Sustainable Development Goals (SDG) Index

T201 SUSTAINABLE DEVELOPMENT GOALS (SDG)
SDG Unterziel Aspekt/Sachverhalt Beitrag der Lufthansa Group zur Erreichung der globalen SDGs zur Agenda 2030 der Vereinten Nationen
3.3 Arbeitnehmerbelange/Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Präventive Impfaktionen werden durchgeführt. Die Lufthansa Group bietet ihren Mitarbeitenden an, sich zum Schutz vor einer schweren Grippeerkrankung impfen zu lassen. 2023 wurden vom Medizinischen Dienst 4.395 Impfungen verabreicht.
3.4 Arbeitnehmerbelange/Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Psychosoziale Beratung bietet Stabilität in schwierigen Situationen

Gesundheitsfördernde Angebote sind etabliert

Führungskräfte und Mitarbeitende werden bei den Herausforderungen hybrider Arbeitsweisen unterstützt
Prozesse zur Transparenzschaffung und standardisierte Pflichttrainings zur Arbeitssicherheit sind etabliert
3.8 Arbeitnehmerbelange/Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Die Medizinischen Zentren an den Standorten Hamburg, Frankfurt und München bieten in ganzheitlicher Kompetenz arbeits- und flugmedizinische Versorgung, infektions-, tropen- und reisemedizinische Betreuung, Ambulanz- und Notfallversorgung sowie sozialmedizinische Beratung an.
Die Gesamtabteilung des Medizinischen Dienstes einschließlich der Psychosozialen Beratung und des Bereichs Passenger Medical Care ist gemäß dem Qualitätsmanagementsystem DIN ISO 9001:2015 zertifiziert. Dieses Zertifikat wurde durch externe Auditierung im Sommer 2023 erneuert.
2023 wurde erneut ein Gesundheitsindex als Teil der Mitarbeiterbefragung „involve me!“ erhoben. Der Wert verbesserte sich leicht auf 2,32 im Vergleich zum Vorjahreswert von 2,42. Das Ergebnis wird auf einer Skala von 1 (bester Wert) bis 5 (niedrigster Wert) dargestellt.
Unfallzahlen ermöglichen Wirksamkeitskontrolle: Die Unfallzahlen im Jahr 2023 schließen alle Gesellschaften ein, die in Deutschland bei der Berufsgenossenschaft Verkehr versichert sind und insgesamt 88 % der Mitarbeitenden der Lufthansa Group weltweit beziehungsweise 94 % der Mitarbeitenden in Deutschland beschäftigten. Zusätzlich wurden im Vergleich zu 2022 noch SWISS, Austrian Airlines und der Großteil der internationalen Produktionsbetriebe der Lufthansa Technik Gruppe berücksichtigt. Bezogen auf 1 Mio. Arbeitsstunden ergaben sich im Berichtsjahr zunächst 7,8 arbeitsbedingte Verletzungen. Durch einen erst nach Berichtslegung stattfindenden Abgleich der Daten mit der Berufsgenossenschaft ist die für 2023 ermittelte Kennzahl vorläufig. In die Berechnung dieser Kennzahl fließen alle Ereignisse ein, die eine Ausfallzeit von mindestens einem Kalendertag zur Folge hatten. Im Vergleich dazu betrug das Unfallgeschehen aller bei der Berufsgenossenschaft Verkehr versicherten Unternehmen im Jahr 2022 25,4 Unfälle je 1 Mio. Arbeitsstunden, wobei hier nur die Unfälle berücksichtigt werden, die mindestens drei Tage Ausfallzeit verursacht haben.
4.5 Sozialbelange Schwerpunkt des Engagements von help alliance ist es, benachteiligte junge Menschen weltweit durch Entwicklungsprojekte zu einem selbstbestimmten Leben zu befähigen. help alliance ermöglicht den Ausbau von sozialen Projekten und Möglichkeiten für Freiwilligen-Engagement und hat im Jahr 2023 das Angebot zum Freiwilligenengagement in seinen Hilfsprojekten durch die Gründung von sechs zusätzlichen help alliance-Communities erweitert. Damit bietet help alliance durch 30 help alliance Communities an 36 Standorten Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren. Des Weiteren konnten 2023 neun neue Projekte in den Bereichen Bildung, Arbeit und Einkommen gefördert und zehn Projekte abgeschlossen werden.
Zugang zu Schulbildung in Indien wird gefördert
help alliance und Lufthansa Cargo unterstützen Menschen in der Türkei und Syrien
Benachteiligte Menschen erhalten Unterstützung: 2023 erhielten über 52.000 benachteiligte Menschen weltweit eine Unterstützung durch Projekte der help alliance. Die Anzahl an Begünstigten durch Projekte der help alliance stieg im Vergleich zu 2022 um 37 %. 2023 verantwortete help alliance 54 Hilfsprojekte in 30 Ländern mit einem Projektvolumen von knapp 4,3 Mio. EUR. 81 % der Mittel gingen in die Bildungsförderung, 14 % in Maßnahmen im Bereich Arbeit und Einkommen und 5 % in Nothilfemaßnahmen. 2023 stieg das Projektvolumen um 30 %. 163 Mitarbeitende der Lufthansa Group haben sich im Berichtsjahr als Projektleitende der help alliance oder als Leitende der „help alliance-Communities“ engagiert.
4.5 Arbeitnehmerbelange/Transformationsfähigkeit Vielfältige Veränderungen bedingen langfristigen Transformationsprozess und kontinuierliche Transformationsbegleitung:
Um Kenntnisse und Fähigkeiten stetig zu aktualisieren, werden regelmäßige fachliche Schulungen für Mitarbeitende angeboten. 2022 wurde eine Abteilung etabliert, mit der Aufgabe, Auswirkungen auf künftige Rollen und Kompetenzanforderungen von Mitarbeitenden jeglicher Berufsgruppen strukturiert zu evaluieren und diese bei Veränderungen zu begleiten. Im Berichtsjahr wurde dieses Vorgehen erstmals für den Bereich der administrativen Mitarbeitenden der Deutschen Lufthansa AG angewandt. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen 2024 mit den involvierten Fachbereichen aufgenommen und Maßnahmen abgeleitet werden. In diesem Kontext hat die Lufthansa Group unterstützend einen Prozess etabliert, der es Mitarbeitenden ermöglicht, die Zukunftsfähigkeit ihrer eigenen Kompetenzen zu analysieren und mit den aktuellen sowie zukünftigen Anforderungen ihrer Aufgaben abzugleichen. Dieser ist ergänzt um ein Angebot an vielfältigen Lernangeboten für selbstgesteuertes Lernen. Neben dem klassischen konzernweiten Trainingsportfolio des Lufthansa Group Campus haben sämtliche Mitarbeitende der Lufthansa Group Zugriff auf über 12.000 digitale Video-Kurse auf Deutsch und Englisch für ein selbstgesteuertes Lernen.
7.2 Umweltbelange/Klimaschutz Die Lufthansa Group hat sich im letzten Jahrzehnt intensiv mit der Erforschung, Erprobung und Nutzung von SAF, also synthetischem Kerosin aus erneuerbaren Energien, befasst. Über gezielte Kooperationen treibt die Lufthansa Group seither Schlüsseltechnologien zu dessen Erzeugung voran und sichert sich so unter anderem durch Absichtserklärungen Zugriff auf die benötigten SAF-Volumina.

