Passiva

34. Gezeichnetes Kapital

Grundkapital

Das Grundkapital der Deutschen Lufthansa AG beträgt 3.063.342.970,88 EUR. Es ist in 1.196.618.348 vinkulierte, auf den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 2,56 EUR eingeteilt.

Genehmigtes Kapital

Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 10. Mai 2022 wurde der Vorstand dazu ermächtigt, bis zum 9. Mai 2025 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 1.000.000.000 EUR durch ein- oder mehrmalige Ausgabe von neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien gegen Bar- und Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital A). Das Bezugsrecht der Aktionärinnen und Aktionäre kann in bestimmten Fällen mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden.

Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 9. Mai 2023 wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 8. Mai 2028 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um 100.000.000 EUR durch Ausgabe von neuen, auf den Namen lautenden Aktien an die Mit-arbeitenden (Genehmigtes Kapital B) gegen Bareinlage zu erhöhen. Das Bezugsrecht der Aktionärinnen und Aktionäre ist ausgeschlossen. Bis zum 31. Dezember 2023 wurde das Grundkapital aufgrund dieser Ermächtigung um insgesamt 2.899.722,24 EUR erhöht, sodass das Genehmigte Kapital B zum Bilanzstichtag noch 97.100.277,76 EUR beträgt.

Der Vorstand ist ermächtigt, im Falle des Eintritts der Voraussetzungen des § 4 Abs. 3 Luft-NaSiG mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bareinlage um bis zu 10 % zu erhöhen und hierbei das Bezugsrecht der Aktionärinnen und Aktionäre auszuschließen. Der Ausgabebetrag der neuen Aktien ist im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzulegen und darf den Börsenkurs nicht wesentlich unterschreiten. Von der Ermächtigung darf nur in dem Umfang Gebrauch gemacht werden, als dies zu einem Entfall der in § 4 Abs. 3 LuftNaSiG genannten Voraussetzungen erforderlich ist.

Der Vorstand ist ermächtigt, unter den Voraussetzungen des § 5 Abs. 2 LuftNaSiG mit Zu-stimmung des Aufsichtsrats Aktionärinnen und Aktionäre in dem Umfang, wie es zur Erfüllung der Anforderungen für die Aufrechterhaltung der luftverkehrsrechtlichen Befugnisse erforderlich ist, und in der Reihenfolge des § 5 Abs. 3 LuftNaSiG unter Setzung einer angemessenen Frist mit Hinweis auf die andernfalls mögliche Rechtsfolge, der Aktien nach Maßgabe des § 5 Abs. 7 LuftNaSiG verlustig zu gehen, aufzufordern, sämtliche oder einen Teil der von ihnen gehaltenen Aktien zu veräußern und die Veräußerung der Gesellschaft unverzüglich nachzuweisen.

Bedingtes Kapital

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 5. Mai 2020 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 122.417.728 EUR bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Stückaktien an die Inhaberinnen und Inhaber beziehungsweise Gläubigerinnen und Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsrechten aus Schuldverschreibungen, die bis zum 4. Mai 2025 von der Gesellschaft oder von ihren Konzerngesellschaften begeben werden können. Dabei kann das Bezugsrecht der Aktionärinnen und Aktionäre in bestimmten Fällen mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden.

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 10. Mai 2022 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 306.044.326,40 EUR bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Stückaktien an die Inhaberinnen und Inhaber beziehungsweise Gläubigerinnen und Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsrechten aus Schuldverschreibungen, die bis zum 9. Mai 2027 von der Gesellschaft oder von ihren Konzerngesellschaften begeben werden können. Dabei kann das Bezugsrecht der Aktionärinnen und Aktionäre in bestimmten Fällen mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden.

Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien

Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 9. Mai 2023 wurde der Vorstand gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG bis zum 8. Mai 2028 zum Erwerb eigener Aktien ermächtigt. Der Erwerb ist auf 10 % des derzeitigen Grundkapitals beschränkt und kann über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionärinnen und Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen. Die Ermächtigung sieht vor, dass der Vorstand sie insbesondere zur Verfolgung der im Beschluss der Hauptversammlung genannten Zwecke verwenden kann. Der Vorstand ist gemäß dem Hauptversammlungsbeschluss vom 9. Mai 2023 ermächtigt, eigene Aktien auch unter Einsatz von Derivaten zu erwerben und entsprechende Derivatgeschäfte abzuschließen.

Im Geschäftsjahr 2023 hat die Deutsche Lufthansa AG unter Ausnutzung des Genehmigten Kapitals B 1.132.704 Aktien zum Kurs von 8,12 EUR ausgegeben, um sie im Rahmen der Ergebnisbeteiligung für das Jahr 2022 an Mitarbeitende weiterzureichen. Aus dieser Kapitalerhöhung waren zum 31. Dezember 2023 noch 17.246 Aktien im Bestand.

Kapitalmanagement

Ziel des Kapitalmanagements ist es, über einen guten Kapitalmarktzugang die zukünftigen Finanzmittelbedarfe kostengünstig zu decken und die Tilgung der Finanzschulden zu gewährleisen. Um dieses Ziel zu erreichen, soll der Verschuldungsgrad, gemessen an der Kennzahl Adjusted Net Debt/Adjusted EBITDA, auf einen Wert unter 3,5 begrenzt bleiben. Die Kennzahl betrug zum 31. Dezember 2023 1,7 (Vorjahr: 2,3) und berücksichtigt mit dem Adjusted Net Debt neben der Nettokreditverschuldung (inklusive der finanziellen Verpflichtungen aus Lease-Verträgen vor allem für Immobilien und Flugzeuge) auch Nettopensionsverpflichtungen.

Die Bilanzrelationen in Bezug auf das Eigen- und das Fremdkapital betrugen zum 31. Dezember 2023 und 2022:

T112 EIGEN- UND FREMDKAPITAL
  31.12.2023 31.12.2022
  in Mio. € in % der Bilanzsumme in Mio. € in % der Bilanzsumme
           
Eigenkapital 9.709 21,42 8.474 19,55
Fremdkapital 35.612 78,58 34.861 80,45
Gesamtkapital 45.321 100,0 43.335 100,0
           

Im Geschäftsjahr 2023 stieg die Eigenkapitalquote vor allem aufgrund des positiven Konzernergebnisses um 1,87 Prozentpunkte auf 21,42 %.

Die Deutsche Lufthansa AG unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen.

35. Rücklagen

Die Kapitalrücklage enthält nur das Agio aus Kapitalerhöhungen sowie einer in Vorjahren zurückgezahlten Wandelanleihe. Im Vorjahr wurden 704 Mio. EUR aus der Kapitalrücklage und 26 Mio. EUR aus der in den Gewinnrücklagen enthaltene gesetzliche Rücklage verwendet, um den im HGB-Abschluss ausgewiesenen Verlust auszugleichen. Im Berichtsjahr wurden keine Rücklagen aufgelöst. Die übrigen Rücklagen entfallen auf andere Gewinnrücklagen.

Die übrigen neutralen Rücklagen haben sich im Geschäftsjahr 2023 wie folgt entwickelt:

T113 ERLÄUTERUNG DER ERFOLGSNEUTRALEN AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGE (OTHER COMPREHENSIVE INCOME)
in Mio. € 2023 2022
     
Differenzen aus Fremdwährungsumrechnung 270 150
Gewinne/Verluste der Periode 92 150
Erfolgswirksame Reklassifizierung von Gewinnen/Verlusten 178
Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert (mit Recycling) 18 – 108
Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten zum beizulegenden Zeitwert (ohne Recycling) 5
Gewinne/Verluste der Periode 23 – 108
Erfolgswirksame Reklassifizierung von Gewinnen/Verlusten
Folgebewertung Hedges – Cashflow Hedge Reserve – 234 1.331
Folgebewertung Hedges – Kosten der Absicherung – 131 – 56
Gewinne/Verluste der Periode – 300 1.436
Erfolgswirksame Reklassifizierung von Gewinnen/Verlusten – 65 – 161
Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge von nach der Equity-Methode bewerteten Finanzanlagen – 7 – 11
Gewinne/Verluste der Periode – reklassifizierbar – 7 – 11
Gewinne/Verluste der Periode – nicht reklassifizierbar
Neubewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen – 665 4.648
Sonstige erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge (mit Recycling) – 1
Sonstige erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge (ohne Recycling) 8 42
Für erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge erfasste Ertragsteuern 389 – 1.881
Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge nach Ertragsteuern – 347 4.114
       
T114 ERLÄUTERUNG DER FÜR ERFOLGSNEUTRALE AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGE (OCI) ERFASSTEN ERTRAGSSTEUERN
  2023 2022
in Mio. € Wert vor
Ertragsteuern
Steueraufwand/
-ertrag
Wert nach
Ertragsteuern
Wert vor
Ertragsteuern
Steueraufwand/
-ertrag
Wert nach
Ertragsteuern
             
Differenzen aus Fremdwährungsumrechnung 270 270 150 150
Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert (mit Recycling) 18 – 10 8 – 108 32 – 76
Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten zum beizulegenden Zeitwert (ohne Recycling) 5 5
Folgebewertung Hedges – Cashflow Hedge Reserve – 234 58 – 176 1.331 – 285 1.046
Folgebewertung Hedges – Kosten der Absicherung – 131 31 – 100 – 56 – 8 – 64
Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge von nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen – reklassifizierbar – 7 – 7 – 11 – 11
Neubewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen – 665 310 – 355 4.648 – 1.620 3.028
Sonstige erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge (mit Recycling) – 1 – 1
Sonstige erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge (ohne Recycling) 8 8 42 42
Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge (OCI) – 736 389 – 347 5.995 – 1.881 4.114
               

Die Veränderung des Eigenkapitals insgesamt ist Tabelle ↗ T060 zu entnehmen.

36. Pensionsrückstellungen

Die Pensionsverpflichtungen in der Lufthansa Group umfassen sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Pläne und enthalten Verpflichtungen aus laufenden Pensionen sowie Anwartschaften auf zukünftig zu zahlende Pensionen.

Durch die Pensionspläne ist der Konzern neben verschiedenen versicherungsmathematischen Risiken wie Zinsrisiko, Langlebigkeitsrisiko sowie Risiko aus Gehaltssteigerungen vor allem finanziellen Risiken im Zusammenhang mit dem Planvermögen ausgesetzt.

Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen für Mitarbeitende der Lufthansa Group entfallen im Wesentlichen auf Pensionsverpflichtungen in Deutschland sowie in der Schweiz, Österreich und den USA. Es bestehen differenzierte Zusagen für einzelne Mitarbeitergruppen.

Deutschland

Zwischen 2015 und 2017 wurde die Umstellung der leistungsorientierten Pläne auf beitragsorientierte Pläne mit garantierten Beiträgen während der Anwartschaftszeit für künftige Pensionszusagen für alle Beschäftigungsgruppen abgeschlossen.

Mit dem Tarifvertrag „Lufthansa Rente Boden“ wurde eine neue betriebliche Altersversorgung in Form einer beitragsorientierten Leistungszusage für die in Deutschland beschäftigten Bodenmitarbeitenden, insbesondere der Gesellschaften Deutsche Lufthansa AG, Lufthansa Cargo AG, der Lufthansa Technik Gruppe und der LSG Group, abgeschlossen. Für vor dem 1. Januar 2016 eingestellte Mitarbeitende bleiben die bis zum 31. Dezember 2015 erworbenen Anwartschaften erhalten. Für Dienstzeiten ab dem 1. Januar 2016 können die Mitarbeitenden grundsätzlich unter Berücksichtigung der Eigenleistungen das gleiche Versorgungsniveau erreichen wie unter dem vorangegangenen Tarifvertrag. Für ab dem 1. Januar 2016 eingestellte Mitarbeitende werden die Beiträge in dem neuen Modell am Kapitalmarkt angelegt. Im Versorgungsfall wird das gesamte Versorgungsguthaben unter Garantie des Beitragserhalts auf Basis des jeweils gültigen BilMoG-Zinssatzes gemäß § 253 Abs. 2 HGB und unter Berücksichtigung einer jährlichen Rentenanpassung von 1% verrentet.

Für bis zum 5. Juli 2016 eingestellte Kabinenmitarbeitende bleiben die bis zum 30. Juni 2016 erworbenen Anwartschaften in der Altersversorgung erhalten. Für Dienstzeiten ab dem 1. Juli 2016 erhalten diese Mitarbeitenden Arbeitgeberbeiträge in Abhängigkeit des versorgungsfähigen Bruttoeinkommens in die betriebliche Altersversorgung. Für die betroffenen Mitarbeitenden wurde auf Basis der von den Tarifparteien festgelegten Parameter und Bewertungsmethoden zum 30. Juni 2016 eine Übergangsversorgung-Initialdotierung (ÜV-Initialdotierung) berechnet. Durch diese ÜV-Initialdotierung werden alle gemäß dem Tarifvertrag „Übergangsversorgung für Kabinenmitarbeitende“ bestehenden Ansprüche der betroffenen Mitarbeitenden abgelöst und auf eine Beitragszusage mit Mindestleistung umgestellt. Für alle Mitarbeitenden besteht die Möglichkeit freiwilliger Eigenbeiträge. Sowohl die Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge als auch die ÜV-Initialdotierung werden unter Garantie des Beitragserhalts am Kapitalmarkt angelegt. Im Versorgungsfall wird das auf den Konten vorhandene Versorgungsguthaben auf Basis des jeweils gültigen BilMoG-Zinssatzes gemäß § 253 Abs. 2 HGB und unter Berücksichtigung einer jährlichen Rentenanpassung von 1 % verrentet.

Für vor dem 1. Januar 2017 eingestellte Cockpitmitarbeitende bleiben die bis zum 31. Dezember 2016 erworbenen Anwartschaften in der Altersversorgung erhalten. Für Dienstzeiten ab dem 1. Januar 2017 erhalten die Mitarbeitenden Arbeitgeberbeiträge in Abhängigkeit des versorgungsfähigen Bruttoeinkommens in die betriebliche Altersversorgung. Für alle Mitarbeitenden besteht die Möglichkeit freiwilliger Eigenbeiträge. Das Kapital wird unter Garantie des Beitragserhalts am Kapitalmarkt mit einer zusätzlichen Zusage in Höhe des Garantiezinses der Lebensversicherer (derzeit 0,25 % pro Jahr) angelegt. Im Versorgungsfall wird das auf den Konten vorhandene Versorgungsguthaben auf Basis des jeweils gültigen BilMoG-Zinssatzes gemäß § 253 Abs. 2 HGB und unter Berücksichtigung einer jährlichen Rentenanpassung von 1 % verrentet.

Den Mitarbeitenden des Cockpitpersonals wird zusätzlich weiterhin eine Übergangsversorgung (ÜV) zugesagt, die den Zeitraum von der Beendigung des fliegerischen Beschäftigungsverhältnisses bis zum Beginn der gesetzlichen/betrieblichen Altersversorgung abdeckt. Die Versorgungsleistung hängt dabei von den erworbenen Dienstjahren und dem letzten Gehalt vor dem Ausscheiden ab (Endgehaltspläne). Während des Bezugs der Übergangsversorgung werden weiterhin Rentenansprüche erdient. Seit dem Jahr 2021 liegt das kollektive Ausscheidealter für Pilotinnen und Piloten bei 60 Jahren.

Der Verpflichtungsumfang aus den kapitalmarktorientierten Komponenten der betrieblichen Altersversorgung für Boden-, Kabinen- und Cockpitmitarbeitende wird in Höhe des Zeitwerts des korrespondierenden Vermögens angesetzt, soweit das Vermögen den zugesagten Mindestbetrag überschreitet. Planvermögen und Versorgungsverpflichtung werden saldiert dargestellt. Der Dienstzeitaufwand ergibt sich aus den Arbeitgeberbeiträgen.

Die Finanzierung der betrieblichen Alters- und Übergangsversorgung erfolgt bei den inländischen leistungsorientierten Plänen durch Planvermögen und für noch nicht ausfinanzierte Beträge über Pensionsrückstellungen.

Im Geschäftsjahr 2004 wurde mit dem Aufbau eines Fondsvermögens zur Finanzierung und Absicherung künftiger Rentenzahlungen mit dem Ziel der vollständigen Ausfinanzierung der Versorgungsverpflichtungen aus den bisherigen Plänen in Deutschland begonnen. Dazu wurden Treuhandmodelle in Form einer doppelseitigen zweistufigen Treuhandschaft (CTA) aufgelegt.

Der Lufthansa Pension Trust e. V. ist als der wesentliche Vermögenstreuhänder eine separate rechtliche Einheit und unterliegt den regulatorischen Bestimmungen in Deutschland. Die Deutsche Lufthansa AG beschließt in Absprache mit dem Treuhänder und den übrigen Treugebern über Dotierungen und führt diese Mittel im Fall der Dotierung dem Lufthansa Pension Trust e. V. zu. An dem Treuhandmodell sind neben der Deutschen Lufthansa AG auch die Tochtergesellschaften Lufthansa Technik AG und Lufthansa Cargo AG beteiligt. Seit 2007 wird das Treuhandvermögen im Wesentlichen von einer maltesischen Gesellschaftsstruktur gehalten. Das Investment Board der Lufthansa Malta Pension Holding entscheidet über die endgültige Aufteilung der Mittel auf Anlageklassen (Asset-Allokation). Das eigentliche Asset Management ist an Fondsgesellschaften übertragen, deren Handlungsrahmen sich an allgemeinen Anlagegrundsätzen orientiert, die vom Investment Board vorgegeben werden.

Für andere deutsche Tochtergesellschaften wurde Vermögen zur Deckung der Pensionsverpflichtungen bei der Deutschen Treuinvest Stiftung mit der gleichen Anlagestrategie investiert.

Das im kapitalmarktorientierten Versorgungssystem Lufthansa Rente Boden, Lufthansa Rente Kabine und Lufthansa Rente Cockpit befindliche Vermögen zur Deckung der Pensionsverpflichtungen wurde im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements auf einen überbetrieblichen Treuhänder, die Deutsche Treuinvest Stiftung, übertragen. Das Kapital wird in sogenannten Altersklassenfonds angelegt, deren Anlagestrategie auf einem Lebenszyklusmodell basiert. Mit zunehmendem Alter des Mitarbeitenden wird sukzessive weniger in chancen- beziehungsweise risikoreichere und mehr in konservative Anlageklassen investiert. Die Gesellschaft hat einen Anlageausschuss eingesetzt, der für die Festlegung und Überprüfung der Anlagestrategie, wie zum Beispiel der Zusammensetzung der Altersklassenfonds sowie der laufzeitabhängigen Aufteilungsregel, zuständig ist.

Gesetzliche Mindestdotierungsverpflichtungen bestehen in Deutschland nicht. Die im Geschäftsjahr ermittelten Altersversorgungsbeiträge der Mitarbeitenden wurden vollständig in das Planvermögen dotiert. Aus dem Planvermögen des Lufthansa Pension Trust e. V. für die Pläne der Deutschen Lufthansa AG, der Lufthansa Cargo AG und der Lufthansa Technik AG wurden Erstattungen in Höhe von 371 Mio. EUR (Vorjahr: 325 Mio. EUR) für geleistete Rentenzahlungen entnommen.

Schweiz

Die Pensionsverpflichtungen in der Schweiz beruhen zum überwiegenden Teil auf gesetzlichen Verpflichtungen. Die Versorgungsleistungen werden über Pensionskassen finanziert. Die Pläne umfassen neben der Altersversorgung auch Leistungen bei Invalidität sowie eine Hinterbliebenenversorgung. Die Begünstigte kann zwischen Rentenbezug und Einmalzahlung wählen. Das Renteneintrittsalter der Pläne liegt in der Regel zwischen 58 und 65 Jahren. Es werden sowohl Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerbeiträge an die Pensionskasse entrichtet, wobei das Unternehmen Beiträge zu leisten hat, die mindestens den in den Planbedingungen vorgegebenen Arbeitnehmerbeiträgen entsprechen. Die Beiträge werden prozentual gestaffelt vom versicherten Lohn abgeleitet. Im Fall einer Unterdeckung können entweder die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge erhöht werden, eine Minderverzinsung entschieden oder andere gesetzlich zulässige Maßnahmen getroffen werden. Die Entscheidung trifft der Stiftungsrat der entsprechenden Vorsorgestiftung. Strategien des Stiftungsrats zum Ausgleich einer Unterdeckung basieren auf dem Bericht der Pensionskassenexpertinnen und -experten und müssen der Regulierungsbehörde vorgelegt werden. Eine Zustimmung der Behörde ist jedoch nicht erforderlich. Im Geschäftsjahr 2023 wurden die Verrentungsfaktoren für die Kabinenpensionskasse für alle ab 2024 in Pension gehenden Beschäftigten sowie die Sparbeiträge für die Cockpit- und Bodenpensionskassen neu festgelegt, was zu einem nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand von 18 Mio. EUR führte.

