Geschäftsfeld Technik
T040 | KENNZAHLEN TECHNIK | |||
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2024 | 2023 | Veränderung in % | ||
Umsatz | Mio. € | 7.441 | 6.547 | 14 |
davon mit Gesellschaften der Lufthansa Group | Mio. € | 2.405 | 2.158 | 11 |
Operative Erträge | Mio. € | 7.918 | 7.028 | 13 |
Operative Aufwendungen | Mio. € | 7.292 | 6.383 | 14 |
Adjusted EBITDA | Mio. € | 790 | 785 | 1 |
Adjusted EBIT | Mio. € | 635 | 628 | 1 |
EBIT | Mio. € | 584 | 628 | -7 |
Adjusted EBIT-Marge | % | 8,5 | 9,6 | -1,1 P. |
Adjusted ROCE | % | 10,9 | 12,0 | -1,1 P. |
Segmentinvestitionen | Mio. € | 206 | 137 | 50 |
Mitarbeitende zum 31.12. | Anzahl | 24.499 | 22.870 | 7 |
Mitarbeitende im Jahresdurchschnitt | Anzahl | 23.789 | 21.925 | 9 |
Vollkonsolidierte Gesellschaften | Anzahl | 26 | 25 | 4 |
Geschäftstätigkeit
Lufthansa Technik ist weltweit führender MRO-Anbieter
Lufthansa Technik ist der weltweit führende herstellerunabhängige Anbieter von Wartungs-, Reparatur- und Überholungsleistungen (Maintenance, Repair & Overhaul – MRO) für zivile, kommerziell betriebene Flugzeuge. Das Unternehmen ist unterteilt in fünf Bereiche, davon drei klassische MRO-Bereiche (Engine Services, Aircraft Component Services, Aircraft Maintenance Services) und zwei Zukunftsfelder (Digital Fleet Services sowie Original Equipment & Special Aircraft Services).
Zur Lufthansa Technik-Gruppe gehören weltweit 33 Betriebe (Vorjahr: 30 Betriebe), die luftfahrttechnische Dienstleistungen anbieten. Das Unternehmen ist direkt und indirekt an 64 Gesellschaften beteiligt. Lufthansa Technik betreut weltweit mehr als 800 Kunden, darunter neben Airlines auch Hersteller, Flugzeug-Leasinggesellschaften, VIP-Jet-Betreiber, Regierungen und Streitkräfte. Dabei wird rund ein Drittel des Geschäfts mit Gesellschaften der Lufthansa Group und zwei Drittel mit Kunden außerhalb der Lufthansa Group erzielt.
Lufthansa Technik ist weltweit für Wartung, Design und Produktion zertifiziert. Das Unternehmen besitzt umfangreiche Genehmigungen als Wartungsunternehmen – sowohl der EU-Behörden als auch der Behörden in mehr als 40 weiteren Ländern. Die Zulassungen als Design Organisation (DOA) erlauben es Lufthansa Technik, beispielsweise Änderungen oder Reparaturen an Flugzeugen durchzuführen, auch wenn das Unternehmen dafür keine Typenzertifikate innehat. Aufgrund von Zulassungen im Bereich Produktion kann Lufthansa Technik Komponenten für Flugzeuge herstellen, zum Beispiel auch Ersatzteile im Rahmen von Reparaturen.
Der MRO-Markt ist durch hohe Markteintrittsbarrieren gekennzeichnet. Diese ergeben sich aus dem erforderlichen technischen Know-how, da Luftsicherheit und Qualität oberste Priorität haben. Darüber hinaus sind sowohl behördliche Zertifizierungen als auch Lizenzen der Erstausrüster (OEMs) erforderlich. Hinzu kommen erhebliche Kapital- und Investitionsaufwendungen, um MRO-Leistungen erbringen zu können.
MRO-Bereiche mit klaren strategischen Rollen
Die fünf MRO-Bereiche der Lufthansa Technik haben klare strategische Rollen und realisieren Synergien.
Der Bereich Engine Services bietet weltweit umfangreiche triebwerkstechnische Dienstleistungen an. Die Produktpalette umfasst das gesamte Service-Spektrum für moderne Triebwerke wie Überholung, Reparatur, mobile Services und Auxiliary-Power-Unit-(APU)-Services nahezu aller Hersteller. Er trägt rund ein Drittel des Umsatzes der Lufthansa Technik bei und wird für die kommenden Jahre ein starker Wachstumstreiber sein, insbesondere durch die Wartung von Triebwerken der neuen Generation.