Nutzung von Sustainable Aviation Fuel wird ausgebaut:

Durch einen kontinuierlichen Ausbau nachhaltigerer Produkte, die die Kundinnen und Kunden entlang der gesamten Reisekette wie zum Beispiel bei der Buchung oder während des Flugs in Anspruch nehmen können, soll der SAF-Absatz gesteigert werden.

Um eine kontinuierliche Beschaffung von SAF auf dem Spot-Markt zu ermöglichen, wurden vom Vorstand der Deutschen Lufthansa AG bis zu 250 Mio. USD bis 2026 freigegeben. Darüber hinaus werden weltweit Optionen für langfristige Abnahmeverträge geprüft, die ab etwa 2025 voraussichtlich erhebliche Produktionsvolumina und Versorgungssicherheit bieten. 2023 wurden zwei weitere Absichtserklärungen unterzeichnet, um die Versorgung der Lufthansa Group mit nachhaltigen Flugkraftstoffen dauerhaft sicherstellen zu können. Langfristig unterstützt die Lufthansa Group innovative Versorgungskonzepte mit dem Ziel, die Start-ups und Entwickler von heute in die Versorger von morgen zu transformieren. Dabei fokussiert sich die Lufthansa Group auf synthetisches Kerosin auf Basis von Reststoffen, holzartiger Biomasse und erneuerbarer elektrischer Energie (Power-to-Liquid – PtL) sowie die Erforschung der direkten Nutzung von Sonnenlicht für die Kraftstoffsynthese. Um die Markteinführung besonders fortschrittlicher nachhaltiger Flugkraftstoffe zu beschleunigen, plant die Lufthansa Group die Gründung einer SAF Buyers Alliance im nächsten Jahr. Diese soll die Nachfrage von mehreren Firmenkunden bündeln, um die Errichtung von Pilotanlagen zur Kraftstofferzeugung zu ermöglichen.
2023 unterzeichnete Lufthansa German Airlines eine Absichtserklärung für eine Forschungskooperation mit DLR, Flughafen München, Airbus und MTU zur betrieblichen Erprobung sämtlicher Facetten des PtL-Einsatzes im täglichen Flugbetrieb. Dazu gehören verschiedenste Fragestellungen rund um den Einsatz von SAF wie zum Beispiel die Anwendung von reinem (100 %) PtL-Kraftstoff und die Wirkung von SAF auf die Bildung von Kondensstreifen.
Politisch setzt sich die Lufthansa Group für eine globale Strategie zur Bereitstellung von nachhaltigen Flugkraftstoffen ein, zum Beispiel seit 2023 durch die Mitgliedschaft in der „ICAO Fuel Task Group“. Auf EU-Ebene setzt sich die Lufthansa Group für eine Vereinfachung der Compliance-Prozesse SAF-bezogener Regulierung ein und hat ein Positionspapier zu einem „Book and Claim“-System verfasst. Dabei wird SAF nicht mehr physisch, sondern auf Basis von Zertifikaten gehandelt.
8.2

Über diese zusammengefasste

nichtfinanzielle Erklärung

Die wertorientierte Unternehmenssteuerung ist für die Lufthansa Group ein integraler Bestandteil nachhaltiger Unternehmensführung. Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten trägt zunehmend zur Sicherung der finanziellen Resilienz bei. Die Finanzstrategie der Lufthansa Group ist auf die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts ausgerichtet.
Auswirkungen des Unternehmens auf die nichtfinanziellen Aspekte werden im Konzern-Risikomanagementsystem der Lufthansa Group berücksichtigt.

Arbeitnehmerbelange/

Transformationsfähigkeit

Hybride Veranstaltungsformate unterstützen die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden
Mobilität und Flexibilität sind zentrale Bausteine modernen Arbeitens. Ende 2023 stand allen Mitarbeitenden der Lufthansa Group eine cloudbasierte Software zur Verfügung. Sie bildet neben den mobilen Endgeräten eine wichtige Basis, um mobiles und flexibles Arbeiten zu ermöglichen.
Lufthansa Group unterstützt ihre Mitarbeitenden, nachhaltiges Handeln in Bezug auf Umwelt- und Sozialaspekte in ihren Tätigkeitsfeldern zu implementieren. 2023 führte die Lufthansa Group erneut das Lern- und Engagementprogramm „Green Explorer“ für 150 ausgewählte Leistungsträgerinnen und -träger durch, mit dem Ziel, diese als Multiplikatoren und Treiber für das Thema Nachhaltigkeit in der täglichen Geschäftspraxis zu qualifizieren.

Ausbildung zum Service Management Professional wird fortgeführt:

2023 schlossen 336 Mitarbeitende das Qualifizierungsprogramm erfolgreich ab. Seit Beginn des Programms haben somit bereits 1.830 Mitarbeitende die Ausbildung erfolgreich absolviert.

