Finanzlage

Investitionen
Investitionsvolumen steigt gegenüber Vorjahr

Die Bruttoinvestitionen der Lufthansa Group (ohne Erwerb von Anteilen) stiegen im Geschäftsjahr 2024 gegenüber Vorjahr um 5 % auf 3.743 Mio. EUR (Vorjahr: 3.576 Mio. EUR).

Die Primärinvestitionen in An- und Schlusszahlungen für Flugzeuge, Flugzeugzubehör sowie Flugzeug- und Triebwerksüberholungen lagen mit 3.237 Mio. EUR auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 3.200 Mio. EUR). Sie machten damit 86 % der Bruttoinvestitionen aus. 1.065 Mio. EUR entfielen dabei auf Anzahlungen für zukünftige Auslieferungen, insbesondere von Langstreckenflugzeugen (Vorjahr: 1.536 Mio. EUR).

Die Sekundärinvestitionen, zusammengesetzt aus Investitionen in andere Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, stiegen um 22 % auf 420 Mio. EUR (Vorjahr: 344 Mio. EUR). Davon entfielen 333 Mio. EUR (Vorjahr: 238 Mio. EUR) auf Sachanlagen, wie etwa technische Anlagen und Maschinen, sowie auf Betriebs- und Geschäftsausstattung. In immaterielle Vermögenswerte wie Lizenzen und Software wurden 87 Mio. EUR (Vorjahr: 106 Mio. EUR) investiert.

Finanzinvestitionen (ohne Erwerb von Anteilen) von insgesamt 86 Mio. EUR (Vorjahr: 32 Mio. EUR) betrafen im Wesentlichen Mittelabflüsse aus Darlehensgewährungen an Joint-Venture-Unternehmen.

Mit 3.275 Mio. EUR (+6 % gegenüber Vorjahr) entfiel der größte Teil der Investitionen auf die Passagier-Airlines. ↗ Flotte. Die Investitionen im Geschäftsfeld Logistik in Höhe von 149 Mio. EUR (-22 % gegenüber Vorjahr) betrafen im Wesentlichen Schlusszahlungen für ein Frachtflugzeug sowie die Erneuerung des Frachtzentrums Frankfurt. Im Geschäftsfeld Technik entfielen Investitionen von 206 Mio. EUR (+50 %) vor allem auf technische Betriebsausstattungen sowie Finanzierungen von Joint Ventures.

Bedingt durch den hohen Aufbau an Beständen im Vorjahr fand im Geschäftsjahr 2024 ein geringerer Zugang von reparaturfähigen Ersatzteilen statt. Infolgedessen reduzierten sich auch die korrespondierenden Mittelabflüsse im Vergleich zum Vorjahr um 48 % auf 241 Mio. EUR (Vorjahr: 466 Mio. EUR). Im Rahmen von Sale-and-Lease-back-Transaktionen für 15 Passagierflugzeuge wurden im Geschäftsjahr 2024 zugegangene Flugzeuge beziehungsweise Anzahlungen an externe Leasinggeber veräußert und für Zeiträume von sechs Jahren zurückgemietet. Daraus ergaben sich Zuflüsse in Höhe von 761 Mio. EUR (Vorjahr: 608 Mio. EUR).

Die Nettoinvestitionen der Lufthansa Group betrugen unter Berücksichtigung von Zahlungen für Flugzeugersatzteile, Erlösen aus Anlagenverkäufen, im Wesentlichen aus dem Verkauf von AirPlus sowie Sale-and-lease-back-Transaktionen für 15 Airbus A320/A321, sowie aus Dividenden- und Zinserträgen 2.392 Mio. EUR (Vorjahr: 2.771 Mio. EUR).

Zum 31. Dezember 2024 bestand ein Bestellobligo für Investitionen in das Sachanlagevermögen inklusive reparaturfähiger Ersatzteile sowie für immaterielle Vermögenswerte in Höhe von insgesamt 21,6 Mrd. EUR (Vorjahr: 20,5 Mrd. EUR). Die Finanzierung insbesondere der Investitionen in Flugzeuge erfolgt durch eine Mischung aus ungesicherten Unternehmensfinanzierungen, spezifischen Flugzeugfinanzierungsmodellen und Leasing.

Cashflow
Operativer Cashflow liegt bei 3.892 Mio. EUR

Der Operative Cashflow der Lufthansa Group lag im Geschäftsjahr 2024 mit 3.892 Mio. EUR um 21 % unter Vorjahresniveau (Vorjahr: 4.905 Mio. EUR). Der Rückgang basiert im Wesentlichen auf dem niedrigeren Adjusted EBITDA.