Der Bereich Aircraft Component Services trägt ebenfalls rund ein Drittel des Umsatzes bei und ist ein Integrator, der die Reparatur von unterschiedlichsten Komponenten von OEMs und Flugzeugherstellern in den Werkstätten der Lufthansa Technik bündelt. Das Produkt „Total Component Support“ (TCS) kombiniert den weltweit größten Komponentenpool mit integrierter Inhouse-Logistik und KI-gestützter Materialverwaltung in Echtzeit, um die Verfügbarkeit von Komponenten für alle Kunden zu maximieren.
Der Bereich Aircraft Maintenance Services ist führend im Bereich der standardisierten und effizienten Überholung von zivilen, kommerziell betriebenen Flugzeugen (Base Maintenance). Die Betreuung erstreckt sich über den gesamten Lebenszyklus und umfasst neben der Durchführung von komplexen Flugzeugmodifikationen auch mobile Services, die weltweit angeboten werden.
Der Bereich Digital Fleet Services entwickelt das „Digital Tech Ops Ecosystem“ und bietet Kunden digitale Produkte zur Durchführung und Optimierung des technischen Betriebs von Flugzeugen. Dabei spielen sowohl der Einsatz moderner Technologien wie künstlicher Intelligenz als auch die Verfügbarkeit des stetig wachsenden Datenpools eine zentrale Rolle. Der Bereich setzt auf flexible, cloudbasierte IT-Lösungen, die vorrangig im Rahmen von SaaS-Verträgen (Software as a Service) angeboten werden.
Der Bereich Original Equipment & Special Aircraft Services bedient ein breites Kundenspektrum, das VIP-Kunden, Flugzeughersteller und Regierungen umfasst. Dabei reicht das Leistungsspektrum von speziellen Ingenieurdienstleistungen bis zur Serienproduktion eigens entwickelter Produkte. Er stellt den Nukleus für das wachsende Defense-Geschäft der Lufthansa Technik dar.
Geschäftsverlauf und operative Entwicklung
MRO-Leistungen werden stark nachgefragt
Lufthansa Technik verzeichnete im Berichtsjahr erneut einen positiven Geschäftsverlauf. Die starke Nachfrage nach Flugreisen führte zu einer weiter gestiegenen Nachfrage nach Wartungs- und Reparaturleistungen sowie weiteren Produkten und Services von Lufthansa Technik, was sich wiederum positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung auswirkte. Unverändert stellt die anhaltende Material- und Personalknappheit eine Belastung dar. Während die Materialknappheit im Wesentlichen durch die Lieferverzögerungen bei den Herstellern und Zulieferern von Flugzeugen, Triebwerken und Flugzeugkomponenten bedingt ist, resultiert die Personalknappheit aus den mehrjährigen Ausbildungs- und Qualifizierungsprogrammen im MRO-Bereich. Trotz dieser operativen Belastung und streikbedingter Arbeitsausfälle im ersten Quartal 2024 konnte Lufthansa Technik ihr sehr starkes Vorjahresergebnis erneut übertreffen und sowohl einen Umsatz als auch ein Adjusted EBIT auf Rekordniveau erzielen.
Lufthansa Technik arbeitet am Wachstumsprogramm Ambition 2030
Lufthansa Technik treibt ihr Wachstumsprogramm Ambition 2030 weiter voran. Das Programm hat zum Ziel, die weltweit führende Position von Lufthansa Technik in der technischen Betreuung von Flugzeugflotten auszubauen. Insbesondere im Triebwerksbereich wird eine dauerhaft erhöhte Nachfrage nach Reparatur- und Überholungsleistungen erwartet, da die Anzahl älterer Triebwerke im globalen Flugbetrieb aufgrund von Lieferverzögerungen bei den neu entwickelten Triebwerksmustern hoch bleibt und die neuen Triebwerksmuster gleichzeitig eine höhere Wartungsintensität erfordern. Das Programm Ambition 2030 sieht deshalb für die kommenden Jahre umfassende Investitionen in den Ausbau des Kerngeschäfts, die Erweiterung von Standorten und der internationalen Präsenz, potenziell auch durch Unternehmenszukäufe, sowie den Ausbau digitaler Geschäftsmodelle vor. Der Umsatz soll dadurch bis 2030 auf über 10 Mrd. EUR und das Adjusted EBIT auf über 1 Mrd. EUR gesteigert werden.
