Passiva
33. Gezeichnetes Kapital
Grundkapital
Das Grundkapital der Deutschen Lufthansa AG beträgt 3.067.690.682,88 EUR. Es ist in 1.198.316.673 vinkulierte, auf den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 2,56 EUR eingeteilt.
Genehmigtes Kapital
Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 7. Mai 2024 wurde der Vorstand dazu ermächtigt, bis zum 6. Mai 2029 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 1.000.000.000 EUR durch ein- oder mehrmalige Ausgabe von neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien gegen Bar- und Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital A). Das Bezugsrecht der Aktionärinnen und Aktionäre kann in bestimmten Fällen mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden.
Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 9. Mai 2023 wurde der Vorstand ermächtigt, bis zum 8. Mai 2028 mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital um 100.000.000 EUR durch Ausgabe von neuen, auf den Namen lautenden Aktien an die Mitarbeitenden (Genehmigtes Kapital B) gegen Bareinlage zu erhöhen. Das Bezugsrecht der Aktionärinnen und Aktionäre ist ausgeschlossen. Bis zum 31. Dezember 2024 wurde das Grundkapital aufgrund dieser Ermächtigung um insgesamt 7.247.434,24 EUR erhöht, sodass das Genehmigte Kapital B zum Bilanzstichtag noch 92.752.565,76 EUR beträgt.
Der Vorstand ist ermächtigt, im Falle des Eintritts der Voraussetzungen des § 4 Abs. 3 Luft-NaSiG mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bareinlage um bis zu 10 % zu erhöhen und hierbei das Bezugsrecht der Aktionärinnen und Aktionäre auszuschließen. Der Ausgabebetrag der neuen Aktien ist im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzulegen und darf den Börsenkurs nicht wesentlich unterschreiten. Von der Ermächtigung darf nur in dem Umfang Gebrauch gemacht werden, als dies zu einem Entfall der in § 4 Abs. 3 LuftNaSiG genannten Voraussetzungen erforderlich ist.
Der Vorstand ist ermächtigt, unter den Voraussetzungen des § 5 Abs. 2 LuftNaSiG mit Zustimmung des Aufsichtsrats Aktionärinnen und Aktionäre in dem Umfang, wie es zur Erfüllung der Anforderungen für die Aufrechterhaltung der luftverkehrsrechtlichen Befugnisse erforderlich ist, und in der Reihenfolge des § 5 Abs. 3 LuftNaSiG unter Setzung einer angemessenen Frist mit Hinweis auf die andernfalls mögliche Rechtsfolge, der Aktien nach Maßgabe des § 5 Abs. 7 LuftNaSiG verlustig zu gehen, aufzufordern, sämtliche oder einen Teil der von ihnen gehaltenen Aktien zu veräußern und die Veräußerung der Gesellschaft unverzüglich nachzuweisen.
Bedingtes Kapital
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 5. Mai 2020 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 122.417.728 EUR bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Stückaktien an die Inhaberinnen und Inhaber beziehungsweise Gläubigerinnen und Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsrechten aus Schuldverschreibungen, die bis zum 4. Mai 2025 von der Gesellschaft oder von ihren Konzerngesellschaften begeben werden können. Dabei kann das Bezugsrecht der Aktionärinnen und Aktionäre in bestimmten Fällen mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 10. Mai 2022 wurde das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 306.044.326,40 EUR bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Stückaktien an die Inhaberinnen und Inhaber beziehungsweise Gläubigerinnen und Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsrechten aus Schuldverschreibungen, die bis zum 9. Mai 2027 von der Gesellschaft oder von ihren Konzerngesellschaften begeben werden können. Dabei kann das Bezugsrecht der Aktionärinnen und Aktionäre in bestimmten Fällen mit Zustimmung des Aufsichtsrats ausgeschlossen werden.
Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien
Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 9. Mai 2023 wurde der Vorstand gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG bis zum 8. Mai 2028 zum Erwerb eigener Aktien ermächtigt. Der Erwerb ist auf 10 % des derzeitigen Grundkapitals beschränkt und kann über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionärinnen und Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen. Die Ermächtigung sieht vor, dass der Vorstand sie insbesondere zur Verfolgung der im Beschluss der Hauptversammlung genannten Zwecke verwenden kann. Der Vorstand ist gemäß dem Hauptversammlungsbeschluss vom 9. Mai 2023 ermächtigt, eigene Aktien auch unter Einsatz von Derivaten zu erwerben und entsprechende Derivatgeschäfte abzuschließen.
Im Geschäftsjahr 2024 hat die Deutsche Lufthansa AG unter Ausnutzung des Genehmigten Kapitals B 1.698.325 Aktien zum Kurs von 6,18 EUR ausgegeben, um sie im Rahmen der Ergebnisbeteiligung für das Jahr 2023 an Mitarbeitende weiterzureichen. Zum 31. Dezember 2024 hielt die Deutsche Lufthansa AG 23.700 eigene Aktien, die aus den Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital B der vergangenen beiden Jahre entstanden sind und ausschließlich für die Ausgabe an Mitarbeitende zur Verfügung stehen.
Kapitalmanagement
Ziel des Kapitalmanagements ist es, über einen guten Kapitalmarktzugang die zukünftigen Finanzmittelbedarfe kostengünstig zu decken und die Tilgung der Finanzschulden zu gewährleisen. Dies soll insbesondere durch ein dauerhaftes Rating im Bereich „Investment Grade“ erreicht werden. Hierfür ist der Verschuldungsgrad, gemessen an der Kennzahl Adjusted Net Debt/Adjusted EBITDA ein bedeutsames Kriterium. Diese Kennzahl betrug zum 31. Dezember 2024 2,0 (Vorjahr: 1,7). Die Kennzahl Adjusted Net Debt umfasst neben der Nettokreditverschuldung auch die Nettopensionsverpflichtungen, wobei in die Berechnung der Nettokreditverschuldung die 2015 begebene Hybridanleihe nur zur Hälfte einbezogen wird.
Die Bilanzrelationen in Bezug auf das Eigen- und das Fremdkapital betrugen zum 31. Dezember 2024 und 2023:
T136 | EIGEN- UND FREMDKAPITAL | |||
---|---|---|---|---|
31.12.2024 | 31.12.2023 | |||
in Mio. € | in % der Bilanzsumme | in Mio. € | in % der Bilanzsumme | |
Eigenkapital | 11.594 | 24,64 | 9.709 | 21,42 |
Fremdkapital | 35.458 | 75,36 | 35.612 | 78,58 |
Gesamtkapital | 47.052 | 100,0 | 45.321 | 100,0 |
Im Geschäftsjahr 2024 stieg die Eigenkapitalquote vor allem aufgrund des positiven Konzernergebnisses um 3,22 Prozentpunkte auf 24,64 %.
Die Deutsche Lufthansa AG unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen.
34. Rücklagen
Die Kapitalrücklage enthält nur das Agio aus Kapitalerhöhungen sowie einer in Vorjahren zurückgezahlten Wandelanleihe. Die übrigen Rücklagen entfallen auf andere Gewinnrücklagen.