8.5

Arbeitnehmerbelange/

Arbeitgeberattraktivität

Einheitliche Leistungs- und Potenzialerhebung ermöglicht Bindung von Talenten.
Wichtige Vergütungsbestandteile und zusätzliche Leistungen werden angeboten
Employer Value Proposition“ (EVP) – das Arbeitgeber-Werteversprechen ist zur Stärkung der Arbeitgeberattraktivität eingeführt. Im Kontext der EVP wurde die aktualisierte Arbeitgebermarke „Lufthansa Group careers“ eingeführt, begleitet durch drei große Marketingaktionen, die die erfolgreiche Rekrutierung von über 14.890 Mitarbeitenden 2023 unterstützt haben.
Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen für Mitarbeitende und Führungskräfte werden kontinuierlich angepasst und flexibel gehalten
Der Engagement Index gibt Auskunft über die Arbeitgeberattraktivität und wird seit 2015 mittels der jährlichen freiwilligen Mitarbeiterbefragung „involve me!“ erhoben. 2023 lag der Wert für den Engagement Index bei 2,2 und verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreswert von 2,4 um 0,2.
8.7

Geschäftsethik und

Compliance/Achtung der

Menschenrechte

Achtung der Menschenrechte ist für Lufthansa Group wesentlich. Die Lufthansa Group trägt als Arbeitgeberin direkt zu den Lebensgrundlagen von derzeit über 96.677 Mitarbeitenden und deren Familien weltweit bei. Darüber hinaus umfasst ihre Wertschöpfungskette eine Vielzahl von Geschäftspartnern, deren Mitarbeitende indirekt am geschäftlichen Erfolg der Lufthansa Group teilhaben und gegebenenfalls auf diesen angewiesen sind. Damit trägt sie eine Mitverantwortung für die Belange der eigenen Belegschaft und indirekt auch für die der Beschäftigten in der Wertschöpfungskette. Dies spiegelt sich unter anderem in den Arbeitsbedingungen der Konzerngesellschaften, der Gewährleistung der Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit, in Regelungen zur Gleichstellung der Geschlechter sowie der Inklusion von Minderheiten wider, aber auch in der im Verhaltenskodex für Lieferanten zum Ausdruck gebrachten Erwartungshaltung, dass auch die in die Wertschöpfungskette einbezogenen Geschäftspartner dieselben Grundsätze einhalten.
Der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG hat 2023 eine Grundsatzerklärung über die Menschenrechtsstrategie der Lufthansa Group verabschiedet. Die Grundsatzerklärung spiegelt das Bekenntnis des Unternehmens zur Achtung der Menschenrechte wider. In ihr wird beschrieben, wie die Lufthansa Group ihren Sorgfaltspflichten nachkommt, welche prioritären menschenrechts- und umweltbezogenen Risiken auf Basis der Risikoanalyse identifiziert wurden und welche menschenrechts- und umweltbezogenen Erwartungen an die Beschäftigten der Lufthansa Group sowie ihre Lieferanten bestehen. Sie wird durch den Verhaltenskodex der Lufthansa Group, der sich an alle Organmitglieder, Führungskräfte und Mitarbeitenden der Lufthansa Group richtet, und den Verhaltenskodex für Zuliefernde ergänzt. Beide Verhaltenskodizes wurden 2023 überarbeitet und berücksichtigen auch die Anforderungen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG).
Lufthansa Group entwickelt Managementansatz zum Umgang mit Human Trafficking weiter.

Verpflichtende Schulungen zu den Themen Menschenrechte, Diversität und Inklusion sind etabliert
Informationsformate und -kampagnen für Mitarbeitende werden durchgeführt

Dialogformate unterstützen den Wissensaufbau zu unternehmerischer Verantwortung

Verfahren zur Anzeige von Menschenrechtsverletzungen sind implementiert
Menschenrechts- und umweltbezogene Risikoanalyse wird durchgeführt
8.8

Verantwortungsvolles

Lieferkettenmanagement/

Beschaffungspraktiken

Konzerneinkaufsrichtlinie beinhaltet Verpflichtung zu sozialer und ökologischer Verantwortung.

Verfahren zur Meldung von Risiken oder Verletzungen ist eingerichtet. Menschenrechtliche und umweltbezogene
Verpflichtungen sind Teil der Zuliefererverträge.

Der Supplier Code of Conduct wurde 2023 überarbeitet und beinhaltet unter anderem nun auch die Anforderungen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes.

Lieferanten-Risikomanagementsystem wurde weiterentwickelt

Zielgerichtetes Maßnahmenportfolio zur Anwendung bei identifizierten Risiken ist implementiert

Erweiterte Informationsformate fördern den Wissensaufbau zur sozialen und ökologischen Verantwortung

Arbeitnehmerbelange/

Arbeitgeberattraktivität

Uneingeschränkte Vereinigungsfreiheit ist fest in der Lufthansa Group verankert.

Sozialpartnerschaften sind bei der Lufthansa Group fest etabliert:

Zum 31. Dezember 2023 waren von den 63.176 Mitarbeitenden der Lufthansa Group in Deutschland 76 % direkt von tariflichen Regelungen umfasst. Bei den restlichen 24 % handelt es sich weitestgehend um Führungskräfte und auf gehobenen Positionen beschäftigte außertariflich Mitarbeitende. Viele Regelungen für diese außertariflich angestellten Mitarbeitenden basieren jedoch ebenfalls auf den tariflichen Vertragsgrundlagen. In der Region Europa sind bei Austrian Airlines insgesamt 98 % und bei SWISS insgesamt 87 % der Mitarbeitenden in einem tarifvertraglichen Anstellungsverhältnis.

Arbeitnehmerbelange/Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Siehe SDG 3.3, 3.4 und 3.8
9.4

Umweltbelange/Klimaschutz/

Forschung und Innovation

Flottenerneuerung wird kontinuierlich vorangetrieben:

Im Jahr 2023 wuchs die Flotte der Lufthansa Group um 29 neu hinzugekommene Flugzeuge, darunter Maschinen vom Typ Airbus A320neo, A321neo, A350-900 und Boeing 787-9, die mit modernen Triebwerken ausgestattet sind. Beispielsweise zählt der Flugzeugtyp A320neo zu den weltweit modernsten und umweltfreundlichsten Flugzeugen und ist wesentlich leiser als vergleichbare Flugzeugtypen. Seit 2019 hat die Lufthansa Group den Anteil der Flotte mit neuerster Technologie auf 20 % (142 Flugzeuge) mehr als verdoppelt. Im Gegenzug haben insgesamt 18 ältere Flugzeuge die Konzernflotte verlassen. Im Dezember 2023 wurden insgesamt 80 weitere Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge der Typen Boeing 737 MAX und Airbus A220-300 bestellt und darüber hinaus 120 Kaufoptionen abgeschlossen. Zusammen mit früheren Bestellungen umfasst der Auftragsbestand nunmehr rund 260 Flugzeuge neuester Technologie.

Im „Hydrogen Aviation Lab“ werden Wartungs- und Bodenprozesse zukünftiger Flugzeuggenerationen mit Wasserstoff als Primärenergieträger erprobt.