Österreich

Für Mitarbeitende der Austrian Airlines AG bestehen im Wesentlichen beitragsorientierte Pensionsverpflichtungen, die in eine Pensionskasse ausgelagert sind. Sie beinhalten eine Alters-, Berufsunfähigkeits- sowie Hinterbliebenenversorgung. Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen bei der Austrian Airlines AG betreffen ehemalige Direktions- und Vorstandsmitglieder sowie Pensionsbezieherinnen und -bezieher. Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen für das Bodenpersonal sind beitragsfrei gestellt und werden durch Verrentung des Planvermögens ermittelt. Für aktive Pilotinnen und Piloten, Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sowie für Führungskräfte der obersten Ebene bestehen keine Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen, sondern ausschließlich beitragsorientierte Pensionsverpflichtungen. Des Weiteren bestehen Ansprüche auf Abfindungszahlungen bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses (Abfertigung).

Durch eine kollektivvertragliche und eine gesetzliche Änderung wurden im Jahr 2023 die Voraussetzungen dafür geschaffen, die noch bestehenden leistungsorientierten Versorgungszusagen vollständig an eine Pensionskasse auszulagern. Die Pensionszahlungen an die Begünstigten sind zukünftig ausschließlich vom Vermögen und dem Anlageerfolg der Pensionskasse abhängig. Aufgrund dieser Maßnahmen wird die Austrian Airlines AG über die nächsten neun Jahre Ratenzahlungen von insgesamt 46 Mio. EUR an die Pensionskasse leisten. Darüber hinaus besteht für die Austrian Airlines AG keine Zahlungsverpflichtung mehr. Daher wird diese Transaktion als Planabgeltung dargestellt, aus der ein Abgeltungsgewinn von 4 Mio. EUR entstanden ist. Die Pensionsverpflichtung und das zugehörige Planvermögen werden mit Zahlung der letzten Rate ausgebucht.

USA und weitere Länder

Für weitere Mitarbeitende im Ausland bestehen in geringem Umfang ebenfalls Zusagen für Altersversorgung, die im Wesentlichen von der Betriebszugehörigkeit und dem bezogenen Gehalt abhängig sind. Die Leistungen werden in der Regel über externe Fonds finanziert. In den vom Volumen her umfangreichsten Versorgungsplänen in den USA und in Großbritannien können keine neuen Ansprüche mehr erworben werden.

Die in der Bilanz ausgewiesenen Beträge für leistungsorientierte Zusagen setzen sich wie folgt zusammen:

T115 LEISTUNGSORIENTIERTE VERSORGUNGSZUSAGEN
  31.12.2023 31.12.2022
in Mio. € Leistungs-
orientierte
Verpflichtun-
gen (DBO)
Beizulegen-
der Zeitwert
des Plan-
vermögens
Auswirkun-
gen der Ver-
mögenswert-
begrenzung
Nettobilanz-
ansatz aus
leistungs-
orientierten
Zusagen
Leistungs-
orientierte Verpflichtun-
gen (DBO)
Beizulegen-
der Zeitwert
des Plan-
vermögens
Auswirkun-
gen der Ver-
mögenswert-
begrenzung
Nettobilanz-
ansatz aus
leistungs-
orientierten
Zusagen
                 
Deutschland – Altersversorgung 13.445 – 12.333 1.112 11.957 – 11.264 693
Deutschland – Übergangsversorgung 1.491 – 20 1.471 1.251 – 134 1.117
Schweiz 4.064 – 4.217 105 – 48 3.307 – 3.865 560 2
Österreich 286 – 170 116 283 – 141 142
USA 106 – 116 – 10 273 – 271 2
Andere Länder 345 – 303 42 319 – 282 37
Bilanzwerte 19.737 – 17.159 105 2.683 17.390 – 15.957 560 1.993
davon Pensionsrückstellungen 2.895 2.069
davon unter Verbindlichkeiten zum Verkauf ausgewiesen 12 – 4 8
davon Sonstige Vermögenswerte 220 76
                   

Die Vermögenswertbegrenzung ergibt sich für Pläne in der Schweiz, bei denen der Marktwert des Planvermögens die leistungsorientierte Verpflichtung übersteigt, dieser Überschuss dem Plan aber nicht durch Auszahlungen oder zukünftig unter dem Dienstzeitaufwand liegende Beiträge in das Planvermögen entzogen werden kann.

Der Gesamtbetrag der leistungsorientierten Verpflichtungen verteilt sich wie folgt auf die Anspruchsberechtigten:

T116 AUFTEILUNG DER LEISTUNGSORIENTIERTEN ZUSAGEN
in Mio. € 2023 2022
     
Aktive Beschäftigte 11.237 9.767
Unverfallbar ausgeschiedene Beschäftigte 2.027 1.705
Rentnerinnen und Rentner 6.473 5.918
  19.737 17.390
       

Die gewichtete Duration der Pensionsverpflichtungen betrug zum 31. Dezember 2023 16 Jahre (Vorjahr: 15 Jahre).

Die Entwicklung zwischen dem Eröffnungssaldo und dem Schlusssaldo der Pensionsverpflichtung, des Planvermögens und der Pensionsrückstellung stellt sich wie folgt dar:

T117 VERPFLICHTUNGEN FÜR LEISTUNGEN AN ARBEITNEHMENDE
  2023 2022
in Mio. € Leistungs-orientierte Verpflich-tungen (DBO) Beizulegender Zeitwert des Plan-vermögens Summe Auswirkungen der Vermögenswertbegrenzung Nettobilanzansatz aus leistungsorientierten Zusagen Leistungs-orientierte Verpflich-tungen (DBO) Beizulegender Zeitwert des Plan-vermögens Summe Auswirkungen der Vermögenswertbegrenzung Nettobilanzansatz aus leistungsorientierten Zusagen
                     
Anfangsbestand 1. Januar 17.390 -15.957 1.433 560 1.993 24.935 -18.510 6.425 121 6.546
Laufender Dienstzeitaufwand 452 452 452 497 - 497 - 497
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand/Effekte aus Kürzungen 24 24 24 19 - 19 - 19
Zinsaufwand/Zinserträge 665 -599 66 12 78 293 -210 83 - 83
Im Gewinn und Verlust erfasster Gesamtbetrag 1.141 -599 542 12 554 809 -210 599 - 599
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus der Veränderung finanzieller Annahmen 1.431 1.431 1.431 -7.759 - -7.759 - -7.759
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus der Veränderung demografischer Annahmen -12 -12 -12 -1 - -1 - -1
Gewinne/Verluste aus erfahrungsbedingten Anpassungen 231 231 231 -98 - -98 - -98
Wertentwicklung des Planvermögens abzüglich der in den Zinsen erfassten Beträge -509 -509 -509 - 2.784 2.784 - 2.784
Effekt aus Vermögensobergrenze -479 -479 - - - 426 426
Im sonstigen Ergebnis erfasster Gesamtbetrag 1.650 -509 1.141 -479 662 -7.858 2.784 -5.074 426 -4.648
Beiträge zum Plan – Arbeitnehmende 160 -157 3 3 84 -81 3 - 3
Beiträge zum Plan – Arbeitgeber -476 -476 -476 - -397 -397 - -397
Rentenzahlungen -662 630 -32 -32 -746 678 -68 - -68
Abgeltungszahlungen - -12 12 - - -
In der Konzern-Kapitalflussrechnung erfasster Gesamtbetrag -502 -3 -505 -505 -674 212 -462 - -462
Währungsdifferenzen 226 -240 -14 12 -2 194 -209 -15 13 -2
Veränderungen im Konsolidierungskreis -169 147 -22 -22 -12 6 -6 - -6
Sonstiges/Umbuchungen 1 2 3 3 -4 -30 -34 - -34
Endstand 31. Dezember 19.737 -17.159 2.578 105 2.683 17.390 -15.957 1.433 560 1.993
davon Pensionsrückstellungen 2.895 - - - - 2.069
davon Barwert der nicht fondsfinanzierten Pensionsverpflichtungen 263 - - - - 230
davon unter den Verbindlichkeiten zum Verkauf ausgewiesen 12 -4 8 8 - - - - -
davon aktive Überhänge des Planvermögens über die Pensionsverpflichtung 220 - - - - 76
                       

Der Zinsaufwand aus Pensionsrückstellungen und die Zinserträge aus dem Planvermögen werden im Finanzergebnis ausgewiesen. Der laufende Dienstzeitaufwand und der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand werden im Personalaufwand erfasst.

Der im Berichtsjahr angefallene nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand resultiert im Wesentlichen aus einer Anpassung der Verrentungsfaktoren für die Kabinenpensionskasse in der Schweiz für alle ab 2024 in Pension gehenden Beschäftigten sowie aus geänderten Sparbeiträgen für die Cockpit- und Bodenpensionskassen in der Schweiz.

Die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste aus Änderungen der finanziellen Annahmen beinhalten Verluste aus den gegenüber Vorjahr gesunkenen Abzinsungssätzen. Kursbedingte Verpflichtungsanpassungen bei den kapitalmarktorientierten Versorgungsplänen werden in den erfahrungsbedingten Anpassungen ausgewiesen.

Das Planvermögen erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Wertzuwachs von 1.108 Mio. EUR (Vorjahr: Wertverlust von 2.574 Mio. EUR). Dieser Betrag setzt sich aus dem in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Zinsertrag und der Neubewertungskomponente für das Planvermögen zusammen.