Die übrigen neutralen Rücklagen haben sich im Geschäftsjahr 2024 wie folgt entwickelt:
T137 | ERLÄUTERUNG DER ERFOLGSNEUTRALEN AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGE (OTHER COMPREHENSIVE INCOME) | |
---|---|---|
in Mio. € | 2024 | 2023 |
Differenzen aus Fremdwährungsumrechnung | 35 | 270 |
Gewinne/Verluste der Periode | 32 | 92 |
Erfolgswirksame Reklassifizierung von Gewinnen/Verlusten | 3 | 178 |
Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert (mit Recycling) | 19 | 18 |
Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten zum beizulegenden Zeitwert (ohne Recycling) | 1 | 5 |
Gewinne/Verluste der Periode | 20 | 23 |
Erfolgswirksame Reklassifizierung von Gewinnen/Verlusten | – | – |
Folgebewertung Hedges – Cashflow Hedge Reserve | 1.048 | – 234 |
Folgebewertung Hedges – Kosten der Absicherung | – 79 | – 131 |
Gewinne/Verluste der Periode | 975 | – 300 |
Erfolgswirksame Reklassifizierung von Gewinnen/Verlusten | – 6 | – 65 |
Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge von nach der Equity-Methode bewerteten Finanzanlagen | 13 | – 7 |
Gewinne/Verluste der Periode – reklassifizierbar | 13 | – 7 |
Gewinne/Verluste der Periode – nicht reklassifizierbar | – | – |
Neubewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen | 177 | – 665 |
Sonstige erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge (mit Recycling) | 3 | – |
Sonstige erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge (ohne Recycling) | – 4 | 8 |
Für erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge erfasste Ertragsteuern | – 170 | 389 |
Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge nach Ertragsteuern | 1.043 | – 347 |
T138 | ERLÄUTERUNG DER FÜR ERFOLGSNEUTRALE AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGE (OCI) ERFASSTEN ERTRAGSTEUERN | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
2024 | 2023 | |||||
in Mio. € | Wert vor Ertragsteuern |
Steueraufwand/ -ertrag |
Wert nach Ertragsteuern |
Wert vor Ertragsteuern |
Steueraufwand/ -ertrag |
Wert nach Ertragsteuern |
Differenzen aus Fremdwährungsumrechnung | 35 | – | 35 | 270 | – | 270 |
Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert (mit Recycling) | 19 | – 3 | 16 | 18 | – 10 | 8 |
Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten zum beizulegenden Zeitwert (ohne Recycling) | 1 | – | 1 | 5 | – | 5 |
Folgebewertung Hedges – Cashflow Hedge Reserve | 1.048 | – 259 | 789 | – 234 | 58 | – 176 |
Folgebewertung Hedges – Kosten der Absicherung | – 79 | 19 | – 60 | – 131 | 31 | – 100 |
Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge von nach der at-equity-Methode bewerteten Beteiligungen – reklassifizierbar | 13 | – | 13 | – 7 | – | – 7 |
Neubewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen | 177 | 67 | 244 | – 665 | 310 | – 355 |
Sonstige erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge (mit Recycling) | 3 | – | 3 | – | – | – |
Sonstige erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge (ohne Recycling) | – 4 | 6 | 2 | 8 | – | 8 |
Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge (OCI) | 1.213 | – 170 | 1.043 | – 736 | 389 | – 347 |
Die Veränderung des Eigenkapitals insgesamt ist Tabelle ↗ T088 Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals zu entnehmen.
35. Pensionsrückstellungen
Die Pensionsverpflichtungen in der Lufthansa Group umfassen sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Pläne und enthalten Verpflichtungen aus laufenden Pensionen sowie Anwartschaften auf zukünftig zu zahlende Pensionen.
Durch die Pensionspläne ist der Konzern neben verschiedenen versicherungsmathematischen Risiken wie Zinsrisiko, Langlebigkeitsrisiko sowie Risiko aus Gehaltssteigerungen vor allem finanziellen Risiken im Zusammenhang mit dem Planvermögen ausgesetzt.
Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen für Mitarbeitende der Lufthansa Group entfallen im Wesentlichen auf Pensionsverpflichtungen in Deutschland sowie in der Schweiz, Österreich und den USA. Es bestehen differenzierte Zusagen für einzelne Mitarbeitergruppen.
Deutschland
In den Jahren 2015 bis 2017 wurde für alle Beschäftigungsgruppen die Umstellung der leistungsorientierten Pläne auf beitragsorientierte Leistungspläne mit garantiertem Beitragserhalt während der Anwartschaftszeit abgeschlossen. Für die einzelnen Beschäftigungsgruppen (Boden, Cockpit, Kabine) gelten im Einzelnen unterschiedliche Detailregelungen und abweichende Umstellungszeitpunkte, wobei die bis zum jeweiligen Umstellungszeitpunkt unter den Vorgängersystemen erworbenen Anwartschaften grundsätzlich in der Altersversorgung unverändert fortgeführt werden. Das System sieht vor, dass für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter ein Beitragskonto geführt wird, auf dem durch die beschäftigende Gesellschaft laufend von der Gehaltshöhe abhängige Beiträge gutgeschrieben werden. Der Wert des Beitragskontos hängt von der Kursentwicklung speziell dafür eingerichteter Altersklassen-Fonds ab, in denen die Beiträge grundsätzlich gleichlautend ausfinanziert werden. Die Gesellschaft sichert für diese Versorgungskonten im Falle von Boden- und Kabinen-Beschäftigten den Erhalt der eingezahlten Beiträge beziehungsweise für Cockpit-Beschäftigte eine Mindestverzinsung in Höhe des Garantiezinses der Lebensversicherer (derzeit 1 % pro Jahr) zu. Darüber hinaus können Mitarbeitende Eigenbeiträge auf das Beitragskonto einbringen. Im Versorgungsfall wird das angesammelte Versorgungsguthaben auf Basis des jeweils gültigen BilMoG-Zinssatzes gemäß § 253 Abs. 2 HGB und unter Berücksichtigung einer jährlichen Rentenanpassung von 1 % verrentet. Optional besteht für alle drei Berufsgruppen auch die Möglichkeit, sich das Versorgungsguthaben in einer Summe oder in Raten auszahlen zu lassen.
Für Mitarbeitende im Cockpit besteht neben der Altersversorgung auch eine Übergangsversorgung, die den Zeitraum von der Beendigung des aktiven fliegerischen Beschäftigungsverhältnisses bis zum Beginn der gesetzlichen beziehungsweise betrieblichen Altersversorgung abdeckt. Die Versorgungsleistung in der Übergangsversorgung hängt von den erworbenen Dienstjahren und dem letzten Gehalt vor dem Ausscheiden ab (Endgehaltsplan). Während des Bezugs der Übergangsversorgung werden den Beitragskonten für die Altersversorgung weiterhin Beiträge gutgeschrieben. Seit dem Jahr 2021 liegt das vorgesehene durchschnittliche Ausscheidealter für Pilotinnen und Piloten bei 60 Jahren.
Der Verpflichtungsumfang aus den kapitalmarktorientierten Komponenten der betrieblichen Altersversorgung für Boden-, Kabinen- und Cockpitmitarbeitende wird in Höhe des Zeitwerts des korrespondierenden Vermögens angesetzt, soweit das Vermögen den zugesagten Mindestbetrag überschreitet, andernfalls mit den angesammelten garantierten Beiträgen abgezinst vom Versorgungseintrittsdatum auf den Bewertungsstichtag. Planvermögen und Versorgungsverpflichtung werden saldiert dargestellt. Der Dienstzeitaufwand ergibt sich aus den auf den Beitragskonten gutgeschriebenen Arbeitgeberbeiträgen.
