Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

4. Erlöse aus den Verkehrsleistungen

Die Lufthansa Group ordnet die Erlöse in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung den Bereichen Passagier-Airlines, Logistik, Technik sowie den Weiteren Gesellschaften und Konzernfunktionen zu. Die Erlöse des aufgegebenen Geschäftsbereich Catering werden gesondert als Teil des Ergebnisses aus aufgegebenen Geschäftsbereichen ausgewiesen.

Tabelle T067 zeigt eine Aufgliederung der Verkehrserlöse nach den unterschiedlichen Geschäftsmodellen.

Die Steigerung der Verkehrserlöse ergab sich aus einem erhöhten Absatz in Verbindung mit verbesserten streckenbezogenen Durchschnittserlösen.

In den Verkehrserlösen in Höhe von 29.926 Mio. EUR (Vorjahr: 25.864 Mio. EUR) sind Fracht- und Posterlöse in Höhe von 3.225 Mio. EUR (Vorjahr: 5.159 Mio. EUR) enthalten. Davon entfallen 2.775 Mio. EUR (Vorjahr: 4.430 Mio. EUR) auf das Geschäftsfeld Logistik. Die übrigen Fracht- und Posterlöse in Höhe von 450 Mio. EUR (Vorjahr: 729 Mio. EUR) wurden durch die Frachtraumvermarktung auf Passagierflügen von SWISS und Eurowings erzielt.

5. Andere Betriebserlöse

Tabelle T068 zeigt eine Aufgliederung der anderen betrieblichen Erlöse nach Kategorien (Arten von Services) und geografischer Verteilung.

Die Technikleistungen stellen den größten Teil der Außenumsätze des Geschäftsfelds Technik dar. Weitere Umsätze des Geschäftsfelds Technik aus Materialverkäufen, Material- und Triebwerksverleih sowie logistischen Leistungen sind den sonstigen Leistungen zugeordnet.

Die anderen Betriebserlöse enthalten auch Erlöse aus Kundenaufträgen, die über einen bestimmten Zeitraum erfüllt werden. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Leistungen im Bereich Technik und IT-Services.

6. Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen

Die anderen aktivierten Eigenleistungen entfallen auf Flugzeug- und Triebwerksüberholungen. Die Zunahme im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beruht auf einer deutlichen Erhöhung der Anzahl der Wartungsereignisse aufgrund der deutlichen Ausweitung der Flottennutzung.

7. Sonstige betriebliche Erträge

Die Kursgewinne aus Fremdwährungsposten (ohne Finanzschulden) enthalten im Wesentlichen Gewinne aus Kursveränderungen zwischen den Monatsdurchschnittskursen im Entstehungs- und im Zahlungszeitpunkt sowie Kursgewinne aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Daneben werden die Erträge aus Kurssicherungsgeschäften hier erfasst. Korrespondierend werden Kursverluste aus diesen Vorgängen unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. ↗ Erläuterung 11. Die Fremdwährungseffekte aus Finanzschulden werden im Rahmen der Nettoergebnisse aus Kurssicherungsbeziehungen bei Finanzschulden in den übrigen Finanzposten erfasst.

Die Auflösungen von Rückstellungen und Abgrenzungen betreffen eine Vielzahl von in Vorjahren gebildeten und nicht vollständig verbrauchten Rückstellungen und Abgrenzungen. Wesentliche Auflösungen entfielen auf abgegrenzte Aufwendungen für Lieferungen und Leistungen sowie auf gebildete Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, für Ergebnisbeteiligungen und für Rechtsstreitigkeiten. Im Vorjahr betrafen wesentliche Auflösungen abgegrenzte Aufwendungen für Lieferungen und Leistungen sowie Rückstellungen für Restrukturierungsverpflichtungen. Der Aufwand aus in Vorjahren nicht ausreichend gebildeten Rückstellungen wird unter der jeweiligen primären Aufwandsart ausgewiesen.

Die Erträge aus Schadenersatzleistungen entfallen vor allem auf Entschädigungen von Lieferanten für die Überschreitung vertraglich zugesicherter Wartungskosten und Liefertermine für Flugzeuge und Leistungen von Versicherungen für Schäden an Flugzeugen.

Innerhalb der Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen entfallen 108 Mio. EUR auf Buchgewinne aus veräußerten Flugzeugen (Vorjahr: 7 Mio. EUR). Diese Erträge sind vor allem im Zusammenhang mit der Veräußerung und der Rückmiete von zwölf Flugzeugen der Airbus A320-Familie angefallen. ↗ Erläuterung 23.