Die Abflüsse aus dem Planvermögen durch Rentenzahlungen in Höhe von 630 Mio. EUR beinhalten die Finanzierung von Renten in Deutschland aus dem CTA-Vermögen in Höhe von 426 Mio. EUR.

Informationen über Steueransprüche im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen sind in Tabelle ↗ T082 zu finden.

Der Berechnung der Pensionsverpflichtungen und des zugehörigen Planvermögens wurden folgende wesentliche versicherungsmathematische Annahmen zugrunde gelegt:

T118 WESENTLICHE VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN BEI DEUTSCHEN GESELLSCHAFTEN
in % 31.12.2023 31.12.2022
     
Zinssatz    
Altersversorgung 3,6 4,2
Übergangsversorgung 3,6 4,2
Gehaltssteigerung    
Altersversorgung 2,5 2,5
Übergangsversorgung 2,5 2,5
Rentensteigerung    
Altersversorgung 1,0 1,0
Übergangsversorgung 1,0 1,0
       

Als biometrische Rechnungsgrundlage werden bei den deutschen Konzerngesellschaften die Heubeck Richttafeln 2018 G verwendet.

T119 WESENTLICHE VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN BEI AUSLÄNDISCHEN GESELLSCHAFTEN
in % 31.12.2023 31.12.2022
     
Zinssatz    
Österreich 3,6 4,2
Schweiz 1,4 2,4
USA 5,0 5,0
Gehaltssteigerung    
Österreich1) 1,8 1,8
Schweiz 1,9 2,1
USA
Rentensteigerung    
Österreich 1,8
Schweiz
USA
       
1) Betrifft in 2023 nur noch die Abfertigungsleistungen.

Als biometrische Rechnungsgrundlage werden für die Schweiz die BVG 2020-Generationentafeln verwendet.

Die folgende Übersicht zeigt, wie der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung durch Änderungen der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen für die wesentlichen oben beschriebenen Pensionspläne beeinflusst worden wäre.

T120 VERÄNDERUNG DER VERSICHERUNGSMATHEMATISCHEN ANNAHMEN
  Auswirkung auf
die leistungs-
orientierte
Verpflichtung
zum 31.12.2023
in Mio. €
Veränderung
in %
Auswirkung auf
die leistungs-
orientierte
Verpflichtung
zum 31.12.2022
in Mio. €
Veränderung
in %
         
Barwert der Verpflichtung1) 19.737 17.390
Zinssatz        
Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte 18.451 – 6,5 16.423 - 5,6
Minderung um 0,5 Prozentpunkte 20.759 + 5,2 18.455 + 6,1
Gehaltstrend        
Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte 19.767 + 0,2 17.474 + 0,5
Minderung um 0,5 Prozentpunkte 19.684 – 0,2 17.318 -0,4
Rententrend        
Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte 19.929 + 1,0 17.573 + 1,0
Minderung um 0,5 Prozentpunkte 19.714 – 0,1 17.367 -0,1
           
1) Barwert der Verpflichtung unter Anwendung der Annahmen entsprechend den Tabellen „Versicherungsmathematische Annahmen“.

Eine Absenkung der in den Pensionsverpflichtungen berücksichtigten Sterbewahrscheinlichkeiten um 10 % führt zu einer in Abhängigkeit vom individuellen Alter jeder beziehungsweise jedes Begünstigten unterschiedlichen Erhöhung der Lebenserwartung. Dies entspricht in etwa einer Verlängerung der Lebenserwartung um ein Jahr für einen heute 55-jährigen männlichen Mitarbeiter. Eine zehnprozentige Senkung der Sterbewahrscheinlichkeiten würde in der Folge zu einer Erhöhung des Barwerts der wesentlichen Leistungsverpflichtungen in Deutschland und in der Schweiz zum 31. Dezember 2023 um 254 Mio. EUR (Vorjahr: 241 Mio. EUR) führen.

Die Sensitivitätsanalyse berücksichtigt jeweils die Änderung einer Annahme, wobei die übrigen Annahmen gegenüber der ursprünglichen Berechnung unverändert bleiben, das heißt, mögliche Interaktionseffekte zwischen den einzelnen Annahmen werden nicht berücksichtigt.

Das Planvermögen setzte sich wie folgt zusammen:

T121 ZUSAMMENSETZUNG DES PLANVERMÖGENS
  31.12.2023 31.12.2022
  Marktpreis-
notierung
in einem
aktiven Markt
in Mio. €
Keine Markt-
preisnotierung
in einem
aktiven Markt
in Mio. €
Gesamt
in Mio. €
in % Marktpreis-
notierung
in einem
aktiven Markt
in Mio. €
Keine Marktpreis-
notierung
in einem
aktiven Markt
in Mio. €
Gesamt
in Mio. €
in %
                 
Aktien     5.919 34,5     5.359 33,6
Europa 3.377     2.084    
Andere 2.542     3.275    
Festverzinsliche Wertpapiere     6.454 37,6     5.084 31,9
Staatsanleihen 1.940     2.340    
Unternehmensanleihen 4.514     2.744    
Aktienfonds 202 202 1,2 166 166 1,0
Rentenfonds 207 207 1,2 135 135 0,8
Mischfonds 1) 0,0 64 64 0,4
Geldmarktanlagen 984 984 5,7 1.572 1.572 9,9
Immobilien     1.509 8,8     1.476 9,2
Direkte Anlagen 1.059 10     11    
Indirekte Anlagen 46 394     1.034 431    
Versicherungsverträge 120 120 0,7 104 104 0,7
Bankguthaben 56 60 116 0,7 207 390 597 3,7
Sonstige Anlagen 2) 561 1.087 1.648 9,6 184 1.216 1.400 8,8
Summe 15.488 1.671 17.159 100,0 13.805 2.152 15.957 100,0
                   
1) In den Mischfonds sind Dividendenpapiere und zinstragende Titel enthalten.
2) In den sonstigen Anlagen sind insbesondere alternative Investments, wie zum Beispiel Hedgefonds, Rohstoffe und Private Equity, sowie Sicherungsinstrumente im Zusammenhang mit der LDI-Strategie enthalten.

Das Planvermögen für leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen setzt sich im Wesentlichen aus festverzinslichen Wertpapieren, Aktien, Immobilien und flüssigen Mitteln zusammen. Darin sind weder Finanzinstrumente, die von Gesellschaften des Konzerns emittiert wurden, noch von Konzerngesellschaften genutzte Immobilien enthalten.

Das Planvermögen dient ausschließlich der Erfüllung der definierten Leistungsverpflichtungen. Die Unterlegung dieser Leistungsverpflichtungen mit Finanzmitteln stellt eine Vorsorge für künftige Mittelabflüsse dar, die in einigen Ländern aufgrund bestehender gesetzlicher Vorgaben, in anderen Ländern (zum Beispiel Deutschland) auf freiwilliger Basis erfolgt.

Die verantwortlichen Organe innerhalb der Lufthansa Group steuern und überwachen die sich aus der Ausfinanzierung von leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen ergebenden finanziellen Risiken.

Innerhalb der Lufthansa Group verfolgen die Pläne das Ziel, innerhalb eines mittel- bis langfristigen Zeitraums die deutschen und Schweizer Pensionsverpflichtungen durch Deckungsvermögen und eine positive Kapitalmarktrendite zu decken. Wesentliche Faktoren zur Zielerreichung sind die Performance der Anlagen sowie für die Schweizer Pläne die Ausgestaltung des Beitragssystems und der Verzinsungspolitik.

Die Allokation der ausgelagerten Mittel auf Anlageklassen (zum Beispiel Aktien) für die Defined Benefit-Pläne erfolgt auf Basis von Asset-Liability-Matching-(ALM-)-Studien. Um in regelmäßigen Abständen die Ausfinanzierungsstrategie zu überprüfen und Anpassungen vorzunehmen, wird die ALM-Studie periodisch, in der Regel alle drei Jahre in Zusammenarbeit mit einer externen Beraterin/einem externen Berater erstellt. Die Ergebnisse sollen aufzeigen, mit welchem Anlagenmix (Renten, Aktien etc.) die langfristigen Pensionsverpflichtungen gedeckt werden können. Dazu wird im ersten Schritt von der Aktuarin/dem Aktuar eine langfristige Prognose für die Entwicklung der Pensionsverpflichtungen erstellt.

Weiterhin werden Zielvorgaben für die relative Rendite und das relative Risiko in Bezug auf die Deckung der Verpflichtungen benötigt. Die letzte Vorgabe betrifft die Festlegung eines Risikobudgets. Mittels Simulation werden alle zulässigen Anlageallokationen auf diese Zielsetzungen hin für die Zukunft getestet und bei Nichterfüllung aussortiert. Bevorzugt werden Allokationen, die renditeorientiert und dennoch konservativ sind und die das Anlageziel mit einer hohen Wahrscheinlichkeit erreichen. Die Ergebnisse der ALM-Studie zeigen, ob es strategische Verschiebungen in der bestehenden Allokation geben wird.

Aufgrund des höheren Zinsumfelds stieg der Ausfinanzierungsgrad für die leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen der Deutschen Lufthansa AG, Lufthansa Cargo AG und Lufthansa Technik AG auf nahezu 100 % an. Zur Stabilisierung des Ausfinanzierungsgrades wurden 50 % des Anlageportfolios auf eine Liability-Driven-Investment (LDI)-Strategie umgestellt.

Im Rahmen der LDI-Strategie werden die Kapitalanlagen so investiert, dass die Anlageseite das Zinsänderungsrisiko der Pensionsverpflichtungen repliziert. Dadurch werden Schwankungen der Nettopensionsverpflichtungen aufgrund von Zinsänderungen in der Konzernbilanz reduziert. Hierzu werden die Kapitalanlagen im Wesentlichen in festverzinsliche Unternehmensanleihen investiert und durch derivative Zinsswaps die gleiche Zinssensitivität auf Aktiv- und Passivseite hergestellt. Zum 31. Dezember 2023 bestand ein Zinssicherungsgrad von rund 50 % für die genannten Pensionsverpflichtungen. Im Jahr 2024 ist die Erhöhung auf 75 % LDI mit einem Zinssicherungsgrad von ebenfalls 75 % geplant. Es werden darüber hinaus derivative Finanzinstrumente zum Management von Fremdwährungsrisiken eingesetzt.