Die Finanzierung der betrieblichen Alters- und Übergangsversorgung erfolgt bei den inländischen leistungsorientierten Plänen durch Planvermögen und für noch nicht ausfinanzierte Beträge über Pensionsrückstellungen.
Zur Finanzierung und Absicherung künftiger Rentenzahlungen und zur Ausfinanzierung der Versorgungsverpflichtungen werden Treuhandmodelle in Form einer doppelseitigen zweistufigen Treuhandschaft (CTA) eingesetzt.
Der Lufthansa Pension Trust e.V. ist als der wesentliche Vermögenstreuhänder für die Absicherung der weiterhin klassischen leistungsorientierten Plankomponenten eine separate rechtliche Einheit und unterliegt den regulatorischen Bestimmungen in Deutschland. Die Deutsche Lufthansa AG beschließt in Absprache mit dem Treuhänder und den übrigen Treugebern über Dotierungen und führt diese Mittel im Fall der Dotierung dem Lufthansa Pension Trust e.V. zu. An dem Treuhandmodell sind neben der Deutschen Lufthansa AG auch die Tochtergesellschaften Lufthansa Technik AG und Lufthansa Cargo AG beteiligt. Das Treuhandvermögen wird im Wesentlichen von einer maltesischen Gesellschaftsstruktur gehalten. Das Investment Board der Lufthansa Malta Pension Holding entscheidet über die endgültige Aufteilung der Mittel auf Anlageklassen (Asset-Allokation). Das eigentliche Asset-Management ist an Fondsgesellschaften übertragen, deren Handlungsrahmen sich an allgemeinen Anlagegrundsätzen orientiert, die vom Investment Board vorgegeben werden.
Für andere deutsche Tochtergesellschaften wurde Vermögen zur Deckung der weiterhin leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen bei der Deutschen Treuinvest Stiftung mit der gleichen Anlagestrategie investiert.
Auch das Vermögen zur Deckung der Pensionsverpflichtungen aus den beitragsorientierten Leistungsplänen wird im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements durch die Deutsche Treuinvest Stiftung als Treuhänder verwaltet. Das Kapital wird in sogenannten Altersklassenfonds angelegt, deren Anlagestrategie auf einem Lebenszyklusmodell basiert. Mit zunehmendem Alter der Mitarbeiterin/des Mitarbeiters wird sukzessive weniger in chancen- beziehungsweise risikoreichere und mehr in konservative Anlageklassen investiert. Die Gesellschaft hat einen Anlageausschuss eingesetzt, der für die Festlegung und Überprüfung der Anlagestrategie, wie zum Beispiel der Zusammensetzung der Altersklassenfonds sowie der laufzeitabhängigen Aufteilungsregel, zuständig ist.
Gesetzliche Mindestdotierungsverpflichtungen bestehen in Deutschland nicht. Die im Geschäftsjahr ermittelten Altersversorgungsbeiträge der Mitarbeitenden wurden vollständig in das Planvermögen dotiert. Aus den Planvermögen für die deutschen Versorgungsverpflichtungen wurden für geleistete Rentenzahlungen des aktuellen Geschäftsjahres insgesamt 325 Mio. EUR (Vorjahr: 420 Mio. EUR) entnommen.
Schweiz
Die Pensionsverpflichtungen in der Schweiz beruhen zum überwiegenden Teil auf gesetzlichen Verpflichtungen. Die Versorgungsleistungen werden über Pensionskassen finanziert. Die Pläne umfassen neben der Altersversorgung auch Leistungen bei Invalidität sowie eine Hinterbliebenenversorgung. Die Begünstigten können zwischen Rentenbezug und Einmalzahlung wählen. Das Renteneintrittsalter der Pläne liegt in der Regel zwischen 58 und 65 Jahren. Es werden sowohl Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerbeiträge an die Pensionskasse entrichtet, wobei das Unternehmen Beiträge zu leisten hat, die mindestens den in den Planbedingungen vorgegebenen Arbeitnehmerbeiträgen entsprechen. Die Beiträge werden prozentual gestaffelt vom versicherten Lohn abgeleitet. Im Fall einer Unterdeckung können entweder die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge erhöht werden, eine Minderverzinsung entschieden oder andere gesetzlich zulässige Maßnahmen getroffen werden. Die Entscheidung trifft der Stiftungsrat der entsprechenden Vorsorgestiftung. Strategien des Stiftungsrats zum Ausgleich einer Unterdeckung basieren auf dem Bericht der Pensionskassenexpertinnen und -experten und müssen der Regulierungsbehörde vorgelegt werden. Eine Zustimmung der Behörde ist jedoch nicht erforderlich.
Österreich
Für Mitarbeitende der Austrian Airlines AG bestehen im Wesentlichen beitragsorientierte Pensionsverpflichtungen, die in eine Pensionskasse ausgelagert sind. Sie beinhalten eine Alters-, Berufsunfähigkeits- sowie Hinterbliebenenversorgung.
Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen bei der Austrian Airlines AG betreffen ehemalige Direktions- und Vorstandsmitglieder sowie Pensionsbezieherinnen und -bezieher. Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen für das Bodenpersonal sind beitragsfrei gestellt und werden durch Verrentung des Planvermögens ermittelt. Infolge einer kollektivvertraglichen und einer gesetzlichen Änderung im Jahr 2023 sind die Leistungen der Pensionskasse zukünftig nur noch vom Anlageerfolg der Pensionskasse abhängig. In diesem Zusammenhang hat sich die Austrian Airlines AG zu einem finalen Beitrag an die Pensionskasse verpflichtet, der in Raten bis 2033 zu zahlen ist. Davon standen zum Stichtag noch Zahlungen mit einem Barwert von 32 Mio. EUR aus. Die Pensionsverpflichtung und das zugehörige Planvermögen werden mit Zahlung der letzten Rate ausgebucht.
Des Weiteren bestehen Ansprüche auf Abfindungszahlungen bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses (Abfertigung).
USA und weitere Länder
Für weitere Mitarbeitende im Ausland bestehen in geringem Umfang ebenfalls Zusagen für Altersversorgung, die im Wesentlichen von der Betriebszugehörigkeit und dem bezogenen Gehalt abhängig sind. Die Leistungen werden in der Regel über externe Fonds finanziert. In den vom Volumen her umfangreichsten Versorgungsplänen in den USA und in Großbritannien können keine neuen Ansprüche mehr erworben werden.