Die Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen betreffen vor allem die Segmente Technik und Passagier-Airlines. Entgegen ursprünglichen Erwartungen waren Kundenforderungen einbringlich, für die zum letzten Stichtag Zahlungsausfälle als sehr wahrscheinlich angesehen worden waren.

Die Lufthansa Group hat im Jahr 2023 Miet- und Leasingerträge in Höhe von 35 Mio. EUR (Vorjahr: 35 Mio. EUR) erfasst. Tabelle T071 stellt die für zukünftige Perioden vertraglich vereinbarten Leasingzahlungen dar.

Die übrigen betrieblichen Erträge enthalten Posten, die sich keiner der bereits genannten Positionen zuordnen lassen.

8. Materialaufwand

Der Anstieg der Materialaufwendungen resultiert vor allem aus der Zunahme des Geschäftsvolumens sowie inflationsbedingten Kostensteigerungen. Gegenläufig wirkten sich Preis- und Währungseffekte im Zusammenhang mit Aufwendungen für Treibstoff aus.

Innerhalb der Aufwendungen für übrige Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden auch die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf reparierfähige Ersatzteile ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2023 fielen hierbei keine außerplanmäßigen Abschreibungen und Wertberichtigungen an (Vorjahr: 78 Mio. EUR). Im Vorjahr betrafen 42 Mio. EUR Materialbestände in Russland, auf die der Konzern keinen Zugriff mehr hat.

Zu den Aufwendungen für Flugunregelmäßigkeiten zählen zum Beispiel die Übernachtungs- und Verpflegungsleistungen bei Verspätungen oder Zahlungen für Gepäckbeschädigungen. Direkte Kompensationszahlungen an die Kundinnen und Kunden werden gemäß IFRS 15 als Kürzung der Verkehrserlöse erfasst.

Die übrigen bezogenen Leistungen enthalten unter anderem Kosten für den Loungebetrieb und Kosten im Zusammenhang mit dem Meilenprogramm.

9. Personalaufwand

Der Anstieg der Personalaufwendungen resultiert insbesondere aus tariflichen Gehaltssteigerungen, dem Anstieg von variablen Vergütungsbestandteilen sowie dem Wegfall von Kurzarbeit, die sich im Vorjahr noch aufwandsmindernd ausgewirkt hatte. Bereinigt um die Mitarbeiterzahlen des veräußerten Geschäftsbereichs Catering ergab sich eine Erhöhung der durchschnittlichen Mitarbeiteranzahl von 6 %, was ebenfalls für den Anstieg des Personalaufwands ursächlich ist.

Gegenläufig wirken sich die gesunkenen Aufwendungen für Altersteilzeit (2023: 97 Mio. EUR; Vorjahr: 134 Mio. EUR), Abfindungen (2023: 10 Mio. EUR; Vorjahr: 34 Mio. EUR) sowie die betriebliche Altersversorgung (2023: 578 Mio. EUR; Vorjahr: 593 Mio. EUR) aus. Als Aufwendungen für Altersversorgung werden im Wesentlichen Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen ausgewiesen. ↗ Erläuterung 36.

Der Jahresdurchschnitt wird unter Berücksichtigung des Zeitpunkts von Erst- beziehungsweise Entkonsolidierung zeitanteilig berechnet.

10. Abschreibungen

Die Gesamtabschreibungen betrugen 2.242 Mio. EUR (Vorjahr: 2.245 Mio. EUR).

Die planmäßigen Abschreibungen veränderten sich gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig.

Im Geschäftsjahr 2023 betreffen die außerplanmäßigen Abschreibungen von 14 Mio. EUR die Passagier-Airlines (8 Mio. EUR) und die Weiteren Gesellschaften und Konzernfunktionen (6 Mio. EUR).

Unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen wurden weitere außerplanmäßige Abwertungen in Höhe von 32 Mio. EUR (Vorjahr: 14 Mio. EUR) erfasst. Diese Wertminderungen betreffen die bereits in die Vermögenswerte zum Verkauf umgegliederten Airbus A380 und resultieren aus weiteren Kaufpreisreduzierungen infolge von unwetterbedingten Beschädigungen. Im Vorjahr entfielen auf diesen Sachverhalt außerplanmäßige Abwertungen von 14 Mio. EUR.

11. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultiert insbesondere aus gestiegenen Vertriebs- und Marketingkosten sowie höheren Crewreisekosten infolge der Ausweitung des Flugbetriebs. Teilweise kompensierend wirkte sich der Rückgang der Fremdwährungsverluste aus.

Die Kursverluste aus Fremdwährungsposten (außer Finanzschulden) enthalten im Wesentlichen Verluste aus Kursveränderungen zwischen den Monatsdurchschnittskursen im Entstehungs- und im Zahlungszeitpunkt, Aufwendungen aus der Kurssicherung sowie Kursverluste aus der Bewertung zum Stichtagskurs. ↗ Erläuterung 7. Die Fremdwährungseffekte aus Finanzschulden werden im Rahmen der Nettoergebnisse aus Kurssicherungsbeziehungen von Finanzschulden in den übrigen Finanzposten erfasst.

Die personalabhängigen Aufwendungen enthalten unter anderem Reise- und Schulungskosten für eigene Mitarbeitende sowie Kosten für Fremdpersonal.

In den Mietaufwendungen sind Erhaltungsaufwendungen von Immobilien in Höhe von 158 Mio. EUR (Vorjahr: 141 Mio. EUR) enthalten.

Die Wertberichtigungen auf Forderungen betreffen mit 32 Mio. EUR (Vorjahr: 43 Mio. EUR) überwiegend vom Zahlungsausfall unmittelbar bedrohte Kundenforderungen. Daneben wurden im Rahmen der Anwendung des Expected-Credit-Loss-Modells gemäß IFRS 9 Wertberichtigungen in Höhe von 1 Mio. EUR (Vorjahr: 5 Mio. EUR) im Hinblick auf bestehende allgemeine Ausfallrisiken gebildet. Im Vorjahr betrafen 20 Mio. EUR Aufwendungen für Wertberichtigungen auf Forderungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg.

Von den Beratungs- und Rechtsaufwendungen betreffen insgesamt 39 Mio. EUR (Vorjahr: 37 Mio. EUR) Kosten im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen.

12. Beteiligungsergebnis

Die Verbesserung des Ergebnisses aus at equity bewerteten Finanzanlagen resultiert aus der Günes Ekspres Havacilik Anonim Sirketi (Sunexpress). Neben einer deutlichen Ergebnissteigerung verzeichnete die Gesellschaft im Geschäftsjahr einen Steuerertrag im Zusammenhang mit der Einführung einer Inflationskorrektur in der Steuerbilanz. Die übrigen nach der At-equity-Methode bewerteten Unternehmen erzielten insgesamt ein ausgeglichenes Ergebnis.

Erträge und Aufwendungen aus Gewinnabführungsverträgen sind einschließlich Organsteuerumlagen/-gutschriften ausgewiesen.

13. Zinsergebnis

Das Zinsergebnis umfasst Zinserträge und Zinsaufwendungen nach der Effektivzinsmethode gemäß IFRS 9 aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die nicht zum beizulegenden Zeitwert über die GuV klassifiziert sind.

Das Zinsergebnis hat sich im Vorjahresvergleich um 61 Mio. EUR verbessert. Dies resultiert im Wesentlichen aus den im Zusammenhang mit dem gestiegenen Zinsniveau um 177 Mio. EUR gestiegenen Erträgen aus der Anlage von Finanzmitteln. Gegenläufig wirkten die um 120 Mio. EUR gestiegenen Zinsaufwendungen für am Kapitalmarkt aufgenommene Finanzmittel.

14. Übrige Finanzposten

Der Rückgang der übrigen Finanzposten hat im Wesentlichen die folgenden Ursachen.

Im Hinblick auf Währungsrisiken im Zusammenhang mit geplanten Flugzeugkäufen befindet sich die Lufthansa Group im US-Dollar aufgrund der dollarabhängigen Kaufpreiszahlungen in einer Nettozahlerposition. Durch die Verschiebungen von geplanten Flugzeugkäufen ergeben sich Ineffektivitäten bei den Investitionssicherungen. Für diese resultierten aus der Entwicklung des USD-Wechselkurses im Geschäftsjahr 2023 in der Position „Ineffektiver Teil von Derivaten, die der Sicherung von Cashflows dienen“ Aufwendungen in Höhe von 105 Mio. EUR (Vorjahr: Erträge in Höhe von 37 Mio. EUR).