Maßnahmen zur Profitabilitäts- und Cashflow-Steigerung werden initiiert
Trotz der weltweit führenden Stellung der Lufthansa Technik bleibt der Druck auf die operativen Margen durch Kosteninflation sowie Material- und Personalknappheit hoch. Zur Erreichung des Ambition-2030-Ziels einer Adjusted EBIT-Marge von über 10 % im Jahr 2030 verfolgt das Unternehmen klare strategische Initiativen. Diese bestehen aus Maßnahmen zur Optimierung der Materialkosten sowie der Entwicklung von neuen Reparaturverfahren und dem Einsatz von alternativen Ersatzteilen, der weiteren Optimierung des Lufthansa Technik Standorts und von Service-Portfolios, den digitalen Initiativen im Rahmen von „Digitize the Core“ und dem verstärkten Wachstum in einzelnen Bereichen wie zum Beispiel „Engine Parts Repair“ und „Mobile Engine Services“.
Gleichzeitig werden Maßnahmen zur Steigerung des Cashflows forciert. Diese bestehen aus einer weiteren Verbesserung der Turnaround Time (TAT) in den Werkstätten, dem Start von Operational-Excellence-Initiativen, der kommerziellen Verbesserung des Nettoumlaufvermögens (Net Working Capital), Verbesserungen im Produktionsnetzwerk (Make-or-Buy-Entscheidungen und Nutzung von Big Data) sowie einer Verbesserung der Effizienz des Komponentenpools (Einführung eines neuen KI-basierten Planungstools).
Zukunftsinvestitionen werden gestartet
Die für Ambition 2030 geplanten Investitionen liegen bis 2030 bei über 1,8 Mrd. EUR, die in allen drei Weltregionen, Americas, APAC (Asien/Pazifik) und EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika), getätigt werden.
Am Hauptsitz von Lufthansa Technik in Hamburg werden drei Neubauvorhaben realisiert, darunter zusätzliche Werkstattgebäude für die Bereiche Aircraft Component Services und Special Aircraft Services sowie eine Hydraulikwerkstatt, für die bereits das Richtfest erfolgte. Am Standort in Alzey erfolgte der Baubeginn eines neuen Lager- und Logistikzentrums für Flugzeugtriebwerke und deren Ersatzteile bei Lufthansa Technik AERO Alzey. Im Rahmen des Projekts „NewStar“, des Aufbaus einer zusätzlichen Produktionsstätte für die Bereiche Engine Services und Aircraft Component Services, erfolgte die Unternehmensgründung in Portugal. Das zukünftige Werk zur Reparatur von Flugzeugkomponenten und Triebwerksteilen wird voraussichtlich Ende 2027 fertiggestellt und wird mit den neusten Technologien der MRO-Branche ausgestattet sein, um die Reparaturkapazitäten der Lufthansa Technik in Europa nachhaltig zu steigern.
In der Region APAC soll die bestehende Base-Maintenance-Kapazität des Bereichs Aircraft Maintenance Services weiter gesteigert werden. Ebenso wird die MRO-Kapazität in der Region Americas ausgebaut. So erfolgte im Berichtsjahr die Gründung der kanadischen Lufthansa Technik Canada Inc., um zusätzliche Reparaturkapazitäten für den Bereich Engine Services im nordamerikanischen MRO-Markt zu schaffen, speziell bezogen auf Triebwerkstypen der neuen Generation. Weitere Reparaturkapazität für den Komponentenbereich wird am Standort der Lufthansa Technik Component Services LLC in Tulsa, USA, geschaffen.
Wachstum durch Unternehmenstransaktionen
Mit der Übernahme des Mehrheitsanteils an der ETP Thermal Dynamics LLC, Tulsa, USA, erhöhte Lufthansa Technik im Berichtsjahr ihre Kapazitäten im Bereich Wärmetauscher. Nach dieser ersten Akquisition seit 2016 werden weitere Unternehmenszukäufe zur Steigerung der MRO-Wertschöpfung und vertikalen Integration geprüft, insbesondere im nordamerikanischen Raum. Hierbei stehen Kompetenzen in der speziellen Komponentenreparatur im Fokus. Ebenso stellen Unternehmenstransaktionen ein Instrument zum Wachstum im Defense- und Digital-Geschäft dar.