Die in der Bilanz ausgewiesenen Beträge für leistungsorientierte Zusagen setzen sich wie folgt zusammen:
T139 | LEISTUNGSORIENTIERTE VERSORGUNGSZUSAGEN | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
31.12.2024 | 31.12.2023 | |||||||
in Mio. € | Leistungs- orientierte Verpflichtun- gen (DBO) |
Beizulegen- der Zeitwert des Plan- vermögens |
Auswirkun- gen der Ver- mögenswert- begrenzung |
Nettobilanz- ansatz aus leistungs- orientierten Zusagen |
Leistungs- orientierte Verpflichtun- gen (DBO) |
Beizulegen- der Zeitwert des Plan- vermögens |
Auswirkun- gen der Ver- mögenswert- begrenzung |
Nettobilanz- ansatz aus leistungs- orientierten Zusagen |
Deutschland – Altersversorgung | 14.184 | – 13.269 | – | 915 | 13.445 | – 12.333 | – | 1.112 |
Deutschland – Übergangsversorgung | 1.588 | – 14 | – | 1.574 | 1.491 | – 20 | – | 1.471 |
Schweiz | 4.354 | – 4.510 | 110 | – 46 | 4.064 | – 4.217 | 105 | – 48 |
Österreich | 292 | – 184 | – | 108 | 286 | – 170 | – | 116 |
USA | 104 | – 117 | – | – 13 | 106 | – 116 | – | – 10 |
Andere Länder | 340 | – 302 | – | 38 | 345 | – 303 | – | 42 |
Bilanzwerte | 20.862 | – 18.396 | 110 | 2.576 | 19.737 | – 17.159 | 105 | 2.683 |
davon Pensionsrückstellungen | – | – | – | 2.692 | – | – | – | 2.895 |
davon unter Verbindlichkeiten zum Verkauf ausgewiesen | – | – | – | – | 12 | – 4 | – | 8 |
davon Sonstige Vermögenswerte | – | – | – | 116 | – | – | – | 220 |
Die Vermögenswertbegrenzung ergibt sich für Pläne in der Schweiz, bei denen der Marktwert des Planvermögens die leistungsorientierte Verpflichtung übersteigt, dieser Überschuss dem Plan aber nicht durch Auszahlungen oder zukünftig unter dem Dienstzeitaufwand liegende Beiträge in das Planvermögen entzogen werden kann.
Der Gesamtbetrag der leistungsorientierten Verpflichtungen verteilt sich wie folgt auf die Anspruchsberechtigten:
T140 | AUFTEILUNG DER LEISTUNGSORIENTIERTEN ZUSAGEN | |
---|---|---|
in Mio. € | 2024 | 2023 |
Aktive Beschäftigte | 12.074 | 11.237 |
Unverfallbar ausgeschiedene Beschäftigte | 2.082 | 2.027 |
Rentnerinnen und Rentner | 6.706 | 6.473 |
20.862 | 19.737 | |
Die gewichtete Duration der Pensionsverpflichtungen betrug zum 31. Dezember 2024 16 Jahre (Vorjahr: 16 Jahre).
Die Entwicklung zwischen dem Eröffnungssaldo und dem Schlusssaldo der Pensionsverpflichtung, des Planvermögens und der Pensionsrückstellung stellt sich wie folgt dar:
T141 | VERPFLICHTUNGEN FÜR LEISTUNGEN AN ARBEITNEHMENDE | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2024 | 2023 | |||||||||
in Mio. € | Leistungs-orientierte Verpflich-tungen (DBO) | Beizulegen-der Zeitwert des Planver-mögens | Summe | Auswirkung-en der Ver-mögenswert-begrenzung | Nettobilanz-ansatz aus leistungsori-entierten Zu-sagen | Leistungs-orientierte Verpflich-tungen (DBO) | Beizulegen-der Zeitwert des Planver-mögens | Summe | Auswirkung-en der Ver-mögenswert-begrenzung | Nettobilanz-ansatz aus leistungsori-entierten Zu-sagen |
Anfangsbestand 1. Januar | 19.737 | -17.159 | 2.578 | 105 | 2.683 | 17.390 | -15.957 | 1.433 | 560 | 1.993 |
Laufender Dienstzeitaufwand | 535 | – | 535 | – | 535 | 452 | – | 452 | – | 452 |
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand/Effekte aus Kürzungen | 22 | – | 22 | – | 22 | 24 | – | 24 | – | 24 |
Zinsaufwand/Zinserträge | 619 | -525 | 94 | 1 | 95 | 665 | -599 | 66 | 12 | 78 |
Im Gewinn und Verlust erfasster Gesamtbetrag | 1.176 | -525 | 651 | 1 | 652 | 1.141 | -599 | 542 | 12 | 554 |
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus der Veränderung finanzieller Annahmen | 198 | – | 198 | – | 198 | 1.431 | – | 1.431 | – | 1.431 |
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus der Veränderung demografischer Annahmen | 4 | – | 4 | – | 4 | -12 | – | -12 | – | -12 |
Gewinne/Verluste aus erfahrungsbedingten Anpassungen | 296 | – | 296 | – | 296 | 231 | – | 231 | – | 231 |
Wertentwicklung des Planvermögens abzüglich der in den Zinsen erfassten Beträge | – | -680 | -680 | 5 | -675 | – | -509 | -509 | -479 | -988 |
Im sonstigen Ergebnis erfasster Gesamtbetrag | 498 | -680 | -182 | 5 | -177 | 1.650 | -509 | 1.141 | -479 | 662 |
Beiträge zum Plan – Arbeitnehmende | 168 | -168 | – | – | - | 160 | -157 | 3 | – | 3 |
Beiträge zum Plan – Arbeitgeber | – | -417 | -417 | – | -417 | – | -476 | -476 | – | -476 |
Rentenzahlungen | -669 | 518 | -151 | – | -151 | -662 | 630 | -32 | – | -32 |
Abgeltungszahlungen | -3 | 1 | -2 | – | -2 | – | – | – | – | - |
In der Konzern-Kapitalflussrechnung erfasster Gesamtbetrag | -504 | -66 | -570 | – | -570 | -502 | -3 | -505 | – | -505 |
Währungsdifferenzen | -34 | 32 | -2 | -1 | -3 | 226 | -240 | -14 | 12 | -2 |
Veränderungen im Konsolidierungskreis | -12 | 4 | -8 | – | -8 | -169 | 147 | -22 | – | -22 |
Sonstiges/Umbuchungen | 1 | -2 | -1 | – | -1 | 1 | 2 | 3 | – | 3 |
Endstand 31. Dezember | 20.862 | -18.396 | 2.466 | 110 | 2.576 | 19.737 | -17.159 | 2.578 | 105 | 2.683 |
davon Pensionsrückstellungen | – | – | – | – | 2.692 | – | – | – | – | 2.895 |
davon Barwert der nicht fondsfinanzierten Pensionsverpflichtungen | – | – | – | – | 292 | – | – | – | – | 263 |
davon unter den Verbindlichkeiten zum Verkauf ausgewiesen | – | – | – | – | – | 12 | -4 | 8 | – | 8 |
davon aktive Überhänge des Planvermögens über die Pensionsverpflichtung | – | – | – | – | 116 | – | – | – | – | 220 |
Der Zinsaufwand aus Pensionsrückstellungen und die Zinserträge aus dem Planvermögen werden im Finanzergebnis ausgewiesen. Der laufende Dienstzeitaufwand und der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand werden im Personalaufwand erfasst.
Der im Berichtsjahr angefallene nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand resultiert im Wesentlichen aus nachträglichen Leistungserhöhungen im Zusammenhang mit Aufhebungsvereinbarungen in Deutschland.
Die versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste aus Änderungen der finanziellen Annahmen beinhalten vor allem Verluste aus dem gegenüber Vorjahr gesunkenen Abzinsungssatz in der Schweiz. Kursbedingte Anpassungen bei den kapitalmarktorientierten Versorgungsplänen sowie Annahmeabweichungen zu Vergütungs- und Bestandsentwicklungen im Cockpit-Bereich haben zu den erfahrungsbedingten Verlusten auf der Verpflichtungsseite geführt.
Das Planvermögen erzielte im Geschäftsjahr 2024 einen Wertzuwachs von 1.205 Mio. EUR (Vorjahr: Wertzuwachs von 1.108 Mio. EUR). Dieser Betrag setzt sich aus dem in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Zinsertrag und der Neubewertungskomponente für das Planvermögen zusammen.
Informationen über Steueransprüche im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen sind in Tabelle ↗ T110 Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten zu finden.