Weiterhin betreffen Aufwendungen in Höhe von 7 Mio. EUR (Vorjahr: Erträge in Höhe von 107 Mio. EUR) die Bewertung von für die strategische Zinssicherung eingesetzten Derivaten, die der Kategorie „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ zugeordnet sind. Das zugrundeliegende Programm wurde im Jahr 2023 beendet.

Im Jahr 2023 führten die gegenläufigen Veränderungen der Zeitwerte von gesicherten Grundgeschäften und Sicherungsinstrumenten aus Fair Value Hedges zu einem ausgeglichenen Ergebnis (Vorjahr: Erträge in Höhe von 40 Mio. EUR).

15. Ertragsteuern

Im Geschäftsjahr 2023 ist ein Steueraufwand von 380Mio. EUR (Vorjahr: Steueraufwand von 239Mio. EUR) angefallen, der sich wie folgt zusammensetzt:

Die tatsächlichen Ertragsteuern enthalten die Körperschaftsteuer, den Solidaritätszuschlag, die Gewerbesteuer sowie sonstige im Ausland angefallene Ertragsteuern in Höhe von insgesamt 274 Mio. EUR (Vorjahr: 193 Mio. EUR). Darüber hinaus entfallen auf Vorjahre Steuererträge in Höhe von 165 Mio. EUR (Vorjahr: Steuerertrag von 55 Mio. EUR).

Die verwendeten Steuersätze für die Berechnung der latenten Steuern im Ausland betrugen im Geschäftsjahr 2023 unverändert zum Vorjahr 3,5 % bis 35,0 %. Für die Bewertung der latenten Steuern werden die zum Abschlussstichtag gültigen beziehungsweise verabschiedeten relevanten Steuervorschriften herangezogen.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2024 wurde in Deutschland das Gesetz zur Gewährleistung einer globalen Mindestbesteuerung für Unternehmensgruppen verabschiedet. Die Deutsche Lufthansa AG fällt aufgrund ihrer steuerlichen Ansässigkeit in Deutschland in den Anwendungsbereich des Gesetzes und hat auf Basis der letzten eingereichten Steuererklärungen, länderbezogener Berichterstattung und historischer Finanzdaten eine entsprechende Betroffenheitsanalyse durchgeführt. Basierend darauf erwartet die Lufthansa Group eine Erhöhung der laufenden Steuern um einen niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionen Euro Betrag pro Jahr. Steuerwirkungen, die sich aus der künftigen Anwendung der Regelungen zur globalen Mindestbesteuerung ergeben können, werden bei der Ermittlung des Ansatzes von aktiven und passiven latenten Steuern nicht berücksichtigt.

Tabelle T081 zeigt eine Überleitungsrechnung vom erwarteten zum tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand. Zur Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wird das Ergebnis vor Ertragsteuern mit einem Steuersatz von 25 % (Vorjahr: 25 %) multipliziert. Dieser ergibt sich als durchschnittlicher Schätzwert für den Organkreis der Konzernobergesellschaft und setzt sich aus einem Steuersatz von 15,825 % (Vorjahr: 15,825 %) für Körperschaftsteuer/Solidaritätszuschlag und 9,175 % für Gewerbeertragsteuer (Vorjahr: 9,175 %) zusammen. Bei der Ermittlung des Steuersatzes für die Gewerbeertragsteuer wird berücksichtigt, dass insbesondere bei der Konzernobergesellschaft mit Sitz im Inland der Anteil des Gewerbeertrags, der auf die ausländischen Luftverkehrsbetriebsstätten entfällt, herauszurechnen ist.

Die Bemessungsgrundlage für den erwarteten Ertragsteueraufwand setzt sich zusammen aus dem Gewinn vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen in Höhe von 2.317 Mio. EUR (Vorjahr: 1.249 Mio. EUR) sowie dem Verlust vor Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe von 261 Mio. EUR (Vorjahr: 198 Mio. EUR). Der ausgewiesene Ertragsteueraufwand entfällt mit 380 Mio. EUR (Vorjahr: 239 Mio. EUR) auf fortzuführende Geschäftsbereiche und mit einem Steuerertrag in Höhe von 13 Mio. EUR (Vorjahr: Steueraufwand von 8 Mio. EUR) auf aufgegebene Geschäftsbereiche.

Der effektive Steuersatz bei Berücksichtigung von fortgeführten und nicht fortgeführten Geschäftsbereichen im Jahr 2023 betrug 18 % (Vorjahr: 23 %).