Recruiting neuer Fachkräfte steht im Fokus
Der hohe Bedarf an qualifiziertem Fachpersonal hielt im Berichtsjahr sowohl in den operativen als auch in den administrativen Bereichen an. Lufthansa Technik begegnet diesem Bedarf mit unterschiedlichen nationalen und internationalen Recruitingmaßnahmen.
Der Fokus liegt zunehmend auf Zielgruppen, die bisher weniger stark im Zentrum standen: So setzt Lufthansa Technik verstärkt auf Einstellungen außerhalb Deutschlands. Mit dem bereits im vergangenen Jahr gestarteten Programm „Senior Experts“ werden außerdem gezielt Menschen im Rentenalter angesprochen. Mit dem Programm „women@LHT“ sollen die Vielfalt im Betriebsumfeld gestärkt und mehr Frauen für Lufthansa Technik begeistert werden. Ergänzend dazu bestehen strategische Kooperationen, beispielsweise mit Hochschulen. Lufthansa Technik arbeitet kontinuierlich daran, den Bewerbungs- und Onboarding-Prozess zu verbessern, und setzt unter anderem auf niedrigschwellige Bewerbungswege. Zusätzlich dienen Welcome-Events neuen Mitarbeitenden zur Orientierung während ihrer ersten Tage im Unternehmen. Auch Auszubildende und dual Studierende werden weiterhin in großem Umfang eingestellt. Allein an den deutschen Standorten starteten im Berichtsjahr mehr als 300 Nachwuchskräfte.
Vielzahl neuer Verträge und Flottenwachstum sichern Geschäft der Zukunft
Zum Ende des Geschäftsjahres 2024 betreute Lufthansa Technik rund 4.800 Flugzeuge im Rahmen von langfristigen Komponentenverträgen (4 % mehr als im Vorjahr). Der Anstieg wird sowohl vom Wachstum von bereits langfristig kontrahierten Flugzeugflotten als auch durch den Abschluss von Neuverträgen getrieben. Im Laufe des Berichtsjahres konnten 17 neue Kunden gewonnen und 936 neue Verträge mit einem Vertragsvolumen von 7,5 Mrd. EUR, davon 0,8 Mrd. EUR mit Gesellschaften der Lufthansa Group, abgeschlossen werden. Das im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gesunkene Neugeschäftsvolumen ist hierbei eine Folge der derzeit noch begrenzten Produktionskapazitäten von Lufthansa Technik, wodurch Neugeschäft bewusst nur in ausgewählten Bereichen akquiriert wird.
Mit mehreren Airlines wurden neue langfristige Verträge für die Komponentenversorgung unterzeichnet. So konnte beispielsweise eine exklusive Vereinbarung für die Versorgung von insgesamt 193 Flugzeugen aus der A320- und A330-Familie mit der aufstrebenden Fluggesellschaft Vietjet aus Vietnam geschlossen werden. Lufthansa Technik übernimmt zudem die Komponentenversorgung der gesamten B777-Flotte von Air India. Mit diesem ersten langfristigen Vertrag legten beide Unternehmen den Grundstein für die zukünftige Zusammenarbeit in einem der derzeit größten Luftfahrt-Wachstumsmärkte der Welt.
Im Bereich der Triebwerkswartung konnten ebenfalls neue Verträge für verschiedene Triebwerksmuster vereinbart werden – etwa mit dem philippinischen Low-Cost-Carrier Cebu Pacific über die Instandhaltung einer bedeutenden Anzahl von CFM56-5B-Triebwerken der A320ceo-Flotte sowie mit LOT Polish Airlines über die Triebwerkswartung für die CFM56-7B-Triebwerke ihrer B737NG-Flotte.
Auch die Zusammenarbeit von Lufthansa Technik mit Boeing wurde ausgebaut. So wurde Lufthansa Technik zum ersten von Boeing lizenzierten Service Center für Kabinenmodifikationen an B787-Dreamliner-Flugzeugen ernannt. Betreiber, Lessoren und andere Unternehmen, die die Kabine ihrer B787 modifizieren lassen möchten, haben nun die Möglichkeit, dafür mit Lufthansa Technik zusammenzuarbeiten.