Die Kapitalanlage für die übrigen leistungsorientierten Pläne der übrigen Gesellschaften in Deutschland und der Schweiz ist von dieser Umstellung nicht betroffen.

Die Anlagestrategie der kapitalmarktorientierten Versorgungspläne wurde ebenfalls initial durch die Gesellschaft festgelegt, regelmäßig im Rahmen einer ALM-Studie überprüft und gegebenenfalls vom Anlageausschuss an sich verändernde Kapitalmarktanforderungen angepasst. Hierdurch können sich auch Veränderungen der Anlagestrategie für bereits investierte Beiträge ergeben.

Nach derzeitigem Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass im Geschäftsjahr 2024 584 Mio. EUR in Pläne eingezahlt werden (Vorjahr: 481 Mio. EUR); in Deutschland entfallen sie nur auf die kapitalmarktorientierte Versorgung.

Für die zum Bilanzstichtag bestehenden leistungsorientierten Versorgungszusagen werden für die nächsten zehn Jahre folgende Pensionszahlungen prognostiziert:

T122 ERWARTETE FÄLLIGKEITEN DER UNDISKONTIERTEN PENSIONSZAHLUNGEN
in Mio. € Erwartete Pensionszahlungen
31.12.2023
Erwartete Pensionszahlungen
31.12.2022
     
2024 (Vorjahr: 2023) 715 661
2025 (Vorjahr: 2024) 738 671
2026 (Vorjahr: 2025) 778 687
2027 (Vorjahr: 2026) 808 721
2028 (Vorjahr: 2027) 822 744
2029-2033 (Vorjahr: 2028–2032) 4.214 4.048
       

Die prognostizierten Fälligkeiten für Pensionszahlungen beinhalten keine möglichen Dotierungen in das oder Finanzierungen aus dem Planvermögen. Daher können die Cashflow-Effekte aus Zahlungen in Bezug auf Pensionspläne höher oder niedriger sein als die prognostizierten Pensionszahlungen, was hauptsächlich von der Fähigkeit des Unternehmens abhängt, seine bisherige Finanzierungspolitik in der Zukunft fortzuführen.

Für beitragsorientierte Versorgungszusagen beliefen sich die Beiträge im Jahr 2023 auf 481 Mio. EUR (Vorjahr: 385 Mio. EUR). Diese entfallen im Wesentlichen auf Beiträge zu gesetzlichen Rentenversicherungen, enthalten aber auch tarifvertragliche oder freiwillige Beiträge zu anderen Versorgungseinrichtungen. Die Zunahme ergab sich vor allem aus gestiegenen Beiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung, insbesondere aufgrund geringerer Kurzarbeit und gestiegener Gehälter.

37. Sonstige Rückstellungen

Die in der Bilanz unter lang- und kurzfristig ausgewiesenen sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

T123 LANG- UND KURZFRISTIGE SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN
  31.12.2023 31.12.2022
in Mio. € Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt Langfristig Kurzfristig
             
Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen 62 47 15 103 82 21
Übrige Personalkosten 199 166 33 196 157 39
Rückgabeverpflichtung Emissionszertifikate 225 225 125 125
Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften 150 95 55 161 104 57
Umweltlastensanierungen 32 28 4 39 29 10
Prozesse 218 35 183 243 28 215
Restrukturierungen/Abfindungen 49 7 42 125 55 70
Überholung Lease-Flugzeuge 401 318 83 310 212 98
Gewährleistungen 72 72 81 81
Übrige Rückstellungen 232 68 164 246 90 156
Summe 1.640 764 876 1.629 757 872
               

Die Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen ergeben sich aus tarifvertraglichen Vereinbarungen in Deutschland. Die Ermittlung der Verpflichtungen erfolgte im Jahr 2023 mit einem Zinssatz von 3,72 % (Vorjahr: 3,16 %).

Zur Insolvenzsicherung der Erfüllungsrückstände aus Altersteilzeitverträgen wurden Zahlungsmittel an ein externes Treuhandvermögen übertragen beziehungsweise Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen. Dieses ausgelagerte Vermögen wird am Bilanzstichtag zu Marktwerten bewertet und mit den Bruttoverpflichtungen saldiert, da es die Anforderungen an Planvermögen erfüllt.

Die Rückstellungen für Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitenden aus Altersteilzeitverträgen zeigen folgenden Finanzierungsstand:

T124 FINANZIERUNGSSTAND
in Mio. € 31.12.2023 31.12.2022
     
Barwert der fondsfinanzierten Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen 251 240
Externes Planvermögen – 193 – 139
  58 101
davon sonstige Rückstellungen 62 103
davon sonstige Vermögenswerte 4 2
       

Da die tarifvertraglich vereinbarte Möglichkeit zum Abschluss neuer Altersteilzeitverträge mittlerweile ausgelaufen ist, hat sich die Verpflichtung im Geschäftsjahr nur noch geringfügig erhöht. Rückstellungsreduzierend wirkten Dotierungen in das Planvermögen.

Die Rückstellungen für übrige Personalkosten betreffen im Wesentlichen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitenden aus Jubiläumsgratifikationen und sonstige kurzfristige Verpflichtungen.

Die Rückstellungen für die Rückgabeverpflichtung für Emissionszertifikate decken die Einreichungsverpflichtungen im Rahmen der Emissionshandelssysteme ab, denen die Lufthansa Group unterliegt. Den Verpflichtungen stehen Zertifikatsbestände gegenüber, die unter den sonstigen Forderungen ausgewiesen werden ↗ Erläuterung 26 und ↗ Erläuterung 29.

Die Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften betreffen insbesondere Wartungsverträge bei der Lufthansa Technik AG, für die die vereinbarten Erlöse die zurechenbaren Aufwendungen nicht decken werden.

Rückstellungen für Umweltlastensanierungen werden auf Basis eines Sachverständigengutachtens unter der Annahme gebildet, dass der Schaden in zehn Jahren vollständig beseitigt ist und die öffentlichen Auflagen zur Sanierung entfallen.

Rückstellungen für laufende Prozesse wurden unter Einschätzung des voraussichtlichen Prozessausgangs gebildet.

Die Rückstellungen für Restrukturierungen und Abfindungen basieren auf abgeschlossenen Aufhebungsvereinbarungen oder angebotenen Vertragsbeendigungen, denen sich der Konzern nicht mehr entziehen kann.

Die Rückstellungen für die Überholung von Lease-Flugzeugen resultieren im Wesentlichen aus Verpflichtungen zur Wartung, Überholung und Reparatur dieser Flugzeuge.

Im Geschäftsjahr 2023 haben sich die einzelnen Rückstellungspositionen wie folgt entwickelt:

T125 ENTWICKLUNG DER SONSTIGEN RÜCKSTELLUNGEN 2023
in Mio. € Verpflich-
tungen aus
Altersteilzeit-
verträgen
Übrige
Personal-
kosten
Rückgabe-
verpflichtung
Emissions-
zertifikate
Drohende
Verluste aus
schwebenden
Geschäften
Umwelt-
lasten-
sanierungen
Prozesse
             
Stand 01.01.2023 103 196 125 161 39 243
Änderung Konsolidierungskreis
Währungsdifferenzen 1 1
Verbrauch – 84 – 26 – 116 – 32 – 1 – 22
Zuführung/Neubildung 88 44 216 67 31
Zinseffekte 2 2
Auflösung – 1 – 5 – 1 – 47 – 6 – 31
Umgliederungen – 44 – 13 – 1 – 3
Stand 31.12.2023 62 199 225 150 32 218
               
T125 ENTWICKLUNG DER SONSTIGEN RÜCKSTELLUNGEN 2023 (FORTSETZUNG)
in Mio. € Restruktu-
rierungen/
Abfindungen
Überholung
Lease-
Flugzeuge
Gewähr-
leistungen
Übrige Rück-
stellungen
Summe
           
Stand 01.01.2023 125 310 81 246 1.629
Änderung Konsolidierungskreis
Währungsdifferenzen – 2 1 1
Verbrauch – 51 – 38 – 19 – 28 – 417
Zuführung/Neubildung 3 144 22 64 679
Zinseffekte 1 2 1 8
Auflösung – 10 – 15 – 12 – 18 – 146
Umgliederungen – 19 – 34 – 114
Stand 31.12.2023 49 401 72 232 1.640
             

Im Vorjahr hatten sich die einzelnen Rückstellungspositionen wie folgt entwickelt:

T125 ENTWICKLUNG DER SONSTIGEN RÜCKSTELLUNGEN 2022
in Mio. € Verpflich-
tungen aus
Altersteilzeit-
verträgen
Übrige
Personal-
kosten
Rückgabe-
verpflichtung
Emissions-
zertifikate
Drohende
Verluste aus
schwebenden
Geschäften
Umwelt-
lasten-
sanierungen
Prozesse
             
Stand 01.01.2022 50 197 20 169 31 247
Änderung Konsolidierungskreis 1
Währungsdifferenzen 1 1
Verbrauch – 64 – 29 – 12 – 39 – 1 – 31
Zuführung/Neubildung 120 26 120 44 9 48
Zinseffekte 5 2
Auflösung – 14 – 6 – 13 – 23
Umgliederungen – 8 12 3 1
Stand 31.12.2022 103 196 125 161 39 243
               
T125 ENTWICKLUNG DER SONSTIGEN RÜCKSTELLUNGEN 2022 (FORTSETZUNG)
in Mio. € Restruktu-
rierungen/
Abfindungen
Überholung
Lease-
Flugzeuge
Gewähr-
leistungen
Übrige Rück-
stellungen
Summe
           
Stand 01.01.2022 487 342 65 350 1.958
Änderung Konsolidierungskreis 2 3
Währungsdifferenzen 8 10
Verbrauch – 294 – 167 – 12 – 66 – 715
Zuführung/Neubildung 21 146 32 93 659
Zinseffekte 7
Auflösung – 99 – 25 – 6 – 140 – 326
Umgliederungen 10 6 9 33
Stand 31.12.2022 125 310 81 246 1.629
             

Für den langfristigen Anteil der übrigen Rückstellungsgruppen werden folgende Zahlungsabflüsse geschätzt:

T126 ZAHLUNGSABFLÜSSE BEI LANGFRISTIGEN RÜCKSTELLUNGEN
  Stand 2023 Stand 2022
in Mio. € 2025 2026 2027 2028 und
Folgejahre
2024 2025 2026 2027 und
Folgejahre
Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften 19 20 17 53 23 21 16 52
Umweltlastensanierungen 3 3 3 19 3 3 3 20
Restrukturierungen/Abfindungen 4 2 1 49 4 2 1
Überholung Lease-Flugzeuge 93 122 24 91 42 39 79 55
Übrige Rückstellungen 35 17 18 36 37 24 16 35
                   

38. Finanzschulden

Die Finanzschulden setzen sich aus einem langfristigen Teil, der eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr aufweist, und einem unter den kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Teil mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr zusammen. Die Gesamtsumme ist Tabelle T127 zu entnehmen.