Der Berechnung der Pensionsverpflichtungen und des zugehörigen Planvermögens wurden folgende wesentliche versicherungsmathematische Annahmen zugrunde gelegt:
T142 | WESENTLICHE VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN BEI DEUTSCHEN GESELLSCHAFTEN | |
---|---|---|
in % | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
Zinssatz | ||
Altersversorgung | 3,6 | 3,6 |
Übergangsversorgung | 3,6 | 3,6 |
Gehaltssteigerung | ||
Altersversorgung | 2,5 | 2,5 |
Übergangsversorgung | 2,5 | 2,5 |
Rentensteigerung | ||
Altersversorgung | 1,0 | 1,0 |
Übergangsversorgung | 1,0 | 1,0 |
Als biometrische Rechnungsgrundlage werden bei den deutschen Konzerngesellschaften die Heubeck-Richttafeln 2018 G verwendet.
T143 | WESENTLICHE VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN BEI AUSLÄNDISCHEN GESELLSCHAFTEN | |
---|---|---|
in % | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
Zinssatz | ||
Österreich | 3,6 | 3,6 |
Schweiz | 1,0 | 1,4 |
USA | 5,5 | 5,0 |
Gehaltssteigerung | ||
Österreich1) | 2,0 | 1,8 |
Schweiz | 1,8 | 1,9 |
USA | – | – |
Rentensteigerung | ||
Österreich | 1,8 | – |
Schweiz | – | – |
USA | – | – |
1) Betrifft im Jahr 2024 nur noch die Abfertigungsleistungen. |
Als biometrische Rechnungsgrundlage werden für die Schweiz die BVG-2020-Generationentafeln verwendet.
Die folgende Übersicht zeigt, wie der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung durch Änderungen der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen für die wesentlichen oben beschriebenen Pensionspläne beeinflusst worden wäre.
T144 | VERÄNDERUNG DER VERSICHERUNGSMATHEMATISCHEN ANNAHMEN | |||
---|---|---|---|---|
Auswirkung auf die leistungs- orientierte Verpflichtung zum 31.12.2024 in Mio. € |
Veränderung in % |
Auswirkung auf die leistungs- orientierte Verpflichtung zum 31.12.2023 in Mio. € |
Veränderung in % | |
Barwert der Verpflichtung1) | 20.862 | – | 19.737 | – |
Zinssatz | ||||
Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte | 19.650 | – 5,8 | 18.451 | - 6,5 |
Minderung um 0,5 Prozentpunkte | 21.933 | + 5,1 | 20.759 | + 5,2 |
Gehaltstrend | ||||
Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte | 20.910 | + 0,2 | 19.767 | + 0,2 |
Minderung um 0,5 Prozentpunkte | 20.817 | – 0,2 | 19.684 | -0,2 |
Rententrend | ||||
Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte | 21.086 | + 1,1 | 19.929 | + 1,0 |
Minderung um 0,5 Prozentpunkte | 20.851 | – 0,1 | 19.714 | -0,1 |
1) Barwert der Verpflichtung unter Anwendung der Annahmen entsprechend den Tabellen „Versicherungsmathematische Annahmen“. |
Eine Absenkung der in den Pensionsverpflichtungen berücksichtigten Sterbewahrscheinlichkeiten um 10 % führt zu einer in Abhängigkeit vom individuellen Alter jeder beziehungsweise jedes Begünstigten unterschiedlichen Erhöhung der Lebenserwartung. Dies entspricht in etwa einer Verlängerung der Lebenserwartung um ein Jahr für einen heute 55-jährigen männlichen Mitarbeiter. Eine zehnprozentige Senkung der Sterbewahrscheinlichkeiten würde in der Folge zu einer Erhöhung des Barwerts der wesentlichen Leistungsverpflichtungen in Deutschland und in der Schweiz zum 31. Dezember 2024 um 343 Mio. EUR (Vorjahr: 353 Mio. EUR) führen.
Die Sensitivitätsanalyse berücksichtigt jeweils die Änderung einer Annahme, wobei die übrigen Annahmen gegenüber der ursprünglichen Berechnung unverändert bleiben, das heißt, mögliche Interaktionseffekte zwischen den einzelnen Annahmen werden nicht berücksichtigt.
Das Planvermögen setzte sich wie folgt zusammen:
T145 | ZUSAMMENSETZUNG DES PLANVERMÖGENS | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
31.12.2024 | 31.12.2023 | |||||||
Marktpreisnotierung in einem aktiven Markt | Gesamt | Marktpreisnotierung in einem aktiven Markt | Gesamt | |||||
vorhanden in Mio. € |
nicht vorhanden in Mio. € |
in Mio. € | in % | vorhanden in Mio. € |
nicht vorhanden in Mio. € |
in Mio. € | in % | |
Aktien | 4.535 | 24,7 | 5.919 | 34,5 | ||||
Europa | 2.529 | – | 3.377 | – | ||||
Andere | 2.006 | – | 2.542 | – | ||||
Festverzinsliche Wertpapiere | 9.143 | 49,7 | 6.454 | 37,6 | ||||
Staatsanleihen | 2.158 | – | 1.940 | – | ||||
Unternehmensanleihen | 6.985 | – | 4.514 | – | ||||
Aktienfonds | 203 | – | 203 | 1,1 | 202 | – | 202 | 1,2 |
Rentenfonds | 223 | – | 223 | 1,2 | 207 | – | 207 | 1,2 |
Geldmarktanlagen | 738 | – | 738 | 4,0 | 984 | – | 984 | 5,7 |
Immobilien | 1.421 | 7,7 | 1.509 | 8,8 | ||||
Direkte Anlagen | – | – | 1.059 | 10 | ||||
Indirekte Anlagen | 1.096 | 325 | 46 | 394 | ||||
Versicherungsverträge | – | 130 | 130 | 0,7 | – | 120 | 120 | 0,7 |
Bankguthaben | 184 | – 12 | 172 | 0,9 | 56 | 60 | 116 | 0,7 |
Sonstige Anlagen1) | 491 | 1.340 | 1.831 | 10,0 | 561 | 1.087 | 1.648 | 9,6 |
Summe | 16.613 | 1.783 | 18.396 | 100,0 | 15.488 | 1.671 | 17.159 | 100,0 |
1) In den sonstigen Anlagen sind insbesondere alternative Investments, wie zum Beispiel Rohstoffe, Infrastructure und Private Equity, sowie Sicherungsinstrumente im Zusammenhang mit der LDI-Strategie enthalten. |
Das Planvermögen für leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen setzt sich im Wesentlichen aus festverzinslichen Wertpapieren, Aktien, Immobilien und flüssigen Mitteln zusammen. Darin sind weder Finanzinstrumente, die von Gesellschaften des Konzerns emittiert wurden, noch von Konzerngesellschaften genutzte Immobilien enthalten.
Das Planvermögen dient ausschließlich der Erfüllung der definierten Leistungsverpflichtungen. Die Unterlegung dieser Leistungsverpflichtungen mit Finanzmitteln stellt eine Vorsorge für künftige Mittelabflüsse dar, die in einigen Ländern aufgrund bestehender gesetzlicher Vorgaben, in anderen Ländern (zum Beispiel Deutschland) auf freiwilliger Basis erfolgt.
Die verantwortlichen Organe innerhalb der Lufthansa Group steuern und überwachen die sich aus der Ausfinanzierung von leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen ergebenden finanziellen Risiken.