Auf temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von 153 Mio. EUR (Vorjahr: 158 Mio. EUR) wurden keine latenten Steuerschulden bilanziert, da es nicht wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen umkehren.

Die Steuerabgrenzungen 2023 und 2022 sind den folgenden Sachverhalten zuzuordnen:

Für Gesellschaften, die im Berichtsjahr oder im Vorjahr ein negatives steuerliches Ergebnis gezeigt haben, wurde neben einem latenten Steueranspruch auf temporäre Differenzen in Höhe von 1.068 Mio. EUR (Vorjahr: 879 Mio. EUR) ein latenter Steueranspruch auf Verluste in Höhe von 1.943 Mio. EUR (Vorjahr: 1.960 Mio. EUR) aktiviert. In diesen Fällen einer Verlusthistorie wurde auf Basis von steuerlichen Ergebnisplanungen eine Abwägung der Indikatoren für das Vorhandensein zukünftig ausreichender steuerlicher Einkommen vorgenommen. Die Aktivierung erfolgte nur in den Fällen und in dem Umfang, wie diese Analysen hierfür eine überwiegende Wahrscheinlichkeit ergaben.

Von den aktivierten latenten Steueransprüchen auf Verlustvorträge entfielen 1.888 Mio. EUR (Vorjahr: 1.847 Mio. EUR) auf die Organschaft der Deutschen Lufthansa AG. Der im Geschäftsjahr entstandene Verlustvortrag wurde dabei vollständig aktiviert. Grundlage hierfür bildete eine langfristige Steuerplanung auf Basis der aktuellen Unternehmensplanungen. Sowohl externe Prognosen zum Beispiel des Branchenverbands IATA als auch die internen Planungen gehen derzeit davon aus, dass es sich bei der Verlustentstehung um einen exogenen Schock handelte, der in den nächsten Jahren überwunden sein wird und der nicht grundsätzlich die nachhaltige Profitabilität der Branche oder der Gesellschaft infrage stellt. Die Deutsche Lufthansa AG hat in der Vergangenheit gezeigt, dass über langfristige Zeiträume positive steuerliche Ergebnisse erzielt werden konnten, und die Unternehmensplanungen weisen eine Rückkehr zu nachhaltig positiven Steuerergebnissen ab dem Jahr 2025 und für die Folgejahre aus. Auf Basis dieser externen und internen Indikatoren sowie der Tatsache, dass nach geltendem Recht in Deutschland der steuerliche Verlustvortrag keiner zeitlichen Begrenzung unterliegt, geht das Unternehmen davon aus, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit zukünftig ausreichend positive Steuerergebnisse vorliegen werden, um die aktiven Steuerlatenzen vollumfänglich nutzen zu können. Damit unterliegt der Zeitraum der Nutzung zwar der Unsicherheit, die vollständige Nutzung als solche aus Sicht der Gesellschaft jedoch nicht. Weitere 82 Mio. EUR (Vorjahr: 24 Mio. EUR) betrafen Gesellschaften der Austrian Airlines.

Neben den aktivierten latenten Steueransprüchen aus Verlustvorträgen und Steuergutschriften bestehen bei Gesellschaften, die auch vor der Pandemie schon eine Verlusthistorie zu verzeichnen hatten, noch steuerliche Verlustvorträge und temporäre Differenzen in Höhe von 3.746 Mio. EUR (Vorjahr: 3.910 Mio. EUR), für die keine aktiven latenten Steuern gebildet werden konnten. Die Beträge enthalten unter anderem vortragsfähige, steuerliche Abzugsbeträge von Eigenkapitalverzinsungen („notional interest deduction“) für maltesische Gesellschaften, die erstmalig Berücksichtigung fanden, deren Nutzung als nicht hinreichend gesichert angesehen werden.

Von den Verlustvorträgen und Steuergutschriften in Höhe von 3.715 Mio. EUR, für die keine aktiven latenten Steuern erfasst wurden, verfallen 38 Mio. EUR im Jahr 2024. Von den darüber hinausgehenden Verlustvorträgen ist der überwiegende Teil unbegrenzt nutzbar und ein kleiner Teil wird nach 2033 verfallen.

16. Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen

Mit Vertrag vom 4. April 2023 hat die Deutsche Lufthansa AG alle wesentlichen Geschäftsaktivitäten des Segments Catering an das Private-Equity-Unternehmen AURELIUS Equity Opportunities SE & Co. KGaA, Grünwald, Deutschland, im Rahmen eines Carve-outs verkauft. Die Transaktion umfasst alle klassischen Cateringaktivitäten sowie das Onboard-Retail- und Food-Commerce-Geschäft. Hinzu kommen sämtliche Marken der LSG Group, der Onboard-Retail-Spezialist Retail InMotion (RiM) mit Sitz in Europa und SCIS Air Security Services in den USA. Die Transaktion wurde am 31. Oktober 2023 abgeschlossen. Entsprechend den Regelungen des IFRS 5 erfolgte erstmals ab März 2023 in der Gewinn- und Verlustrechnung eine Umgliederung der Einzelposten in die Position „Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen“; hierzu erfolgt eine korrespondierende Anpassung der Vorjahresvergleichszahlen.

Im Folgenden werden zusammenfassende Erläuterungen zum aufgegebenen Geschäftsbereich im Hinblick auf dessen Auswirkungen in der Gewinn- und Verlustrechnung, der Bilanz sowie der Kapitalflussrechnung gegeben.

Die Umsätze des aufgegebenen Geschäftsbereichs Catering verteilen sich wie folgt auf die Regionen:

In der Tabelle T084  ist der Verlust aus aufgegebenen Geschäftsbereichen aufgegliedert. Die Werte zeigen die Geschäftstätigkeit mit Dritten des aufgegebenen Geschäftsbereichs Catering. Die Eliminierungsbuchungen aus der Aufwands- und Ertragskonsolidierung wurden dem aufgegebenen Geschäftsbereich zugeordnet.

Zur Anpassung des Nettovermögens des aufgegebenen Geschäftsbereichs an die erwarteten Zuflüsse aus dem Kaufvertrag wurde unter Berücksichtigung gegenläufiger latenter Steuereffekte im Verlauf des Geschäftsjahres 2023 eine Wertminderung von 95 Mio. EUR erfasst, die im Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen ausgewiesen wird. In dem auf nicht beherrschende Anteile entfallenden Ergebnis ist ein Gewinn von 4 Mio. EUR aus aufgegebenen Geschäftsbereichen (Vorjahr: Gewinn von 2 Mio. EUR) enthalten.

Die verkauften Aktiva und Passiva aus dem aufgegebenen Geschäftssegment Catering setzen sich zum Verkaufszeitpunkt wie folgt zusammen:

Folgende Beträge in der Kapitalflussrechnung sind dem aufgegebenen Geschäftssegment Catering zuzuordnen:

Unter Berücksichtigung der mit dem Verkauf abgehenden liquiden Mittel der LSG-Gesellschaften sowie den bereits gezahlten Teilen des Kaufpreises ergab sich ein Netto-Abfluss in Höhe von 14 Mio. EUR.

17. Ergebnis je Aktie

Das „unverwässerte“/„verwässerte“ Ergebnis je Aktie wird als Quotient aus dem Konzernergebnis und dem gewichteten Durchschnitt der während des Geschäftsjahres in Umlauf befindlichen Aktienanzahl ermittelt. Zur Ermittlung der durchschnittlichen Aktienanzahl wurden die für die Mitarbeiterbeteiligungsprogramme zurückgekauften und wieder ausgegebenen Aktien in der Berechnung zeitanteilig berücksichtigt.

Aus der im Jahr 2020 begebenen Wandelanleihe haben sich noch keine Auswirkungen auf das Ergebnis je Aktie ergeben, da der Ausübungspreis für die Optionen im Berichtszeitraum über dem durchschnittlichen Aktienkurs der Aktien der Deutschen Lufthansa AG lag.

Auch die potenziellen Aktien im Zusammenhang mit der neuen aktienbasierten Vergütung haben aufgrund der verhältnismäßig geringen Anzahl keine Auswirkungen auf das Ergebnis je Aktie.

Die Deutsche Lufthansa AG als Obergesellschaft des Konzerns weist für das Geschäftsjahr 2023 einen Bilanzgewinn nach HGB von 3.383 Mio. EUR aus. Vorstand und Aufsichtsrat beabsichtigen der Hauptversammlung am 7. Mai 2024 eine Dividende in Höhe von 0,30 EUR je Aktie vorzuschlagen. Dies entspricht einer Ausschüttungssumme von 359 Mio. EUR oder 21,5 Prozent des auf Aktionärinnen und Aktionäre der Gesellschaft entfallenden Konzernergebnisses 2023. Der verbleibende Betrag in Höhe von 3.024 Mio. EUR soll in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt werden.