Digitalisierung schreitet voran
Im Kerngeschäft MRO treibt Lufthansa Technik die Digitalisierung und Produktmodularisierung unter der Initiative „Digitize the Core“ voran, um bis 2030 das Ambition 2030-Ziel eines vollständig digitalisierten MRO-Anbieters zu erreichen. Die operativen und digitalen Kompetenzen im technischen Betrieb von Flugzeugen führt Lufthansa Technik in ihrem „Digital Tech Ops Ecosystem“ zusammen. Dieses besteht aus AVIATAR als Plattform für datenbasierte Analytics Solutions, flydocs als Digital Records & Asset Solution und AMOS, einem Produkt der Swiss Aviation Software AG als Weltmarktführerin im Bereich Maintenance-&-Engineering-/MRO-Software.
Ende 2024 waren bereits die Daten von rund 4.400 Flugzeugen, und damit 33 % mehr als im Vorjahr, mit Serviceverträgen an die Plattform AVIATAR angebunden. Das digitale Angebot wurde ebenfalls ausgebaut. So wurde beispielsweise die Anwendung „Engineering Analytics Suite“ innerhalb der AVIATAR „Reliability Solutions“ gestartet, mit der Kunden nun Live-Daten-Analysen zu Flottenleistungsindikatoren erstellen können.
Geschäft im Bereich „Defense“ wird ausgebaut
Neben MRO-Leistungen und digitalen Services für zivile und kommerzielle Luftfahrzeugbetreiber treibt Lufthansa Technik den Ausbau des neuen Bereichs „Defense“ voran. Beispielsweise wurde im Berichtsjahr mit Lockheed Martin, einem globalen Technologieunternehmen für Luftfahrt und Verteidigung, eine Absichtserklärung zur Kooperation bei globalen Instandhaltungs- und Logistikdienstleistungen unterzeichnet.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Deutschen Luftwaffe konnte der Erstflug des Pegasus-Programms gefeiert werden. Lufthansa Technik führt hier die Systemintegration und Flugzeugzertifizierung für Deutschlands Signalaufklärungsflugzeug der nächsten Generation durch. Für die anstehende Einflottung des neuen Seefernaufklärers P-8A Poseidon hat Lufthansa Technik zudem mit der Qualifizierung des technischen Personals der Deutschen Marine begonnen. Die Flugzeuge der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung betreut Lufthansa Technik schon seit mehr als 60 Jahren. Im Berichtsjahr konnte mit der „Kurt Schumacher“ das finale Regierungsflugzeug vom Typ Airbus A350 an die Flugbereitschaft übergeben werden.
Oberflächentechnologie AeroSHARK sorgt für Einsparung von CO2-Emissionen
Lufthansa Technik möchte mit Technologien zum nachhaltigeren Fliegen die Zukunft gestalten. Die gemeinsam mit BASF entwickelte treibstoffsparende Oberflächentechnologie „AeroSHARK“ wurde im Berichtsjahr weiter ausgerollt. Ende 2024 waren 21 Flugzeuge vom Typ Boeing 777 beziehungsweise B777F mit „AeroSHARK“ ausgestattet. Die Nachfrage von konzernexternen Kunden stieg deutlich. So beschloss LATAM im Berichtsjahr, vier weitere Flugzeuge mit der innovativen Folie auszustatten. Weitere Verträge wurden mit All Nippon Airways und EVA Air geschlossen.
Ein weiteres Produkt zur Ressourcenschonung ist die Triebwerkswaschlösung „Cyclean Engine Wash“ von Lufthansa Technik, die bereits an mehr als 60 Standorten weltweit verfügbar ist. Im Geschäftsjahr konnte dafür der wichtige Markt Indien erschlossen werden.
Finanzielle Entwicklung
Umsatz steigt gegenüber Vorjahr um 14 %
Im Geschäftsjahr 2024 erhöhten sich die Umsatzerlöse im Geschäftsfeld Technik um 14 % auf 7.441 Mio. EUR (Vorjahr: 6.547 Mio. EUR). Dabei profitierte Lufthansa Technik vom Anstieg der Nachfrage nach Wartungs- und Reparaturleistungen infolge der steigenden Zahl von Flugreisen.