Innerhalb der Lufthansa Group verfolgen die Pläne das Ziel, innerhalb eines mittel- bis langfristigen Zeitraums die deutschen und Schweizer Pensionsverpflichtungen durch Deckungsvermögen und eine positive Kapitalmarktrendite zu decken. Wesentliche Faktoren zur Zielerreichung sind die Performance der Anlagen sowie für die Schweizer Pläne die Ausgestaltung des Beitragssystems und der Verzinsungspolitik.
Die Allokation der ausgelagerten Mittel auf Anlageklassen (zum Beispiel Aktien) für die Defined-Benefit-Pläne erfolgt auf Basis von Asset-Liability-Matching-(ALM-)Studien. Um in regelmäßigen Abständen die Ausfinanzierungsstrategie zu überprüfen und Anpassungen vorzunehmen, wird die ALM-Studie periodisch, in der Regel alle drei Jahre in Zusammenarbeit mit einer externen Beraterin/einem externen Berater erstellt. Die Ergebnisse sollen aufzeigen, mit welchem Anlagenmix (Renten, Aktien etc.) die langfristigen Pensionsverpflichtungen gedeckt werden können. Dazu wird im ersten Schritt von der Aktuarin/dem Aktuar eine langfristige Prognose für die Entwicklung der Pensionsverpflichtungen erstellt.
Weiterhin werden Zielvorgaben für die relative Rendite und das relative Risiko in Bezug auf die Deckung der Verpflichtungen benötigt. Die letzte Vorgabe betrifft die Festlegung eines Risikobudgets. Mittels Simulation werden alle zulässigen Anlageallokationen auf diese Zielsetzungen hin für die Zukunft getestet und bei Nichterfüllung aussortiert. Bevorzugt werden Allokationen, die renditeorientiert und dennoch konservativ sind und die das Anlageziel mit einer hohen Wahrscheinlichkeit erreichen. Die Ergebnisse der ALM-Studie zeigen, ob es strategische Verschiebungen in der bestehenden Allokation geben wird.
Aufgrund des seit 2022 bestehenden höheren Zinsumfelds stieg der Ausfinanzierungsgrad für die leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen der Deutschen Lufthansa AG, Lufthansa Cargo AG und Lufthansa Technik AG auf nahezu 100 % (Vorjahr: nahezu 100 %) an. Zur Stabilisierung des Ausfinanzierungsgrades sind mittlerweile 75 % (Vorjahr: 50 %) des Anlageportfolios einer Liability-Driven-Investment(LDI)-Strategie folgend angelegt.
Im Rahmen der LDI-Strategie werden die Kapitalanlagen so investiert, dass die Anlageseite das Zinsänderungsrisiko der Pensionsverpflichtungen repliziert. Dadurch werden Schwankungen der Nettopensionsverpflichtungen aufgrund von Zinsänderungen in der Konzernbilanz reduziert. Hierzu werden die Kapitalanlagen im Wesentlichen in festverzinsliche Unternehmensanleihen investiert und durch derivative Zinsswaps die gleiche Zinssensitivität auf Aktiv- und Passivseite hergestellt. Zum 31. Dezember 2024 bestand ein Ziel-Zinssicherungsgrad von rund 75 % (Vorjahr: rund 50 %) für die genannten Pensionsverpflichtungen. Es werden darüber hinaus derivative Finanzinstrumente zum Management von Fremdwährungsrisiken eingesetzt.
Die Kapitalanlage für die übrigen leistungsorientierten Pläne der übrigen Gesellschaften in Deutschland und der Schweiz ist von dieser Umstellung nicht betroffen.
Die Anlagestrategie der kapitalmarktorientierten Versorgungspläne wurde ebenfalls initial von der Gesellschaft festgelegt, regelmäßig im Rahmen einer ALM-Studie überprüft und gegebenenfalls vom Anlageausschuss an sich verändernde Kapitalmarktanforderungen angepasst. Dadurch können sich auch Veränderungen der Anlagestrategie für bereits investierte Beiträge ergeben.
Nach derzeitigem Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass im Geschäftsjahr 2025 493 Mio. EUR in Pläne eingezahlt werden (Vorjahr: 584 Mio. EUR); in Deutschland entfallen sie nur auf die kapitalmarktorientierte Versorgung.
Für die zum Bilanzstichtag bestehenden leistungsorientierten Versorgungszusagen werden für die nächsten zehn Jahre folgende Pensionszahlungen prognostiziert:
T146 | ERWARTETE FÄLLIGKEITEN DER UNDISKONTIERTEN PENSIONSZAHLUNGEN | |
---|---|---|
in Mio. € | Erwartete Pensionszahlungen 31.12.2024 |
Erwartete Pensionszahlungen 31.12.2023 |
2025 (Vorjahr: 2024) | 769 | 715 |
2026 (Vorjahr: 2025) | 813 | 738 |
2027 (Vorjahr: 2026) | 831 | 778 |
2028 (Vorjahr: 2027) | 876 | 808 |
2029 (Vorjahr: 2028) | 911 | 822 |
2030–2034 (Vorjahr: 2029–2033) | 4.324 | 4.214 |
Die prognostizierten Fälligkeiten für Pensionszahlungen beinhalten keine möglichen Dotierungen in das oder Finanzierungen aus dem Planvermögen. Daher können die Cashflow-Effekte aus Zahlungen in Bezug auf Pensionspläne höher oder niedriger sein als die prognostizierten Pensionszahlungen, was hauptsächlich von der Fähigkeit des Unternehmens abhängt, seine bisherige Finanzierungspolitik in der Zukunft fortzuführen.
Für beitragsorientierte Versorgungszusagen beliefen sich die Beiträge im Jahr 2024 auf 507 Mio. EUR (Vorjahr: 481 Mio. EUR). Diese entfallen im Wesentlichen auf Beiträge zu gesetzlichen Rentenversicherungen, enthalten aber auch tarifvertragliche oder freiwillige Beiträge zu anderen Versorgungseinrichtungen. Die Zunahme ergab sich vor allem aus gestiegenen Beiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung, insbesondere aufgrund geringerer Kurzarbeit und gestiegener Gehälter.
36. Sonstige Rückstellungen
Die in der Bilanz unter lang- und kurzfristig ausgewiesenen sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
T147 | LANG- UND KURZFRISTIGE SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
31.12.2024 | 31.12.2023 | |||||
in Mio. € | Gesamt | Langfristig | Kurzfristig | Gesamt | Langfristig | Kurzfristig |
Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen | 44 | 19 | 25 | 62 | 47 | 15 |
Übrige Personalkosten | 187 | 153 | 34 | 199 | 166 | 33 |
Rückgabeverpflichtung Emissionszertifikate | 378 | 17 | 361 | 225 | – | 225 |
Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften | 96 | 77 | 19 | 150 | 95 | 55 |
Umweltlastensanierungen | 33 | 29 | 4 | 32 | 28 | 4 |
Prozesse | 222 | 30 | 192 | 218 | 35 | 183 |
Restrukturierungen/Abfindungen | 22 | 3 | 19 | 49 | 7 | 42 |
Überholung Lease-Flugzeuge | 552 | 412 | 140 | 401 | 318 | 83 |
Gewährleistungen | 62 | – | 62 | 72 | – | 72 |
Übrige Rückstellungen | 251 | 51 | 200 | 232 | 68 | 164 |
Summe | 1.847 | 791 | 1.056 | 1.640 | 764 | 876 |
Die Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen ergeben sich aus tarifvertraglichen Vereinbarungen in Deutschland. Die Ermittlung der Verpflichtungen erfolgte im Jahr 2024 mit einem Zinssatz von 3,00 % (Vorjahr: 3,72 %).