Flottenerneuerung wird kontinuierlich vorangetrieben:

Die von Lufthansa Technik gemeinsam mit BASF entwickelte Oberflächenbeschichtung „AeroSHARK“, benannt nach den der Haifischhaut nachempfundenen mikroskopisch kleinen Rippen, mindert den Luftwiderstand von Flugzeugen. Ende 2023 flogen insgesamt 15 mit „AeroSHARK“ ausgestattete Boeing 777 in der Lufthansa Group, davon elf Boeing 777-300ER bei SWISS und vier Boeing 777F bei der Lufthansa Cargo. Nach Modifikation aller Konzernflugzeuge dieser beiden Typen können künftig kumuliert voraussichtlich mehr als 8.000 Tonnen Kraftstoff und über 25.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

9.5

Umweltbelange/Klimaschutz/

Forschung und Innovation

Flugbetriebssteuerung wird mit künstlicher Intelligenz optimiert:

In Zusammenarbeit mit Google Cloud entwickelte die Lufthansa Group das Steuerungstool „Operations Decision Support Suite“ (OPSD). Dies kann die Vermeidung von CO2-Emissionen unterstützen, etwa indem das treibstoffsparendste Flugzeug für eine spezifische Route ausgewählt wird oder indem die Sitzauslastung optimiert wird, und wurde 2023 bei der SWISS, als erster Airline in der Lufthansa Group, eingeführt.

Effizientere Konzepte für Ab- und Anflug werden implementiert und Digitalisierung der Anflugtechnologien vorangetrieben:
Eine wichtige Rolle bei der Einführung neuer Flugverfahren an europäischen Flughäfen spielt die moderne, satellitengestützte „Required Navigation Performance“ (RNP) Technologie, mit der die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) Mindestanforderungen an die erforderliche Navigationsleistung eines Luftfahrzeugs festgelegt hat. Eine 2023 am Flughafen Stuttgart neu eingeführte verkürzte RNP-Abflugroute wird von Eurowings-Flugzeugen genutzt, die dabei 2023 rund 26 Tonnen Treibstoff und damit 81 Tonnen CO2 einsparen konnten. Das treibstoffsparende RNP-Anflugverfahren nutzt auch Austrian Airlines am Flughafen Wien. Das Verfahren hat zudem Einfluss auf die Lärmemissionen.
Die Lufthansa Group engagiert sich seit 1994 in verschiedenen Vorhaben für die Atmosphären- und Klimaforschung. Im Rahmen der europäischen Forschungsinfrastruktur „In-service Aircraft for a Global Observing System“ (I-AGOS) hat die Lufthansa Group in enger Zusammenarbeit mit ihren Forschungspartnern vom Karlsruher Institut für Technologie und vom Forschungszentrum Jülich ausgewählte Passagierflugzeuge mit Messinstrumenten ausgestattet, die auf Linienflügen Daten über den Zustand der Atmosphäre sammeln. Rund 300 Organisationen weltweit nutzen die frei zugänglichen Messdaten. Sie helfen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, neue Erkenntnisse über die Atmosphäre und die Entwicklung des Klimas zu gewinnen und langfristige Veränderungen festzustellen. Der Airbus A350 „Erfurt“ von Lufthansa Airlines wird seit 2021 zur neuen Plattform für das IAGOS-CARIBIC (Civil Aircraft for the Regular Investigation of the atmosphere Based on an Instrument Container) -Messsystem umgebaut. 2023 konnte der zweite, wesentliche Projektmeilenstein erreicht werden. Das neu entwickelte Messsondensystem wurde erstmals am Flugzeug angebaut, um damit ein mit der Zulassungsbehörde abgestimmtes Flugprogramm zu absolvieren. Als letzter Schritt wird der neue Messgerätecontainer durch externe Forschungspartner der Lufthansa Group entwickelt und zugelassen. Ende 2024 soll ein Erstflug mit dem gesamten System durchgeführt werden.

Lufthansa Group untersucht Maßnahmen zur Reduzierung der Gesamtklimawirkung:

Im Rahmen der nationalen Luftfahrtkonferenz im September 2023 haben die deutschen Luftverkehrsgesellschaften Erprobungsflüge zur Vermeidung von klimawirksamen Kondensstreifen angekündigt. Lufthansa Airlines wird sich im Rahmen des seit 2022 laufenden Forschungsprojekts „D-KULT“ an diesen Flügen beteiligen. SWISS beteiligt sich an dem drei Jahre dauernden von der EU geförderten Projekt „CICONIA“, das sich seit Mitte 2023 mit den sogenannten Nicht-CO2-Effekten, zum Beispiel Kondensstreifen und deren Reduzierung, befasst. In den beiden aufeinander abgestimmten Projekten „D-KULT“ und „CICONIA“ werden die für eine klimaoptimierte Flugplanung nötigen Datenquellen und IT-Anwendungen sowie die zugehörigen Prozesse zur Zusammenarbeit von Wetterdienst, Wissenschaft und Fluggesellschaften entwickelt und erprobt. Im Rahmen von zu definierenden gesetzlichen Regelungen zu den Nicht-CO2-Klimawirkungen, wie zum Beispiel durch Kondensstreifen, unterstützt die Lufthansa Group seit Ende 2023 das DLR durch Expertise und Bereitstellung von Informationen bei der durch die europäische Kommission beauftragten Entwicklung eines Berichts- und Überprüfungssystems.

9.4/9.5

Umweltbelange/Aktiver Schallschutz/

Forschung und Innovation

Die Lufthansa Group beteiligt sich seit 2001 aktiv und kontinuierlich an Forschungsprojekten und setzt mit relevanten Anspruchsgruppen abgestimmte Maßnahmen zur Lärmminderung um.
Investitionen in moderne und damit leisere Flugzeuge: Die Lufthansa Group modernisiert ihre Flotte kontinuierlich. So sind die im Jahr 2023 neu in Betrieb genommenen Flugzeuge, darunter Maschinen vom Typ Airbus A320neo, A321neo, A350-900, Boeing 787-9 und Boeing 777F mit modernen Triebwerken ausgestattet und wesentlich leiser als vergleichbare Flugzeugtypen älteren Baujahres.
Für die Bestandsflotte werden lärmreduzierende Technologien eingesetzt.
Gemeinsam mit Systempartnern werden optimierte Flugverfahren und Flugrouten entwickelt.
99,6 % der operativen Konzernflotte erfüllen Fluglärmstandard (10-Dezibel-Kriterium des ICAO-Kapitel-4-Standards).
10.2