T127 FINANZSCHULDEN
    31.12.2023 31.12.2022
in Mio. € Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt Langfristig Kurzfristig
             
Anleihen 6.224 5.084 1.140 6.659 6.060 599
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.164 404 760 1.558 1.268 290
Leasingverbindlichkeiten 2.568 2.149 419 2.444 2.041 403
Sonstige Darlehen 3.987 3.418 569 4.490 3.901 589
  13.943 11.055 2.888 15.151 13.270 1.881
               

Die Lufthansa Group verfolgt grundsätzlich die Strategie, Finanzschulden in allen Währungen mittels Zinsderivaten in Finanzschulden in Euro umzuwandeln.

Bei den Anleihen handelt es sich um sieben Anleihen mit festem Rückzahlungsbetrag, die im Rahmen des Euro Medium Term Notes-Programms begeben wurden. Zum Bilanzstichtag waren unter dem Programm Anleihen mit einem Nominalvolumen von 5,0 Mrd. EUR, Zinssätzen zwischen 0,25 % und 3,75 % sowie Fälligkeiten zwischen Juli 2024 und Juli 2029 emittiert. Im Rahmen des Programms können Anleihen mit einem Gesamtbetrag von 10 Mrd. EUR begeben werden. Weiterhin werden unter der Position eine Wandelanleihe und eine Hybridanleihe ausgewiesen. Die Wandelanleihe wurde mit einem Nominalvolumen von 600 Mio. EUR ausgegeben. Sofern sie nicht zuvor umgewandelt wird, wird sie am 17. November 2025 zum Nennwert zurückgezahlt. Investorinnen und Investoren haben zudem die Möglichkeit, die Anleihe in neue und/oder bestehende Namensaktien der Deutschen Lufthansa AG zu einem Wandlungspreis von 9,23 EUR zu wandeln. Die Hybridanleihe hat eine Laufzeit bis August 2075 und eine Verzinsung von 4,38 %. Sie kann in einem fünfjährigen Turnus gekündigt werden, das nächste Mal im Februar 2026.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten entfielen 1.143 Mio. EUR auf Schuldscheindarlehen. Ein Schuldscheindarlehen mit einem Buchwert von 59 Mio. EUR war mit einem Flugzeug besichert.

Die Leasingverbindlichkeiten entsprechen dem Barwert der verbleibenden Zahlungsverpflichtungen aus kontrahierten Leasingverträgen. Zu weiteren Details zu den abgeschlossenen Verträgen ↗ Erläuterung 23.

Die Leasingverbindlichkeiten der Lufthansa Group weisen nachfolgend dargestellte Fälligkeiten auf. Die Angaben basieren auf vertraglichen, undiskontierten Zahlungen.

T128 FÄLLIGKEITSANALYSE VON LEASINGVERBINDLICHKEITEN
in Mio. € 31.12.2022 31.12.2021
     
Im 1. Quartal 122 120
Bis 1 Jahr ¹⁾ 333 333
1–5 Jahre 1.374 1.239
Später 1.345 1.310
       
1) Ohne Zahlungen des ersten Quartals.  

Unter den sonstigen Darlehen entfielen 3.802 Mio. EUR (Vorjahr: 4.407 Mio. EUR) auf strukturierte Leasinggesellschaften und sonstige Flugzeugfinanzierungsmodelle ↗ Erläuterung 20. Dieser Betrag war mit den jeweils finanzierten Flugzeugen besichert. Im Jahr 2023 wurde ein weiteres Flugzeug auf diesem Weg refinanziert.

Sowohl im Geschäftsjahr 2023 als auch im Geschäftsjahr 2022 sind alle Zahlungsverpflichtungen und Auflagen aus den beschriebenen Darlehensverträgen erfüllt worden.

39. Langfristige Vertragsverbindlichkeiten

T129 LANGFRISTIGE VERTRAGSVERBINDLICHKEITEN
in Mio. € 31.12.2023 31.12.2022
   
Langfristige Vertragsverbindlichkeiten 26   30
    26   30
         

Unter den langfristigen Vertragsverbindlichkeiten werden langfristige Abgrenzungen für Fertigungsaufträge erfasst, bei denen die erhaltenen Zahlungen die bisher erbrachten Leistungen übersteigen.

40. Langfristige erhaltene Anzahlungen, Rechnungsabgrenzungsposten und sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten

T130 LANGFRISTIGE ERHALTENE ANZAHLUNGEN, RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN UND SONSTIGE NICHT FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN
in Mio. € 31.12.2023 31.12.2022
     
Erhaltene Anzahlungen 2 2
Passiver Rechnungsabgrenzungsposten 26 12
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 39 30
    67 44
       

In den passiven Rechnungsabgrenzungen sind öffentliche Investitionszuschüsse und -zulagen in Höhe von 2 Mio. EUR (Vorjahr: 4 Mio. EUR) enthalten, die entsprechend der Nutzungsdauer der Investitionsgüter in den Folgejahren aufgelöst werden.

In den sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten sind die Verpflichtungen aus aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen für Vorstand und Führungskräfte sowie im Vorjahr für außertariflich Mitarbeitende enthalten.

Für den Vorstand gilt seit 2020 ein variables Vergütungssystem, bei dem sich die Performance zu 85 % an finanziellen und zu 15 % an Nachhaltigkeitsparametern bemisst. Als finanzielle Ziele dienen zu gleichen Teilen (je 42,5 %) der relative Total Shareholder Return (TSR) der Lufthansa Aktie im Vergleich zum DAX sowie der durchschnittliche bereinigte Return on Capital Employed (Adjusted ROCE) beziehungsweise Adjusted EBIT während der Performanceperiode. Die Performanceperiode beträgt vier Jahre. Für die TSR-Komponente werden in der Performanceperiode die letzten 60 Börsenhandelstage vor Beginn der Performanceperiode sowie die letzten 60 Börsenhandelstage vor Ende der Performanceperiode herangezogen. Die Performance aller Unternehmen im DAX, die zu Beginn und am Ende der Performanceperiode im Index vertreten sind, wird in eine Rangfolge gebracht und die relative Positionierung der Deutschen Lufthansa AG anhand des erreichten Perzentils bestimmt. Die Zielerreichung für das durchschnittliche Adjusted ROCE erfolgt auf Basis eines Vergleichs des durchschnittlichen Adjusted ROCE für die vierjährige Performanceperiode mit einem im Gewährungsjahr festgelegten strategischen Zielwert, der als unterer Schwellenwert die Deckung der Kapitalkosten (WACC) vorsieht. Die Nachhaltigkeitsparameter werden für die jeweilige Performanceperiode vom Aufsichtsrat festgelegt. Für das Jahr 2021 wurde abweichend davon das TSR-Performanceziel durch das Ziel „Rückführung der Stabilisierungsmaßnahmen“ ersetzt. Für das Programm 2023 wurden die Gewichtung der Performance neu verteilt. Sie bemisst sich zu 30 % an dem relativen TSR der Lufthansa Aktie im Vergleich zum Branchenindex NYSE Arca Global Airline Index, zu 50 % an dem Adjusted ROCE und zu 20 % an Nachhaltigkeitsparametern.

Für die nicht marktabhängigen Erfolgsziele wurde im Rahmen der Bewertung für 2021 eine erwartete Zielerreichung von 200 % für die Rückführung der Stabilisierungsmaßnahmen, von 200 % für das Adjusted EBIT und 65 % für den Nachhaltigkeitsparameter, für 2022 eine erwartete Zielerreichung von 200 % für den Adjusted ROCE und 0 % für den Nachhaltigkeitsparameter und für 2023 eine erwartete Zielerreichung von 197,55 % für den Adjusted ROCE und 0 % für den Nachhaltigkeitsparameter angenommen. Zu Beginn der jeweiligen Performanceperiode werden eine Anzahl virtueller Aktien zugeteilt, die sich aus der Division des individuellen Zielbetrags der mehrjährigen variablen Vergütung durch den durchschnittlichen Kurs der Aktien der Deutschen Lufthansa AG während der ersten 60 Handelstage nach Beginn der jeweiligen Performanceperiode ergibt. Die Auszahlung wird aus dem Zielerreichungsgrad für dieses Erfolgsziel multipliziert mit der Anzahl virtueller Aktien zu Beginn der Performanceperiode und dem durchschnittlichen Kurs der Aktien der Deutschen Lufthansa AG während der letzten 60 Handelstage vor Ablauf des letzten Jahres der jeweiligen Performanceperiode berechnet.

Im Rahmen der aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen gewähren die Deutsche Lufthansa AG und weitere in das Programm einbezogene Konzerngesellschaften Führungskräften und außertariflich Mitarbeitenden auf ein Eigeninvestment in Lufthansa Aktien einen Abschlag von 50 %. Die gewährten Optionspakete 2020 und 2021 beinhalten eine Outperformance-Option und eine Performance-Option. Am Programmende erhalten die Teilnehmenden bei Werthaltigkeit eine Barzahlung. Das Programm für die Gruppe der außertariflich Mitarbeitenden wurde letztmalig im Jahr 2019 angeboten und wurde im Jahr 2023 beendet. Im Geschäftsjahr 2022 wurde für Führungskräfte das Programm 2021 nachträglich aufgelegt.