Zur Insolvenzsicherung der Erfüllungsrückstände aus Altersteilzeitverträgen wurden Zahlungsmittel an ein externes Treuhandvermögen übertragen beziehungsweise Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen. Dieses ausgelagerte Vermögen wird am Bilanzstichtag zu Marktwerten bewertet und mit den Bruttoverpflichtungen saldiert, da es die Anforderungen an Planvermögen erfüllt.
Die Rückstellungen für Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitenden aus Altersteilzeitverträgen zeigen folgenden Finanzierungsstand:
T148 | FINANZIERUNGSSTAND | |
---|---|---|
in Mio. € | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
Barwert der fondsfinanzierten Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen | 242 | 251 |
Externes Planvermögen | – 205 | – 193 |
37 | 58 | |
davon sonstige Rückstellungen | 44 | 62 |
davon sonstige Vermögenswerte | 7 | 4 |
Da die tarifvertraglich vereinbarte Möglichkeit zum Abschluss neuer Altersteilzeitverträge mittlerweile ausgelaufen ist, hat sich die Verpflichtung im Geschäftsjahr nicht mehr erhöht. Rückstellungsreduzierend wirkten Dotierungen in das Planvermögen.
Die Rückstellungen für übrige Personalkosten betreffen im Wesentlichen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitenden aus Jubiläumsgratifikationen und sonstige kurzfristige Verpflichtungen.
Die Rückstellungen für die Rückgabeverpflichtung für Emissionszertifikate decken die Einreichungsverpflichtungen im Rahmen der Emissionshandelssysteme ab, denen die Lufthansa Group unterliegt. Den Verpflichtungen stehen Zertifikatsbestände gegenüber, die unter den sonstigen Forderungen ausgewiesen werden ↗ Erläuterung 25 und ↗ Erläuterung 28. Die Zunahme im Geschäftsjahr beruhte sowohl auf einer verringerten Anzahl kostenfrei zugeteilter Zertifikate als auch auf höheren für das System relevanten Emissionen. Des Weiteren waren erstmals Verpflichtungen aus dem internationalen Emissionsvermeidungs- und Ausgleichssystem CORSIA zu erfassen.
Die Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften betreffen vor allem Wartungsverträge bei der Lufthansa Technik AG, für die die vereinbarten Erlöse die zurechenbaren Aufwendungen nicht decken werden.
Rückstellungen für Umweltlastensanierungen werden auf Basis eines Sachverständigengutachtens unter der Annahme gebildet, dass der Schaden in zehn Jahren vollständig beseitigt ist und die öffentlichen Auflagen zur Sanierung entfallen.
Rückstellungen für laufende Prozesse wurden unter Einschätzung des voraussichtlichen Prozessausgangs gebildet.
Die Rückstellungen für Restrukturierungen und Abfindungen basieren auf abgeschlossenen Aufhebungsvereinbarungen oder angebotenen Vertragsbeendigungen, denen sich der Konzern nicht mehr entziehen kann.
Die Rückstellungen für die Überholung von Lease-Flugzeugen resultieren im Wesentlichen aus Verpflichtungen zur Wartung, Überholung und Reparatur dieser Flugzeuge. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der Zunahme der Anzahl geleaster Flugzeuge.
Im Geschäftsjahr 2024 haben sich die einzelnen Rückstellungspositionen wie folgt entwickelt:
T149 | ENTWICKLUNG DER SONSTIGEN RÜCKSTELLUNGEN 2024 | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
in Mio. € | Verpflich- tungen aus Altersteilzeit- verträgen |
Übrige Personal- kosten |
Rückgabe- verpflichtung Emissions- zertifikate |
Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften |
Umwelt- lasten- sanierungen |
Prozesse |
Stand 01.01.2024 | 62 | 199 | 225 | 150 | 32 | 218 |
Änderung Konsolidierungskreis | – | 8 | – | – | – | – |
Währungsdifferenzen | – | – | 1 | – | – | – 1 |
Verbrauch | – 93 | – 30 | – 196 | – 34 | – 1 | – 16 |
Zuführung/Neubildung | 82 | 39 | 348 | 13 | 1 | 37 |
Zinseffekte | 1 | 4 | – | 3 | 1 | – |
Auflösung | – | – 6 | – 1 | – 35 | – | – 16 |
Umgliederungen | – 8 | – 27 | 1 | – 1 | – | – |
Stand 31.12.2024 | 44 | 187 | 378 | 96 | 33 | 222 |
T149 | ENTWICKLUNG DER SONSTIGEN RÜCKSTELLUNGEN 2024 (FORTSETZUNG) | ||||
---|---|---|---|---|---|
in Mio. € | Restruktu- rierungen/ Abfindungen |
Überholung Lease- Flugzeuge |
Gewähr- leistungen |
Übrige Rück- stellungen |
Summe |
Stand 01.01.2024 | 49 | 401 | 72 | 232 | 1.640 |
Änderung Konsolidierungskreis | – | – | – | – | 8 |
Währungsdifferenzen | – | 8 | – | – | 8 |
Verbrauch | – 32 | – 74 | – 18 | – 26 | – 520 |
Zuführung/Neubildung | 8 | 209 | 24 | 62 | 823 |
Zinseffekte | – | 9 | – | 2 | 20 |
Auflösung | – 3 | – 1 | – 16 | – 26 | – 104 |
Umgliederungen | – | – | – | 7 | – 28 |
Stand 31.12.2024 | 22 | 552 | 62 | 251 | 1.847 |
Im Vorjahr hatten sich die einzelnen Rückstellungspositionen wie folgt entwickelt:
T149 | ENTWICKLUNG DER SONSTIGEN RÜCKSTELLUNGEN 2023 | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
in Mio. € | Verpflich- tungen aus Altersteilzeit- verträgen |
Übrige Personal- kosten |
Rückgabe- verpflichtung Emissions- zertifikate |
Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften |
Umwelt- lasten- sanierungen |
Prozesse |
Stand 01.01.2023 | 103 | 196 | 125 | 161 | 39 | 243 |
Änderung Konsolidierungskreis | – | – | – | – | – | – |
Währungsdifferenzen | – | 1 | 1 | – | – | – |
Verbrauch | – 84 | – 26 | – 116 | – 32 | – 1 | – 22 |
Zuführung/Neubildung | 88 | 44 | 216 | 67 | – | 31 |
Zinseffekte | – | 2 | – | 2 | – | – |
Auflösung | – 1 | – 5 | – 1 | – 47 | – 6 | – 31 |
Umgliederungen | – 44 | – 13 | – | – 1 | – | – 3 |
Stand 31.12.2023 | 62 | 199 | 225 | 150 | 32 | 218 |
T149 | ENTWICKLUNG DER SONSTIGEN RÜCKSTELLUNGEN 2023 (FORTSETZUNG) | ||||
---|---|---|---|---|---|
in Mio. € | Restruktu- rierungen/ Abfindungen |
Überholung Lease- Flugzeuge |
Gewähr- leistungen |
Übrige Rück- stellungen |
Summe |
Stand 01.01.2023 | 125 | 310 | 81 | 246 | 1.629 |
Änderung Konsolidierungskreis | – | – | – | – | – |
Währungsdifferenzen | – | – 2 | – | 1 | 1 |
Verbrauch | – 51 | – 38 | – 19 | – 28 | – 417 |
Zuführung/Neubildung | 3 | 144 | 22 | 64 | 679 |
Zinseffekte | 1 | 2 | – | 1 | 8 |
Auflösung | – 10 | – 15 | – 12 | – 18 | – 146 |
Umgliederungen | – 19 | – | – | – 34 | – 114 |
Stand 31.12.2023 | 49 | 401 | 72 | 232 | 1.640 |
Für den langfristigen Anteil der übrigen Rückstellungsgruppen werden folgende Zahlungsabflüsse geschätzt:
T150 | ZAHLUNGSABFLÜSSE BEI LANGFRISTIGEN RÜCKSTELLUNGEN | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stand 2024 | Stand 2023 | |||||||
in Mio. € | 2026 | 2027 | 2028 | 2029 und Folgejahre |
2025 | 2026 | 2027 | 2028 und Folgejahre |
Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften | 16 | 16 | 13 | 41 | 19 | 20 | 17 | 53 |
Umweltlastensanierungen | 3 | 3 | 3 | 20 | 3 | 3 | 3 | 19 |
Restrukturierungen/Abfindungen | 2 | 1 | – | – | 4 | 2 | 1 | – |
Überholung Lease-Flugzeuge | 148 | 43 | 38 | 206 | 93 | 122 | 24 | 91 |
Übrige Rückstellungen | 22 | 27 | 27 | 28 | 35 | 17 | 18 | 36 |
37. Finanzschulden
Die Finanzschulden setzen sich aus einem langfristigen Teil, der eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr aufweist, und einem unter den kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Teil mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr zusammen. Die Gesamtsumme ist Tabelle T151 Finanzschulden zu entnehmen.