Der Zufluss aus der Veränderung des Working Capitals (525 Mio. EUR, Vorjahr: 207 Mio. EUR) stand im Zusammenhang mit höheren Verbindlichkeiten aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten, die im Berichtsjahr um 202 Mio. EUR zulegten (Vorjahr, bereinigt um Reklassifizierungseffekte: 376 Mio. EUR). Effekte aus gestiegenen Forderungen und Vertragsvermögenswerte wirkten sich mit -197 Mio. EUR (Vorjahr, bereinigt um Reklassifizierungseffekte: -552 Mio. EUR) aus sowie gestiegene Verbindlichkeiten und Vertragsverpflichtungen mit 676 Mio. EUR (Vorjahr 607 Mio. EUR). Der Anstieg der Vorräte führte zu einem Effekt von -216 Mio. EUR (Vorjahr -213 Mio. EUR). Innerhalb des Operativen Cashflows betrafen 669 Mio. EUR Zahlungen an ehemalige Mitarbeitende aus Pensionsverpflichtungen (Vorjahr: 662 Mio. EUR). Weiterhin wurden Dotierungen von Pensionsplänen in Höhe von 417 Mio. EUR (Vorjahr: 472 Mio. EUR) vorgenommen und gegenläufige Rückflüsse aus Planvermögen im Zusammenhang mit gezahlten Pensionen in Höhe von 549 Mio. EUR (Vorjahr: 630 Mio. EUR) verwendet. Die Zahlungsflüsse in beziehungsweise aus den Planvermögen werden ebenfalls im Operativen Cashflow ausgewiesen, sodass sich im Zusammenhang mit Pensionen ein Netto-Zahlungsabfluss in Höhe von 537 Mio. EUR ergab (Vorjahr: Netto-Abfluss von 505 Mio. EUR).

Adjusted Free Cashflow liegt bei 840 Mio. EUR

Die Bruttoinvestitionen (ohne Anteilskäufe) der Lufthansa Group betrugen im Berichtsjahr 3.743 Mio. EUR (Vorjahr: 3.576 Mio. EUR) und enthielten die zuvor angeführten Primär-, Sekundär- und Finanzinvestitionen. Gegenläufig wirkte sich der Aufbau von reparaturfähigen Flugzeugersatzteilen in Höhe von 241 Mio. EUR aus (Vorjahr: Aufbau von 466 Mio. EUR). Auf Anteilskäufe entfielen Ausgaben in Höhe von 76 Mio. EUR (Vorjahr: 33 Mio. EUR).

Die Erlöse aus der Veräußerung von Anlagevermögen beziehungsweise zum Verkauf stehendem Vermögen in Höhe von 1.260 Mio. EUR (Vorjahr: 1.031 Mio. EUR) betrafen überwiegend den Verkauf von insgesamt 16 Flugzeugen. Neben den Erlösen aus den Sale-and-Lease-back-Transaktionen (761 Mio. EUR) wurden aus dem Verkauf der AirPlus-Gruppe Nettozuflüsse (unter Abzug der mitveräußerten liquiden Mittel) in Höhe von 376 Mio. EUR erzielt. Die Zins- und Dividendeneinnahmen erhöhten sich um 49 % auf 408 Mio. EUR (Vorjahr: 273 Mio. EUR) im Wesentlichen aufgrund der mit dem Zinsniveau gestiegenen Zinseinkünfte. Die für die Investitionstätigkeit eingesetzten Nettozahlungsmittel betrugen somit insgesamt 2.392 Mio. EUR. Dies entspricht einem Rückgang von 14 % gegenüber dem Vorjahreswert (Vorjahr: 2.771 Mio. EUR).

Nach Abzug dieser Netto-Zahlungsabflüsse aus Investitionstätigkeit ergab sich für das Geschäftsjahr 2024 ein positiver Free Cashflow von 1.500 Mio. EUR (Vorjahr: 2.134 Mio. EUR).

Der Adjusted Free Cashflow sank um 54 % auf 840 Mio. EUR (Vorjahr: 1.846 Mio. EUR). Er berücksichtigt den Mittelabfluss aus Leasingverhältnissen (Tilgungsanteil), der im Finanzierungs-Cashflow gezeigt wird. Dieser betrug im Berichtsjahr 354 Mio. EUR (Vorjahr: 319 Mio. EUR). Zahlungsflüsse aus dem Erwerb beziehungsweise dem Verkauf von Gesellschaftsanteilen, die sich im Berichtsjahr auf netto 306 Mio. EUR beliefen (Vorjahr: -31 Mio. EUR), sind nicht in der Kennzahl enthalten.