Arbeitnehmerbelange/

Vielfalt und Chancengleichheit

Neue Projekte und Initiativen sollen den Anteil von Frauen mit Führungsverantwortung erhöhen:

Im Rahmen des 2021 initiierten Vorstandsprojekts „Female Leadership Boost“ hat es sich die Lufthansa Group zur Aufgabe gemacht, das Thema Geschlechtervielfalt nachhaltig in der Führungskultur zu verankern. Neben einem festgesetzten Frauenanteil für engere Auswahllisten von Managementpositionen umfasst das Projekt ein breites Portfolio an individuellen Entwicklungsmaßnahmen für weibliche Talente, unter anderem spezielle Programme für Nachwuchs-Führungskräfte und Netzwerke zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch. So wurde im November 2023 das achtmonatige Programm „NextUp Women“ eingeführt, um Frauen den nächsten Karriereschritt auf eine Führungsposition zu erleichtern und sie dabei zu fördern, indem sie sich in aufeinander aufbauenden Modulen unter anderem mit den Themen Führung sowie Stärken- und Schwächenanalyse beschäftigen.

Frauenanteil in den Führungsebenen hat sich 2023 leicht erhöht. Insgesamt belief sich der Frauenanteil im Management der Lufthansa Group zum Jahresende 2023 auf 22,3 % im Vergleich zu 20,4 % im Vorjahr. Gemäß dem deutschen Führungspositionsgesetz (FüPoG) betrug zum 31. Dezember 2023 der Anteil von Frauen in der Deutschen Lufthansa AG auf der ersten Führungsebene 9,7 % und auf der zweiten Führungsebene 17,8 % im Vergleich zu 9,4 % auf der ersten Führungsebene und 15,4 % auf der zweiten Führungsebene Ende 2022.
Veranstaltung informiert über digitale Barrierefreiheit und unterstützt die Sensibilisierung für Inklusion. Alle Mitarbeitenden der Lufthansa Group waren eingeladen, entweder vor Ort oder virtuell teilzunehmen. Rund 600 Interessierte nahmen das Angebot wahr.
Vielfalt rückt als kulturförderndes Element in den Fokus. 2023 hat die Lufthansa Group das Kulturprogramm „Lufthansa Group Cultural Journey powered by Vielfalt“ gestartet. Es soll dazu beitragen, den kulturellen Zusammenhalt der einzelnen Airlines, Unternehmen und Geschäftsbereiche auszubauen. Um sowohl deutsch- als auch nicht deutschsprachigen Mitarbeitenden die Kommunikation zu erleichtern, bietet die Lufthansa Group seit 2023 die Möglichkeit, über eine digitale Lernplattform zwölf Sprachen zu lernen. Weiterhin werden alle Stellenbeschreibungen und Verträge seit 2023 auch auf Englisch veröffentlicht beziehungsweise bereitgestellt. Um die Internationalisierung im Konzern weiter voranzutreiben, wurden in den Talent- und Nachwuchsprogrammen Zielquoten zum Anteil von Teilnehmenden von Ländern außerhalb der Heimatmärkte festgelegt. 2023 wurden die Zielquoten von 30 % in Nachwuchsprogrammen und 10 % in internen Talentprogrammen bereits erreicht . Das 2023 eingeführte Talentprogramm „Globalists“ soll ausländische Leistungsträgerinnen und Leistungsträger mit Interesse an einer Rotation in die Heimatmärkte (DACHB) identifizieren und förderte hiermit im Berichtsjahr bereits 72 globale Talente in ihrer Laufbahn.
Lufthansa Group zeigt Haltung hinsichtlich Offenheit, Toleranz und Vielfalt. Mit der Marketingkampagne „The World Says Yes To You“, die 2023 in deutschen Großstädten mit Plakaten, in Magazinen, Tageszeitungen sowie in den sozialen Medien veröffentlicht wurde, positioniert sich Lufthansa Airlines als verlässliche Partnerin für die LGBTQ-Community und unterstreicht ihre Haltung für Offenheit, Toleranz und Vielfalt. Auch die ursprünglich auf sechs Monate befristete Sonderlackierung „Lovehansa“ des Airbus A320neo mit der Kennung D-AINY aus dem Jahr 2022 wurde entfristet und ergänzt nun dauerhaft die Flotte der Lufthansa Airlines.
In der Lufthansa Group arbeiteten im Berichtsjahr Menschen aus insgesamt 162 verschiedenen Nationen.
12.2

Umweltbelange/Klimaschutz/

Energie- und Treibstoffeffizienz

Treibstoffeffizienz (siehe SDG 13.1)
Umweltbelange/Klimaschutz Intermodale Transportangebote zu den Drehkreuzen der Lufthansa Group werden ausgebaut. 2023 wurde die Frequenz des Kooperationsdienstes mit der Österreichischen Bundesbahn zwischen Wien und Salzburg erhöht. So konnte kompensiert werden, dass die Flugstrecke auf derselben Route nach der Pandemie nicht wieder aufgenommen wurde. Außerdem wurde die Kooperation mit der Deutschen Bahn mit Augsburg und Siegburg/Bonn um zwei Ziele erweitert.
12.4 Umweltbelange/Abfallmanagement Rahmenkonzept zur systematischen Reduktion von Bordabfällen und Förderung der Kreislaufwirtschaft bei allen Passagier-Airlines definiert
Lufthansa Cargo und Lufthansa Technik fokussieren sich auf Ressourcenschonung und Zirkularität
12.5 Umweltbelange/Abfallmanagement Passagier-Airlines reduzieren Bordabfälle in allen Kategorien
Lufthansa Cargo gestaltet die Abfalltrennung gemeinsam mit ihren Dienstleistern
Neues Reststoffsammelzentrum der Lufthansa Technik optimiert die Abfallbewirtschaftung
12.6