Die Outperformance-Option ist an die Entwicklung der Lufthansa Aktie im Vergleich zu einem fiktiven Index aus Aktien europäischer Wettbewerber geknüpft. Aus der Outperformance-Option erhält die Inhaberin/der Inhaber je Prozentpunkt Outperformance bei Ausübung eine Barzahlung ab Erreichen der festgelegten Hürde von 1 %. Bei einer Outperformance von mehr als 20 % ist die Barzahlung auf einen festgelegten Betrag beschränkt.

Die Performance-Option ist an die absolute Entwicklung des Kurses der Lufthansa Aktie gebunden. Die Auszahlung beginnt bei einer absoluten Performance von 20 %, der maximale Auszahlungsbetrag wird bei einer Performance von 35 % erreicht.

Die Berechnung der Performance und der Outperformance erfolgt in allen Programmen nach dem TSR-Prinzip.

Die Laufzeit der Programme beträgt jeweils vier Jahre. Abweichend davon wurde die Programmlaufzeit für das Programm Führungskräfte 2021 auf dreieinhalb Jahre leicht verkürzt. Die Aktien des Eigeninvestments sind bis zur Ausübung gesperrt.

Aufgrund der Regelungen im Stabilisierungsvertrag mit dem WSF wurden die Führungskräfteprogramme 2020 und 2021 nur mit Eigeneinbringung von Aktien angeboten. Der Abschlag von 50 % gilt beim Führungskräfteprogramm 2020 nur für einen Teil der potenziell zu vereinbarenden Tranchen. Mit Beendigung des WSF wurden Ende 2022 die Abschläge an die Mitarbeitenden ausgezahlt.

Aus dem ausgelaufenen Aktienprogramm 2019 erfolgte aus der Outperformance-Option eine Auszahlung in Höhe von 20,4 Mio. EUR (Vorjahr: 2,6 Mio. EUR). Insgesamt halten Teilnehmende der Programme 2020 und 2021 zum aktuellen Stichtag 1.814.713 Aktien (Vorjahr: 2.873.092 Aktien).

Im Geschäftsjahr 2023 wurde den Führungskräften der Deutschen Lufthansa AG und von weiteren konsolidierten und nicht konsolidierten Konzerngesellschaften ein neues mehrjähriges Incentive-Programm in Form einer aktienbasierten Vergütung gewährt, das das bisherige Programm ablöst. Die Zielerreichung ist zu 50 % an den Adjusted ROCE gekoppelt. Weitere 30 % sind an die relative Aktienrendite der Deutschen Lufthansa AG im Vergleich zur Entwicklung der Aktienrendite nach Maßgabe des Branchenindex NYSE Arca Global Airline Index (TSR-Ziel) gebunden. Die verbleibenden 20 % des Zielbetrags sind an Nachhaltigkeitsziele hinsichtlich der Reduktion des CO2-Ausstoßes geknüpft. Die Bandbreite der Zielerreichung der einzelnen Leistungskriterien reicht von 0 % bis 200 % Prozent. Der Erdienungszeitraum begann am 1. Januar 2023 und beträgt drei Jahre. Ein Eigeninvestment in Lufthansa Aktien als Voraussetzung zur Teilnahme ist mit diesem Programm nicht mehr verbunden. Berechtigte Teilnehmende sind automatisch einbezogen. Es ist geplant, dass die Auszahlung eines potenziellen Bonus jeweils zur Hälfte in bar und in Lufthansa Aktien erfolgt. Dementsprechend wird der beizulegende Zeitwert der Aktienkomponente im Eigenkapital ausgewiesen und initial zum Gewährungszeitpunkt mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Barkomponente mit einem Betrag von 6,2 Mio. EUR, die ebenfalls Bestandteil der sonstigen nicht finanziellen Verpflichtungen ist, wurde auf Basis des beizulegenden Zeitwerts am Bilanzstichtag bestimmt und erhöht den Personalaufwand entsprechend.

Der beizulegende Zeitwert der Aktienzusagen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente für das neue Programm 2023 betrug 5,6 Mio. EUR und wurde auf Basis eines Bewertungs-modells ermittelt. In dieses Modell wurde zum Gewährungszeitpunkt die Lufthansa Aktie mit einer erwarteten gewichteten Volatilität von 43 % und einem Kurs von 8,94 EUR je Lufthansa Aktie berücksichtigt. Die erwartete Volatilität wurde aus historischen Volatilitäten abgeleitet. Im Modell wurde ein risikoloser Zinssatz von 2,96 % verwendet. Annahmen zu Korrelationen zwischen dem Lufthansa Aktienkurs und der Entwicklung des NYSE Arca Global Airline Index wurden auf Basis historischer Kurs- und Indexentwicklungen bestimmt.

Insgesamt hat sich im Laufe der Geschäftsjahre 2023 und 2022 der Bestand an Optionen wie folgt verändert:

T131 ENTWICKLUNG DES BESTANDS AN OPTIONEN UND VIRTUELLEN AKTIEN
  2023 2022
  Anzahl Optionen Anzahl virtueller Aktien/
Optionsrechte
Barausgleich in Tsd. € Anzahl Optionen Anzahl virtueller Aktien Barausgleich in Tsd. €
             
Ausstehend zum 01.01. 10.796 2.612.518 14.736 571.106
Gewährt 3.027.003 1.905 2.041.412
Ausgelaufen bzw. verfallen 988 616
Ausgeübt 5.861 20.401 5.229 2.618
Ausstehend zum 31.12. 3.947 5.639.521 10.796 2.612.518
               

Die beizulegenden Zeitwerte der Optionsrechte der laufenden Aktienprogramme wurden mit Hilfe von Monte-Carlo-Simulationen ermittelt. Hierbei werden die zukünftigen Renditen der Aktien des Vergleichsindex sowie der Deutschen Lufthansa AG simuliert und der Wert der Optionsrechte als zu erwartender Ausschüttungsbetrag ermittelt.

Insgesamt wurden folgende beizulegende Werte ermittelt:

T132 BEIZULEGENDE ZEITWERTE DER OPTIONSRECHTE UND VIRTUELLEN AKTIEN ZUM 31.12.2023
  Anzahl Optionen / virtuelle Aktien Beizulegender Zeitwert je Option / virtuelle
Aktie in EUR
Anteil erdienter Anspruch Beizulegender Zeitwert gesamt in EUR
         
Vorstand        
Virtuelle Aktien 2020 571.106 5,11 90% 2.636.592
Virtuelle Aktien 2021 957.126 12,00 100% 11.485.512
Virtuelle Aktien 2022 1.084.286 8,78 100% 9.520.031
Virtuelle Aktien 2023 863.873 8,92 100% 7.705.747
Führungskräfte        
Optionen 2020 2.140 4.422 77% 7.286.572
Optionen 2021 1.807 4.692 51% 4.324.006
Optionsrechte 2023 2.163.130 8,00 33% 5.602.507
Summe Optionen und virtuelle Aktien 5.643.468     48.560.967
davon Optionen 3.947      
davon virtuelle Aktien 3.476.391      
davon Optionsrechte 2.163.130      
           
T132 BEIZULEGENDE ZEITWERTE DER OPTIONSRECHTE UND VIRTUELLEN AKTIEN ZUM 31.12.2022
  Anzahl Optionen / virtuelle Aktien Beizulegender Zeitwert je Option / virtuelle
Aktie in EUR
Anteil erdienter Anspruch Beizulegender Zeitwert gesamt in EUR
         
Vorstand        
Virtuelle Aktien 2020 571.106 2,52 90% 1.300.135
Virtuelle Aktien 2021 957.126 11,00 100% 10.528.386
Virtuelle Aktien 2022 1.084.286 7,99 100% 8.663.445
Führungskräfte        
Optionen 2019 2.836 6.688 79% 15.015.675
Optionen 2020 2.279 5.295 52% 6.285.055
Optionen 2021 1.880 6.030 23% 2.636.372
Außertariflich Mitarbeitende        
Optionen 2019 3.801 830 79% 2.497.574
Summe Optionen und virtuelle Aktien 2.623.314     46.926.642
davon Optionen 10.796      
davon virtuelle Aktien 2.612.518      
           

Im Rahmen der Bilanzierung der Verbindlichkeit aus der Bewertung der Optionsrechte wird eine Fluktuation der Mitarbeitenden in Höhe von 7,22 % berücksichtigt, sodass die bilanzierte Verbindlichkeit unterhalb des berechneten Zeitwerts liegt. Aus der Bewertung der Optionsrechte ergibt sich somit zum Stichtag eine Verpflichtung in Höhe von 41,5 Mio. EUR (Vorjahr: 44,2 Mio. EUR), wovon 33,1 Mio. EUR (Vorjahr: 28,8 Mio. EUR) unter den langfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen werden. Die im Geschäftsjahr geleistete Auszahlung für ausgelaufene Optionsrechte in Höhe von 20,4 Mio. EUR hat die Verbindlichkeit reduziert. Der Anteil der Zusagen, die durch Eigenkapitalinstrumente ausgeglichen werden sollen, erhöht das Eigenkapital um 5,6 Mio. EUR. Die Wertänderung der Optionsrechte und die Gewährung weiterer Optionsrechte im Geschäftsjahr ist mit insgesamt 24,0 Mio. EUR im Personalaufwand erfasst.

In die Monte-Carlo-Simulation (exklusive TSR-Programm für den Vorstand) sind die gewichteten durchschnittlichen Aktienkurse zum Stichtag eingeflossen. Gemäß Programmbedingungen handelt es sich dabei um die 50-Tage-Durchschnittskurse der Deutschen Lufthansa AG sowie der jeweils im Vergleichsindex enthaltenen Aktien der Wettbewerber. Die verwendeten Volatilitäten und Korrelationen stellen stichtagsbezogene und laufzeitabhängige Erwartungswerte auf Basis aktueller Markteinschätzungen dar.

Als Zinssatz für die Restlaufzeit der Outperformance-Option wurden jeweils entsprechende Swap-Rates verwendet. Für die Bewertung wurden die maximalen Laufzeiten der Programme berücksichtigt.

