die Adjusted EBIT-Marge 7,6 %. Der Konzern strebt an, das Margenziel sobald möglich zu erreichen. Voraussichtlich wird dies aber nicht, wie ursprünglich angestrebt, bereits im Geschäftsjahr 2024 der Fall sein.

Die Entwicklung der Kapitalverzinsung (Adjusted ROCE) wird vor allem von der Entwicklung des Adjusted EBIT abhängen. Die Lufthansa Group erwartet, dass der Adjusted ROCE im Geschäftsjahr 2024 ungefähr auf Vorjahresniveau liegen wird und die Lufthansa Group damit erneut Wert für die Anteilseigner schafft.

Stabile Ergebnisentwicklung in allen Geschäftsfeldern erwartet

Für das Geschäftsfeld Passagier-Airlines erwartet die Lufthansa Group einen deutlichen Anstieg der Umsatzerlöse, basierend auf der starken Nachfrage und dem geplanten Kapazitätsausbau im Jahr 2024. Die Stückerlöse der Passagier-Airlines werden sich voraussichtlich stabil bis leicht rückläufig gegenüber Vorjahr entwickeln. Skaleneffekte in der Fixkostenbasis aufgrund des Kapazitätsausbaus, Effizienzsteigerungen und Produktivitätsverbesserungen werden die erwarteten Kostensteigerungen, insbesondere in den Bereichen Personal und Gebühren, voraussichtlich so kompensieren, dass sich die Stückkosten der Passagier-Airlines (ohne die Aufwendungen für Treibstoff und Emissionszertifikate) stabil gegenüber Vorjahr entwickeln. Damit wird für die Passagier-Airlines im Geschäftsjahr 2024 ein Adjusted EBIT ungefähr auf Vorjahresniveau erwartet.

Für das Geschäftsfeld Logistik rechnet die Lufthansa Group nach der marktweiten Normalisierung nach der Corona-Pandemie wieder mit einem deutlichen Anstieg der Umsatzerlöse. Inflationsbedingte Kostensteigerungen werden voraussichtlich durch strukturelle Einsparungen und Effizienzsteigerungen teilweise kompensiert werden. Damit wird das Adjusted EBIT im Geschäftsfeld Logistik voraussichtlich ungefähr auf Vorjahresniveau liegen.

Für das Geschäftsfeld Technik wird ein deutlicher Anstieg der Umsatzerlöse und ein Adjusted EBIT auf Vorjahresniveau erwartet. Darin spiegelt sich das andauernde Wachstum des MRO-Markts bei gleichzeitig inflationsbedingten Kostensteigerungen wider.

Adjusted Free Cashflow von mindestens 1,5 Mrd. EUR erwartet

Die Nettoinvestitionen der Lufthansa Group werden im Geschäftsjahr 2024 voraussichtlich ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Investitionen werden im Wesentlichen auf Flugzeuginvestitionen entfallen. Zuflüsse aufgrund von Sale-and-Lease-Back-Vereinbarungen werden höhere Bruttoinvestitionen teilweise ausgleichen. Unter Einbezug der prognostizierten Ergebnisentwicklung wird der Adjusted Free Cashflow des Konzerns im Geschäftsjahr 2024 voraussichtlich mindestens 1,5 Mrd. EUR betragen, abhängig vor allem von der Ergebnisentwicklung und Ticketvorauszahlungen. Der Cashflow aus Ticketvorauszahlungen im Jahr 2024 ist vor allem von der Nachfrageentwicklung in der zweiten Jahreshälfte abhängig, die zum Zeitpunkt der Berichtserstellung einer hohen Prognoseunsicherheit unterliegt.

Leichter Rückgang der Nettokreditverschuldung zum Jahresende 2024 prognostiziert

Die Nettokreditverschuldung wird zum Ende des Geschäftsjahres 2024 voraussichtlich leicht unterhalb des Werts am Ende des Geschäftsjahres 2023 liegen. Der Rückgang wird jedoch aufgrund des Effekts aus der Aktivierung von Leases geringer ausfallen als die Free Cashflow Generierung.

Keine wesentlichen Finanzierungsmaßnahmen geplant

Im Geschäftsjahr 2024 auslaufende Verbindlichkeiten sollen im Wesentlichen durch freie Mittel abgelöst werden. Finanzierungsmaßnahmen sind dementsprechend opportunistisch und nur in geringem Umfang geplant. Grundsätzlich soll sichergestellt werden, dass unter Einbezug von vertraglich vereinbarten Kreditlinien eine Liquidität zwischen 8 Mrd. EUR und 10 Mrd. EUR verfügbar ist.

Fortführung von Dividendenzahlungen geplant

Der Konzern plant, für das Geschäftsjahr 2024 erneut eine Dividende gemäß seiner Dividendenpolitik auszuschütten. Diese sieht die Ausschüttung von 20% bis 40% des Konzerngewinns, bereinigt um einmalige Gewinne und Verluste, an die Aktionärinnen und Aktionäre vor.

Leichte Verringerung der CO2-Emissionen pro Passagierkilometer erwartet

Im Jahr 2024 hat die Lufthansa Group das Ziel, an ihre Fortschritte bei der Reduzierung ihrer Umweltauswirkungen anzuknüpfen. Vor allem die fortgesetzte Flottenmodernisierung wird voraussichtlich einen positiven Effekt auf den spezifischen CO2-Ausstoß, bezogen auf die geflogenen Passagierkilometer, haben. Die Lufthansa Group erwartet deshalb, dass sich die spezifischen CO2-Emissionen gegenüber Vorjahr leicht verringern werden.

T052 PROGNOSE WESENTLICHER KPIS
Ergebnis 2023 Prognose 2024
Umsatz Mio. € 35.442 deutlicher Anstieg
Adjusted EBIT Mio. € 2.682 auf Vorjahresniveau
Nettoinvestitionen Mio. € 2.811 auf Vorjahresniveau
Adjusted Free Cashflow Mio. € 1.846 mindestens
1,5 Mrd. EUR
Nettokreditverschuldung Mio. € 5.682 leichter Rückgang
Adjusted ROCE % 13,1 auf Vorjahresniveau
Spezifischer CO2-Ausstoß Gr. 88,4 leichter Rückgang

Lufthansa Group Geschäftsbericht 2023