Verantwortungsvolles

Lieferkettenmanagement/

Beschaffungspraktiken

Nachhaltigkeit in der Lieferkette ist fest im Unternehmen verankert.
Die Erwartungen der Lufthansa Group an ihre Lieferanten bezüglich sozialer, ökologischer und ethischer Verantwortung sind in einem Supplier Code of Conduct zusammengefasst, der auf der Internetseite der Lufthansa Group einsehbar ist.
Lieferanten-Risikomanagement berücksichtigt auch Anforderungen aus dem deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)
Über diese zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung Berichterstattungen der Lufthansa Group s. SDG 16.10
12.8 Kundenbelange/Produkt und Services Bei der Gestaltung ihres Produkt- und Serviceangebots integriert die Lufthansa Group auch Nachhaltigkeitsaspekte, um der wachsenden Nachfrage nach nachhaltigeren Produkten gerecht zu werden. Dazu zählen Kompensations- oder Reduktionsangebote für durch Flüge entstandene CO2-Emissionen, die Vermeidung von Abfällen und ein stetig wachsendes Angebot an intermodalen Reiseoptionen.
Angebot an nachhaltigeren Produkten ist erweitert
13.1 Umweltbelange/Klimaschutz Emissionsminderungsziele sind Bestandteil der Vorstandsvergütung.
Lufthansa Group definiert zusätzlich eigene erweiterte Emissionsminderungsziele. Um ihrer Vorreiterrolle im Klimaschutz gerecht zu werden, hat die Lufthansa Group eigene, ambitioniertere CO2-Minderungsziele definiert. Im Sommer 2022 wurde das CO2-Reduktionsziel der Lufthansa Group erfolgreich durch die SBTi validiert. Die SBTi ist eine gemeinsame Initiative von CDP, United Nations Global Compact, World Resources Institute (WRI) und World Wide Fund for Nature (WWF), die branchenspezifische Kriterien für den Klimaschutz entwickelt, diese Kriterien in teilnehmenden Unternehmen anwendet und die entsprechenden Unternehmensziele validiert. Mit ihrer SBTi-Validierung war die Lufthansa Group die erste Airline-Gruppe in Europa mit einem wissenschaftlich fundierten CO₂-Reduktionsziel im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015. Weltweit gehört sie zu den ersten drei Airlines, deren Reduktionsziele durch die SBTi validiert wurden. Konkret hat sich die Lufthansa Group gemäß SBTi-Kriterien dazu verpflichtet, ihre CO2-Intensität, das heißt ihre CO2-Emissionen pro transportiertem Tonnenkilometer (Passagier- und Fracht), von 2019 bis 2030 um 30,6 % zu reduzieren. Dieses Ziel darf ausschließlich durch eine Reduktion des Kraftstoffverbrauchs oder durch die Substitution des fossilen Kraftstoffs durch SAF erreicht werden. Über die Reduktion gemäß den SBTi-Zielen hinaus beabsichtigt der Konzern, das selbst gesteckte Ziel einer Halbierung der Netto-CO₂-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2019 durch freiwillige Kompensation zu erreichen. Im Jahr 2050 will die Lufthansa Group CO₂-neutral sein.

Spezifischer CO2-Ausstoß pro Passagierkilometer der Lufthansa Group sinkt auf neuen Bestwert.

Die absoluten CO₂-Emissionen aus der Verbrennung von Flugkraftstoff durch Flugzeuge der Lufthansa Group stiegen im Geschäftsjahr 2023 aufgrund der gestiegenen Nachfrage und des erweiterten Flugangebots um 16 % auf 26,8 Mio. Tonnen (Vorjahr: 23,1 Mio. Tonnen). Der CO2-Ausstoß pro transportiertem Tonnenkilometer konnte um 2,8 Gramm auf 833,9 Gramm gesenkt werden (Vorjahr: 836,7 Gramm). Der spezifische CO2-Ausstoß pro Passagierkilometer lag mit 88,4 Gramm um 1,8 % unter dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 90,0 Gramm). Bei diesen Angaben wird zwischen fossilem und biogenem CO2 nicht unterschieden.

2023 erreichte die Lufthansa Group hinsichtlich des zentralen KPIs der Science-based Targets Initiative (gemessen in Gramm CO2 pro Revenue-Tonnenkilometer) unter Berücksichtigung von biogenem SAF eine Verbesserung von 2,7 % gegenüber 2019.

Der Rückgang der spezifischen Emissionen der Konzernflotte gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus einem gestiegenen Sitzladefaktor sowie einem veränderten Streckenmix mit einer damit verbundenen strukturellen Erhöhung der durchschnittlichen Flugstreckenlänge. Längere Flugstrecken bewirken typischerweise niedrigere spezifische Emissionen, da Start und Landung mit ihren höheren Emissionen bei wachsender Flugdistanz immer weniger ins Gewicht fallen. Dennoch bleibt der Effizienzgewinn hinter den Erwartungen zurück. Längere Flugstrecken (Umwege) infolge konfliktbedingt gesperrter Lufträume führen zu höheren Treibstoffverbräuchen, wohingegen bei der Ermittlung der Tonnenkilometer weiterhin die Großkreisentfernung zugrunde gelegt wird und nicht die tatsächlich geflogenen Kilometer.