Die Bewertung der Zeitwerte für die Programme des Vorstands erfolgt ebenfalls mittels einer Monte-Carlo-Simulation und basiert auf historischen beziehungsweise Marktdaten zum Stichtag der relevanten Peergroup-Unternehmen und für das Programm 2023 des NYSE Arca Global Airline Index. Der Ansatz der erwarteten Volatilitäten basiert auf den historischen TSR-Daten. Dabei wurden für die Ermittlung der historischen Volatilitäten grundsätzlich die Kurse der letzten vier Jahre zugrunde gelegt. Bei der Bewertung für das Programm 2021 wurde eine Restlaufzeit von 13 Monaten sowie ein risikoloser Zins in Höhe von 3,22 % berücksichtigt, für das Programm 2022 eine Restlaufzeit von 25 Monaten und ein risikoloser Zins von 2,75 % sowie für das Programm 2023 eine Restlaufzeit von 37 Monaten und ein risikoloser Zins von 2,47 %.

Die vom externen Dienstleister verwendeten Parameter für den fiktiven Airline-Vergleichsindex sind in folgender Übersicht zusammengestellt:

T133 REFERENZPREIS
    Optionen 2020 Optionen 2021
       
Lufthansa EUR 8,53 6,99
Air France-KLM EUR 3,68 4,10
IAG GBP 122,08 157,32
Ryanair EUR 13,54 16,40
easyJet GBP 623,82 625,16
Turkish Airlines TRY 10,84 26,47
WIZZair GBP 3.781,00 4.237,54
         
T134 ERWARTETE VOLATILITÄTEN
in % für: Optionen 2020
zum 31.12.2023
  Optionen 2020
zum 31.12.2022
  Optionen 2021
zum 31.12.2023
  Optionen 2021
zum 31.12.2022
               
Lufthansa 29,06   42,20   37,15   50,50
Air France-KLM 34,90   46,70   45,61   55,03
IAG 31,06   50,22   41,11   65,12
Ryanair 27,97   40,43   35,82   46,34
easyJet 36,49   49,34   43,76   63,94
Turkish Airlines   48,89   55,60   49,13   43,60
WIZZair 50,50   43,05   59,70   59,81
Risikoloser Zinssatz Optionen 2020:
3,26 % für Eurozone (Vorjahr: 2,08%)
4,72 % für Großbritannien (Vorjahr: 3,28 %)
40,00 % für Türkei (Vorjahr: 9,00 %)
  Optionen 2021:
2,81 % für Eurozone (Vorjahr: 2,02%)
4,40 % für Großbritannien (Vorjahr: 3,26 %)
40,00 % für Türkei (Vorjahr: 9,00 %)
Fluktuation 7,22 %  (Vorjahr: 7,41 %)   7,22 %  (Vorjahr: 7,41 %)
                 

41. Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten

Die Lufthansa Group hat folgende Vertragsverbindlichkeiten erfasst:

T135 VERTRAGSVERBINDLICHKEITEN
in Mio. €   31.12.2023   31.12.2022
       
Verbindlichkeiten aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten 4.981 4.898
       
Verbindlichkeiten aus Kundenbindungsprogrammen 2.203 2.087
Verbindlichkeiten aus angearbeiteten Technik- und EDV-Leistungen 363 261
Sonstige Vertragsverbindlichkeiten 204 334
Übrige Vertragsverbindlichkeiten 2.770 2.682
Verbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden 7.751 7.580
In der Berichtsperiode erfasste Erlöse 2023 2022
Erlöse aus den Anfangsbeständen der Vertragsverbindlichkeiten    
Erlöse aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten 4.250 2.512
Erlöse aus Kundenbindungsprogrammen 431 358
Erlöse Technik- und EDV-Leistungen 81 191
Sonstige 139 128
Summe 4.901 3.189
       
         

Von den Vertragsverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2022 konnten 287 Mio. EUR (Vorjahr: 298 Mio. EUR) nicht realisiert werden, sondern wurden an die Kundinnen und Kunden erstattet. Insgesamt wurden 2023 Ticketrückerstattungen in Höhe von 1.946 Mio. EUR (Vorjahr: 2.045 Mio. EUR) im Zusammenhang mit Flugstreichungen vorgenommen.

Zum 31. Dezember 2023 waren in den Verbindlichkeiten aus Kundenbindungsprogrammen 261 Mrd. Meilen/Punkte (Vorjahr: 245 Mrd. Meilen/Punkte) aus Meilenbonusprogrammen zu bewerten. Für die voraussichtlich verfallenden Meilen werden grundsätzlich Pro-rata-Ertragsrealisationen über den allgemeinen Geltungszeitraum von drei Jahren vorgenommen.

Bereits kontrahierte, noch nicht erfüllte Leistungsverpflichtungen aus langfristigen Dienstleistungsverträgen betragen unter der Annahme eines vertragsgemäßen Abrufs insgesamt 9,7 Mrd. EUR, wovon 1,7 Mrd. EUR auf die nächsten zwölf Monate entfallen. Im Wesentlichen sind dies Wartungsverträge des Geschäftsbereichs Technik über die langfristige Instandsetzung und Überholung der Teilflotten von Fluggesellschaften. Bei der Ermittlung der ausstehenden Leistungsverpflichtungen wird die in den Verträgen vereinbarte sowie aus den jeweiligen Flugplanungen abgeleitete Anzahl an Wartungsereignissen mit ihren wahrscheinlichen Erlösen sowie Festpreise für bestimmte Leistungen (Bereich VIP sowie Kabinenmodifikation) berücksichtigt. Von den Leistungsverpflichtungen, die zwölf Monate übersteigen, werden voraussichtlich 60 % bis 2029 realisiert sein.

Wie im Vorjahr wurden auch im Geschäftsjahr 2023 keine Umsatzerlöse aus den in früheren Geschäftsjahren erfüllten Leistungsverpflichtungen erfasst.

Den Vereinfachungsregeln des IFRS 15 entsprechend werden keine Angaben zu den Leistungsverpflichtungen zum 31. Dezember 2023 oder zum 31. Dezember 2022 gemacht, die eine erwartete ursprüngliche Laufzeit von einem Jahr oder weniger haben. Aufgrund von Umbuchungsmöglichkeiten kann es bei Flugleistungen grundsätzlich zu einer Zeitspanne zwischen Vertragsabschluss und Leistungserbringung kommen, die ein Jahr überschreitet, was jedoch bei Vertragsabschluss nicht vorhersehbar ist. Aufgrund der Vorausbuchungsfrist von maximal einem Jahr und kurzfristigen Umbuchungsmöglichkeiten geht der Konzern davon aus, dass die Anwendung der Vereinfachungsregel gerechtfertigt ist. Prämienmeilen können mindestens über drei Jahre eingelöst werden, sind jedoch auch kurzfristig einlösbar und werden aus diesem Grund ebenfalls als kurzfristig ausgewiesen.

Die Lufthansa Group wendet die Vereinfachungsregelung des IFRS 15.94 in Bezug auf die Aufwandserfassung bei Vertragsanbahnungskosten an, wenn der ansonsten zu berücksichtigende Abschreibungszeitraum weniger als zwölf Monate betragen würde.

42. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

T136 VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN SOWIE SONSTIGE KURZFRISTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN
in Mio. € 31.12.2023 31.12.2022
     
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen    
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber nahestehenden Unternehmen 94 118
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber übrigen Beteiligungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Konzernfremden 4.031 3.923
  4.125 4.041
Sonstige Verbindlichkeiten    
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4 21
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen 312 327
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber übrigen Beteiligungen
Verbindlichkeiten aus Ergebnisbeteiligungen 627 531
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 837 740
  1.780 1.619
Summe 5.905 5.660
       

Sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von 32 Mio. EUR (Vorjahr: 79 Mio. EUR) dienen als Sicherheit für positive Marktwerte von Derivaten.

Zur Optimierung des Working Capitals und Cashflows sowie zur Stärkung der Lieferantenbeziehungen nimmt die Lufthansa Group an einem Supply Chain Finance (SCF)-Programm teil. Das Programm wird von der CRX Markets AG, München, angeboten und ist kostenlos für die teilnehmenden Lieferanten. Lieferanten können auf freiwilliger Basis am Programm teilnehmen, um eine vorzeitige Bezahlung ihrer Forderungen von den teilnehmenden Banken mit einem Abschlag zu erhalten. Die Lufthansa Group bezahlt dann die ursprüngliche Rechnung am Fälligkeitsdatum an die Bank. Für die Lufthansa Group entstehen keine zusätzlichen Kosten gegenüber den zwölf teilnehmenden Banken. Zum 31. Dezember 2023 wurde das SCF-Programm von den Konzerngesellschaften Deutsche Lufthansa AG, Lufthansa Cargo AG, Lufthansa Technik AG, Austrian Airlines AG sowie Swiss International Airlines Ltd. genutzt. Zum Stichtag nahmen 16 Lieferanten mit einem ausstehenden Volumen von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 418 Mio. EUR (Vorjahr: 316 Mio. EUR) teil. Zahlungsbedingungen von Verbindlichkeiten im Programm gehen nicht über Zahlungsbedingungen mit Lieferanten hinaus, die nicht am Programm teilnehmen. Alle relevanten vertraglichen Zahlungsbedingungen und Konditionen werden ebenfalls mit Lieferanten außerhalb des Programms auf bilateraler Basis verhandelt, weshalb sich der Charakter der Lieferantenverbindlichkeit durch das SCF-Programm nicht verändert. Die Definition und der Ausweis der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bleiben somit erhalten. Entsprechend werden die Zahlungsströme aus den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in der Kapitalflussrechnung weiterhin unter den Zahlungsflüssen aus der operativen Geschäftstätigkeit dargestellt.

43. Kurzfristige erhaltene Anzahlungen, Rechnungsabgrenzungsposten und sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten

T137 KURZFRISTIGE ERHALTENE ANZAHLUNGEN, RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN UND
SONSTIGE NICHT FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN
in Mio. € 31.12.2023 31.12.2022
     
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 355 296
Abgegrenzte Aufwendungen für Urlaub, Gleit- und Mehrarbeitszeit 262 230
Erhaltene Anzahlungen 14 25
Passiver Rechnungsabgrenzungsposten 45 52
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 46 78
    722 681
       

Die sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten enthalten den kurzfristigen Anteil der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Verpflichtungen aus aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen ↗ Erläuterung 40.

Lufthansa Group Geschäftsbericht 2023