Die Entwicklung wurde insbesondere von den MRO-Bereichen Engine Services und Aircraft Component Services getrieben. Hierbei konnten sowohl die konzerninternen als auch die -externen Erlöse gegenüber Vorjahr gesteigert werden. Die operativen Erträge stiegen um 13 % auf 7.918 Mio. EUR (Vorjahr: 7.028 Mio. EUR).
Aufwendungen wachsen gegenüber Vorjahr um 14 %
Die operativen Aufwendungen erhöhten sich im Berichtsjahr proportional zu den Erlösen um 14 % auf 7.292 Mio. EUR (Vorjahr: 6.383 Mio. EUR).
Der Materialaufwand stieg mengen- und preisbedingt um 18 % auf 4.525 Mio. EUR (Vorjahr: 3.844 Mio. EUR). Ausschlaggebend hierfür waren zum einen die positive Geschäftsentwicklung, die einen Anstieg sowohl des Materialverbrauchs als auch der Fremdleistungen zur Folge hatte, und zum anderen auch deutliche Materialpreisanstiege aufgrund der Materialknappheit.
Der Personalaufwand lag mit 1.700 Mio. EUR um 9 % über Vorjahr (Vorjahr: 1.559 Mio. EUR), primär bedingt durch den Anstieg der durchschnittlichen Anzahl der Mitarbeitenden sowie Tariferhöhungen und Gehaltssteigerungen.
Die planmäßigen Abschreibungen verblieben mit 155 Mio. EUR auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 157 Mio. EUR).
T041 | AUFWENDUNGEN TECHNIK | ||
---|---|---|---|
2024 | 2023 | Veränderung | |
in Mio. € | in Mio. € | in % | |
Materialaufwand | 4.525 | 3.844 | 18 |
davon Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 2.610 | 2.188 | 19 |
davon Aufwendungen für bezogene Leistungen | 1.915 | 1.656 | 16 |
Personalaufwand1) | 1.700 | 1.559 | 9 |
Abschreibungen2) | 155 | 157 | -1 |
Sonstiger operativer Aufwand3) | 912 | 823 | 11 |
Summe operative Aufwendungen | 7.292 | 6.383 | 14 |
1) Ohne nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand/Planabgeltung. 2) Ohne außerplanmäßige Abschreibung. 3) Ohne Buchverluste. |
Adjusted EBIT liegt mit 635 Mio. EUR erneut auf Rekordniveau
Das Adjusted EBIT verbesserte sich im Berichtsjahr um 1 % auf 635 Mio. EUR (Vorjahr: 628 Mio. EUR) und lag damit erneut auf Rekordniveau. Die Adjusted EBIT-Marge ging um 1,1 Prozentpunkte auf 8,5 % zurück (Vorjahr: 9,6 %).

Das EBIT lag bei 584 Mio. EUR (Vorjahr: 628 Mio. EUR). Die Differenz zum Adjusted EBIT resultiert im Wesentlichen aus Abschreibungen auf Joint Ventures sowie Aufwendungen für Restrukturierungen.
Segmentinvestitionen steigen um 50 %
Die Segmentinvestitionen im Geschäftsfeld Technik legten um 50 % auf 206 Mio. EUR (Vorjahr: 137 Mio. EUR) zu. Die Investitionen konzentrierten sich im Wesentlichen auf das Sachanlagevermögen und die Finanzanlagen. Bei den Sachanlagen entfielen sie insbesondere auf laufende Neubauvorhaben sowie auf technische Anlagen, Maschinen und Betriebsmittel für MRO-Leistungen verschiedener Flugzeug- und Triebwerksmuster der neuen Generation. Im Bereich der Finanzanlagen wurden Investitionen vor allem in verbundene (nicht konsolidierte) Unternehmen und Joint Ventures getätigt.
Anzahl der Mitarbeitenden wächst um 7 %
Die Anzahl der Mitarbeitenden zum Jahresende 2024 stieg gegenüber Vorjahr um 7 % auf 24.499 (Vorjahr: 22.870). Der Anstieg resultiert aus dem Personalaufbau infolge des größeren Geschäftsvolumens und erfolgte zu gleichen Teilen sowohl in Deutschland als auch außerhalb Deutschlands.