Die Lufthansa Group will in ihren Heimatmärkten bis 2030 auf CO₂-neutrale Mobilität am Boden umstellen.
Nutzung von Sustainable Aviation Fuels wird ausgebaut (siehe SDG 7.2).
Flottenerneuerung wird kontinuierlich vorangetrieben (siehe SDG 9.4).
Technische Maßnahmen werden für die bestehende Flotte entwickelt (siehe SDG 9.4).
Flugbetriebssteuerung wird mit künstlicher Intelligenz optimiert (siehe SDG 9.5)
67 im Jahr 2023 verfolgte Projekte zur Treibstoffeinsparung reduzieren CO₂-Emissionen deutlich. Hierdurch konnten im Berichtsjahr weitere 25.100 Tonnen CO₂-Emissionen dauerhaft vermieden werden. Die eingesparte Menge Kerosin von rund 8.000 Tonnen entspricht dem Verbrauch von circa 97 Hin- und Rückflügen auf der Strecke München–New York mit einem Flugzeug des Typs Airbus A350-900
Effizientere Konzepte für Ab- und Anflug werden implementiert und Digitalisierung der Anflugtechnologien vorangetrieben (siehe SDG 9.5).
Fortschritte im „OPS Sustainability Program“ tragen zu den CO2-Minderungszielen bei
Angebote zum nachhaltigeren Fliegen für Kundinnen und Kunden werden ausgeweitet
CO₂-Emissionen werden verpflichtend kompensiert (ICAO/CORSIA, EU-ETS, CH-EHS, UK ETS).
Lufthansa Group gleicht freiwillig die CO2-Emissionen der eigenen Dienstreisen aus. 2023 wurden hierfür 74.545 Tonnen CO2 über die Klimaschutzorganisationen myclimate, Climate Partner, Squake und Climate Austria kompensiert.
13.1 Umweltbelange/Klimaschutz Durch Elektromobilität oder den Einsatz anderer emissionsfreier Fahrzeuge will die Lufthansa Group bis 2030 eine CO2-neutrale Mobilität in den Bodenprozessen erreichen. Hierfür wurden 2023 zusätzlich zu den großen Standorten die kleineren Standorte Berlin, Düsseldorf, Köln und Stuttgart in die Betrachtung aufgenommen und insgesamt 26 Vorfeldfahrzeuge als Elektrofahrzeuge angeschafft. Damit ist der Gesamtbestand an Elektrofahrzeugen an den genannten Standorten im Jahr 2023 auf 46 Fahrzeuge gestiegen. Dies entspricht einem Anteil von rund 4 % der gesamten operativen Fahrzeugflotte an diesen Standorten. Für die Dienstwagen der Lufthansa Group stieg 2023 die Anzahl der rein elektrisch betriebenen Dienstwagen der Lufthansa Group von 374 Fahrzeugen im Vorjahr (davon 255 in Deutschland) auf 554. Diese machen somit einen Anteil von 36 % aus.
Arbeitnehmerbelange/Argeitgeberattraktivität Die Lufthansa Group hat ihr Mitarbeiterangebot für Elektromobilität bei Dienstwagen durch eine finanzielle Förderung für Elektrofahrzeuge ausgebaut. Durch diese Maßnahme waren im Berichtsjahr über 50 % der neu bestellten Dienstwagen vollelektrisch. Zusätzlich wurden 2023 im Parkhaus für Mitarbeitende des Lufthansa Aviation Center in Frankfurt 104 Ladestationen für Elektrofahrzeuge eingerichtet, insgesamt sind es in Deutschland 212. Neben dem Zuschuss zum Job-Ticket, das Mitarbeitenden seit vielen Jahren zur Nutzung des öffentlichen Personenverkehrs angeboten wird, ermöglicht die Lufthansa Group Mitarbeitenden in Deutschland seit 2023 wieder ebenfalls ein Fahrradleasing. Rund 60.000 Mitarbeitende können dadurch ein Fahrrad zu günstigen Konditionen leasen. 2023 bestanden rund 4.000 Leasingverträge.
13.2 Umweltbelange/Klimaschutz Einheitlicher europäischer Luftraum soll Emissionen reduzieren.
13.3

Über diese zusammengefasste

nichtfinanzielle Erklärung

Unternehmerische Verantwortung ist fest in der Organisationsstruktur verankert: Das oberste Kontrollgremium im Bereich der nachhaltigen Unternehmensführung ist der Aufsichtsrat. Zum 1. Januar 2023 hat der Aufsichtsrat einen ESG-Ausschuss eingerichtet. Dieser soll den Aufsichtsrat, seine Ausschüsse und den Vorstand rund um die Themen Umwelt (Environment), Soziales (Social) und gute Unternehmensführung (Governance) beraten, die für eine wirtschaftlich nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft von wesentlicher Bedeutung sind.
Die ESG-Strategie wird jährlich überprüft und im Rahmen von sogenannten „Strategic Roadmap Discussions“ mit dem Vorstand besprochen. 2023 standen der CO2-Transitionspfad und unterstützende Maßnahmen im Vordergrund, wie zum Beispiel die Sustainable Aviation Fuel (SAF)-Strategie und Effizienzmaßnahmen im fliegerischen Bereich sowie am Boden. Darüber hinaus wurden auch die Aspekte der ab dem Geschäftsjahr 2024 erhöhten Berichtsanforderungen resultierend aus der erforderlichen Umsetzung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und deren Bedeutung für die Lufthansa Group vorgestellt.
Externe Bewertungen: Nachhaltigkeitsmanagement der Lufthansa Group wird positiv und über dem Branchendurchschnitt bewertet.
Umweltbelange/Klimaschutz Zur inhaltlichen Vertiefung umweltrelevanter Nachhaltigkeitsaspekte fand im Berichtsjahr eine sogenannte „Strategic Roadmap Discussion“ (SRD) statt, ein etabliertes Format, innerhalb dessen relevante strategische Themen mit dem Vorstand der Lufthansa Group diskutiert werden. Der inhaltliche Fokus lag auf den Handlungsfeldern „Niedrige Emissionen im Flugbetrieb“ inklusive der „Sustainable-Aviation-Fuel-Strategie“ (SAF-Strategie) sowie auf der Befassung mit der ESG-Risikolandschaft und den ab dem Geschäftsjahr 2024 erhöhten Berichtsanforderungen, die sich aus der Umsetzung der „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) für die Lufthansa Group ergeben.
Zahlreiche Maßnahmen und transparente Kommunikation unterstützen die Umsetzung der Umweltstrategie. Ermittlung des „Total Carbon Footprints“ der Lufthansa Group verwendet und jährlich von externen Gutachterinnen und Gutachtern auditiert. Der jährlich ermittelte und von externen Gutachterinnen und Gutachtern auditierte„Total Carbon Footprint“ sowie die Maßnahmen zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und der CO2-Emissionen werden unter anderem der globalen Non-Profit-Organisation CDP detailliert und transparent zur Verfügung gestellt. Als unterstützenden Bestandteil der Umweltstrategie verfolgt die Lufthansa Group auch kommunikative Ansätze. Die Kommunikationskampagne „#MakeChange-Fly“ wird durch eine Informationskampagne auf den Internetseiten der Lufthansa Group und diverse Veranstaltungen mit Informationscharakter für Unternehmenspartner, Kundinnen und Kunden und die Öffentlichkeit national und international ergänzt. Auch auf Social-Media-Kanälen wird unter Verwendung des Hashtags #MakeChangeFly zu den Entwicklungen relevanter Nachhaltigkeitsaktivitäten Bezug genommen. Kontinuierlich informiert die Lufthansa Group unter diesem Motto auch Mitarbeitende über die Nachhaltigkeitsaktivitäten des Konzerns auf ihren internen Kommunikationskanälen.
13.1 – 13.3 Umweltbelange/Klimaschutz Klimaschutzziele der Luftfahrtbranche werden von der Lufthansa Group unterstützt.
Intermodale Transportangebote zu den Drehkreuzen der Lufthansa Group werden ausgebaut. 2023 wurde die Frequenz des Kooperationsdienstes mit der Österreichischen Bundesbahn zwischen Wien und Salzburg erhöht. So konnte kompensiert werden, dass die Flugstrecke auf derselben Route nach der Pandemie nicht wieder aufgenommen wurde. Außerdem wurde die Kooperation mit der Deutschen Bahn mit Augsburg und Siegburg/Bonn um zwei Ziele erweitert.
EU-Taxonomie Anwendbarkeit und Angaben gemäß EU-Taxonomie-Verordnung (EU) 2020/852
16.5