Finanzierung
Finanzierungstätigkeit mündet in Mittelabfluss in Höhe von 1.450 Mio. EUR

Die Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr 2024 führte zu einem Abfluss von Nettozahlungsmitteln in Höhe von 1.450 Mio. EUR (Vorjahr: Abfluss von 2.072 Mio. EUR).

Dieser resultierte aus der Tilgung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 2.745 Mio. EUR, im Wesentlichen aus zwei Anleihen (1.000 Mio. EUR), Schuldscheindarlehen (746 Mio. EUR), Flugzeugfinanzierungen (527 Mio. EUR) und Leasingverbindlichkeiten (407 Mio. EUR). Zins- und Dividendenzahlungen beliefen sich auf 930 Mio. EUR.

Dem stand der Mittelzufluss aus neuen Finanzierungsmaßnahmen am Kapitalmarkt in Höhe von 2.225 Mio. EUR gegenüber. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um drei Euro-Bond-Anleihen (1.734 Mio. EUR) und Japanese Operating Leases für drei Boeing 787-9 (385 Mio. EUR).

Darüber hinaus unterhält die Lufthansa Group bilaterale Kreditlinien mit Banken. Die revolvierende Kreditlinie in Höhe von 2,5 Mrd. EUR war zum Ende des Geschäftsjahres 2024 nicht genutzt. Zum 31. Dezember 2024 betrugen die nicht in Anspruch genommenen Kreditlinien insgesamt 2.549 Mio. EUR (31. Dezember 2023: 2.097 Mio. EUR).

Liquidität
Verfügbare Gesamtliquidität liegt bei 11,0 Mrd. EUR

Die bilanzielle Liquidität (Summe aus Zahlungsmitteln, kurzfristigen Wertpapieren und Termingeldern) lag am Jahresende 2024 bei 8.488 Mio. EUR (31. Dezember 2023: 8.265 Mio. EUR). Von der bilanziellen Liquidität waren am Jahresende 2024 7.664 Mio. EUR (31. Dezember 2023: 7.709) zentral bei der Deutschen Lufthansa AG verfügbar.

Unter Berücksichtigung der frei verfügbaren Kreditlinien standen dem Unternehmen damit am Jahresende 2024 11,0 Mrd. EUR an Liquidität zur Verfügung (31. Dezember 2023: 10,4 Mrd. EUR).

T023 VERKÜRZTE KAPITALFLUSSRECHNUNG LUFTHANSA GROUP
2024 20231) Veränderung
in Mio. € in Mio. € in %
Ergebnis vor Ertragsteuern 1.569 2.055 -24
Abschreibungen/Zuschreibungen 2.494 2.424 3
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagevermögen -182 144
Zinsergebnis/Beteiligungsergebnis -40 133
Erstattete/gezahlte Ertragsteuern -181 -92 97
Wesentliche nicht zahlungswirksame Aufwendungen/Erträge -244 -264 -8
Veränderung des Trade Working Capitals 525 207 154
Veränderung übriger Aktiva/Passiva -49 298
Operativer Cashflow 3.892 4.905 -21
Investitionen und Zugänge reparaturfähige Ersatzteile und Ausgaben aus Käufen von Anteilen -4.060 -4.075 0
Einnahmen aus Verkäufen von Anteilen/Abgang von Anlagevermögen 1.260 1.031 22
Zinseinnahmen und Dividenden 408 273 49
Für Investitionstätigkeit eingesetzte Nettozahlungsmittel -2.392 -2.771 14
Free Cashflow 1.500 2.134 -30
Erwerb/Veräußerung von Wertpapieren/Geldanlagen in Fonds 67 -170
Transaktionen durch Minderheiten -1 -100
Aufnahme/Rückführung langfristiger Finanzschulden -520 -1.537 -66
Dividenden -372 -25 -1.388
Zinsausgaben -558 -509 -10
Für Finanzierungstätigkeit eingesetzte Nettozahlungsmittel -1.450 -2.072 30
Veränderung Zahlungsmittel aus Wechselkursänderungen 5 -8
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-Äquivalente 01.01. 1.668 1.784 -7
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-Äquivalente 31.12. 1.790 1.668 7
Abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-Äquivalente
von Gesellschaften, die am 31.12. zum Verkauf stehen
78
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel-Äquivalente
von Gesellschaften, die am 31.12. nicht zum Verkauf stehen
1.790 1.590 13
1) Vorjahreswerte aufgrund der Umgliederung von Non-Pool-Material aus den reparaturfähigen Ersatzteilen in die Vorräte angepasst.