Geschäftsethik und Compliance/

Compliance Management

und Bekämpfung von

Korruption und Bestechung

Code of Conduct gibt Rahmen für integres und verantwortungsbewusstes Handeln vor und ist über die Internetseite der Lufthansa Group abrufbar.
Bekämpfung von Korruption und Bestechung ist integraler Bestandteil des Compliance Management Systems. Das Compliance Management System basiert, dem Prüfstandard des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW PS 980) folgend, auf den Säulen Compliance Kultur, Compliance Ziele, Identifizierung von Compliance Risiken, Compliance Programm, Compliance Organisation, Compliance Kommunikation und Compliance Überwachung.
Webbasierte Compliance Trainings schaffen Bewusstsein für Risiken.
2023 absolvierten insgesamt 39.824 Mitarbeitende in 168 Konzerngesellschaften webbasierte Compliance Trainings. Dies entspricht einer Teilnahmequote von 97,9 %.
Risikobasierte Business Partner Due Diligence soll Integrität von Lieferanten und Dienstleistern sicherstellen
16.10

Über diese zusammengefasste

nichtfinanzielle Erklärung

Für das Geschäftsjahr 2023 veröffentlicht die Deutsche Lufthansa AG eine zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung in Übereinstimmung mit den §§ 315b und 315c in Verbindung mit §§ 289b bis 289e HGB.
Die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse wurden im Berichtsjahr vom Management zustimmend zur Kenntnis genommen. Sie bilden die Grundlage für die Auswahl der zu berichtenden Aspekte und Sachverhalte in der vorliegenden zusammengefassten nichtfinanziellen Erklärung.
Die Lufthansa Group berichtet verpflichtend nach der EU-Taxonomie-Verordnung sowie freiwillig nach TCFD, SASB und unter Bezugnahme auf die GRI-Standards.

Geschäftsethik und Compliance/

Compliance Management

und Bekämpfung von

Korruption und Bestechung

Hinweisgeberkanäle ermöglichen die Abgabe von Hinweisen auf Compliance-Verstöße.
Insgesamt 81 Hinweise auf mögliche Unregelmäßigkeiten erhielt die Lufthansa Group im Berichtsjahr über die verschiedenen Kanäle. Davon waren 24 Compliance-relevant. Sieben Hinweise wurden im Rahmen des geschilderten Verfahrens detailliert untersucht.

Geschäftsethik und Compliance/

Verantwortungsvolles

politisches Engagement

Bei ihrem politischen Engagement legt die Lufthansa Group Wert auf Transparenz. So ist das Unternehmen im Transparenzregister der EU unter der Nr. 0714344663-32 gelistet und im Lobbyregister des Deutschen Bundestags unter der Registrierung Deutscher Bundestag R001474 eingetragen. Mit dem an politische Entscheidungsträgerinnen und -träger gerichteten und der Allgemeinheit zugänglichen „Politikbrief“ veröffentlicht die Lufthansa Group regelmäßig ihre Position zu aktuellen politischen Fragestellungen und anstehenden Entscheidungen. 2023 wurden Themen rund um die Vereinheitlichung des europäischen Luftraums, den sogenannten „Single European Sky“, die neuen Lufthansa Group Tarife für nachhaltigeres Fliegen sowie die Voraussetzungen für einen möglichen Ausbau von SAF mittels eines „Book and Claim“-Systems erläutert.

Kundenbelange/Datenschutz

und -sicherheit

Die Lufthansa Group verfügt in ihren Konzerngesellschaften über ein Datenschutzmanagementsystem entsprechend den Anforderungen des EU-weit einheitlichen Datenschutzes (EU-DSGVO). Der Konzern hat eine Datenschutzorganisation etabliert, die sich dezidiert um die Erfüllung der Rechte Betroffener und die Pflichten der Verantwortlichen kümmert. Hierzu wurden intern und extern gut erreichbare Anlaufstellen geschaffen und Prozesse etabliert, um beispielsweise Auskunftsersuchen von Betroffenen fristgerecht erfüllen zu können. Aktuelle Informationen zur Verarbeitung personenbezogener Daten werden zudem auf den Internetseiten der Gesellschaften zur Verfügung gestellt. Die Mitarbeitenden der Lufthansa Group werden regelmäßig durch verpflichtende webbasierte Schulungen für Datenschutz und Datensicherheit sensibilisiert. Darüber hinaus soll Cyber-Risiken, deren Bedeutung durch die zunehmende Digitalisierung von Geschäftsprozessen gestiegen ist, umfassend vorgebeugt werden.
17.16

Über diese zusammengefasste

nichtfinanzielle Erklärung

Bereits seit 2002 bekennt sich die Lufthansa Group zu den Prinzipien des UN Global Compact für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Darüber hinaus unterstützt es die 2015 von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedeten Sustainable Development Goals (SDGs) der Agenda 2030.
Umweltbelange Aktive Mitarbeit in nationalen und internationalen Verbänden und Nachhaltigkeitsinitiativen: Relevante Themen sind beispielsweise Klimaschutz, Schallschutz, Kreislaufwirtschaft oder Menschenrechte. Aktive Mitgliedschaften unterhält die Lufthansa Group zum Beispiel bei der International Air Transport Association (IATA), der Airlines for Europe (A4E), dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI, vertreten durch die Lufthansa Technik AG), dem Deutschen Aktieninstitut (DAI) sowie bei econsense, dem Forum Nachhaltige Entwicklung der deutschen Wirtschaft e.V. Über die Verbände steht die Lufthansa Group auch im direkten Austausch mit den nationalen Ministerien und EU-Gremien. Darüber hinaus ist SWISS Mitglied beim Dachverband der schweizerischen Luft- und Raumfahrt Aerosuisse, und bei swisscleantech, dem schweizerischen „Wirtschaftsdachverband der klimatauglichen Wirtschaft“. Austrian Airlines ist Mitglied des Dachverbandes Aviation Industry Austria, der 2022 aus dem Österreichischen Luftfahrtverband (ÖLFV) und der Austrian Aeronautics Industries Group (AAIG) heraus gegründet wurde.
Weitere Partnerschaften und Kooperationen (siehe SDG 9.4, 9.5 und 13.1–13.3)

Lufthansa Group Geschäftsbericht 2023