T151 | FINANZSCHULDEN | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
31.12.2024 | 31.12.2023 | |||||
in Mio. € | Gesamt | Langfristig | Kurzfristig | Gesamt | Langfristig | Kurzfristig |
Anleihen | 6.969 | 5.450 | 1.519 | 6.224 | 5.084 | 1.140 |
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 421 | 298 | 123 | 1.164 | 404 | 760 |
Leasingverbindlichkeiten | 2.887 | 2.376 | 511 | 2.568 | 2.149 | 419 |
Sonstige Darlehen | 3.946 | 3.289 | 657 | 3.987 | 3.418 | 569 |
14.223 | 11.413 | 2.810 | 13.943 | 11.055 | 2.888 | |
Die Lufthansa Group verfolgt grundsätzlich die Strategie, Finanzschulden in allen Währungen mittels Zinsderivaten in Finanzschulden in Euro umzuwandeln.
Bei den Anleihen handelt es sich um acht Anleihen mit festem Rückzahlungsbetrag, die im Rahmen des Euro-Medium-Term-Notes-Programms begeben wurden. Zum Bilanzstichtag waren unter dem Programm Anleihen mit einem Nominalvolumen von 5,75 Mrd. EUR, Zinssätzen zwischen 2,875 % und 4,125 % sowie Fälligkeiten zwischen Februar 2025 und September 2032 emittiert. Im Rahmen des Programms können Anleihen mit einem Gesamtbetrag von 10 Mrd. EUR begeben werden. Weiterhin werden unter der Position eine Wandelanleihe und eine Hybridanleihe ausgewiesen. Die Wandelanleihe wurde mit einem Nominalvolumen von 600 Mio. EUR ausgegeben und kann in neue und/oder bestehende Namensaktien der Deutschen Lufthansa AG zu einem Wandlungspreis von 8,82 EUR gewandelt werden. Der nicht gewandelte Teil der Anleihe ist am 17. November 2025 zum Nennwert zur Tilgung fällig. Die Hybridanleihe hat ein Volumen von 500 Mio. EUR, eine Laufzeit bis August 2075 und eine Verzinsung von 4,382 %. Sie kann in einem fünfjährigen Turnus gekündigt werden, das nächste Mal zum 12. Februar 2026.
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten entfielen 395 Mio. EUR auf Schuldscheindarlehen. Ein Schuldscheindarlehen mit einem Buchwert von 53 Mio. EUR war mit einem Flugzeug besichert.
Die Leasingverbindlichkeiten entsprechen dem Barwert der verbleibenden Zahlungsverpflichtungen aus kontrahierten Leasingverträgen. Zu weiteren Details zu den abgeschlossenen Verträgen ↗ Erläuterung 22.
Die Leasingverbindlichkeiten der Lufthansa Group weisen nachfolgend dargestellte Fälligkeiten auf. Die Angaben basieren auf vertraglichen, undiskontierten Zahlungen.
T152 | FÄLLIGKEITSANALYSE VON LEASINGVERBINDLICHKEITEN | |
---|---|---|
in Mio. € | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
Im 1. Quartal | 143 | 122 |
Bis 1 Jahr 1) | 396 | 333 |
1 – 5 Jahre | 1.662 | 1.374 |
Später | 1.264 | 1.345 |
1) Ohne Zahlungen des ersten Quartals. |
Unter den sonstigen Darlehen entfielen 3.798 Mio. EUR (Vorjahr: 3.802 Mio. EUR) auf strukturierte Leasinggesellschaften und sonstige Flugzeugfinanzierungsmodelle (↗ Erläuterung 19). Dieser Betrag war mit den jeweils finanzierten Flugzeugen besichert. Im Jahr 2024 wurden drei weitere Flugzeuge auf diesem Weg refinanziert.
Sowohl im Geschäftsjahr 2024 als auch im Geschäftsjahr 2023 sind alle Zahlungsverpflichtungen und Auflagen aus den beschriebenen Darlehensverträgen erfüllt worden. Kennzahlenabhängige Auflagen bestehen nicht.
38. Langfristige Vertragsverbindlichkeiten
T153 | LANGFRISTIGE VERTRAGSVERBINDLICHKEITEN | |
---|---|---|
in Mio. € | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
Langfristige Vertragsverbindlichkeiten | 8 | 26 |
8 | 26 | |
Unter den langfristigen Vertragsverbindlichkeiten werden langfristige Abgrenzungen für Fertigungsaufträge erfasst, bei denen die erhaltenen Zahlungen die bisher erbrachten Leistungen übersteigen.
39. Langfristige erhaltene Anzahlungen, Rechnungsabgrenzungsposten und sonstige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten
T154 | LANGFRISTIGE ERHALTENE ANZAHLUNGEN, RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN UND SONSTIGE NICHTFINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN | |
---|---|---|
in Mio. € | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
Erhaltene Anzahlungen | 2 | 2 |
Passiver Rechnungsabgrenzungsposten | 19 | 26 |
Sonstige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten | 22 | 39 |
43 | 67 | |
In den passiven Rechnungsabgrenzungen sind öffentliche Investitionszuschüsse und -zulagen in Höhe von 2 Mio. EUR (Vorjahr: 2 Mio. EUR) enthalten, die entsprechend der Nutzungsdauer der Investitionsgüter in den Folgejahren aufgelöst werden.
In den sonstigen nichtfinanziellen Verbindlichkeiten sind die Verpflichtungen aus aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen für Vorstand und Führungskräfte sowie für außertariflich Mitarbeitende enthalten.
Für den Vorstand gilt seit 2020 ein variables Vergütungssystem, bei dem sich die Performance zu 85 % an finanziellen und zu 15 % an Nachhaltigkeitsparametern bemisst. Als finanzielle Ziele dienen zu gleichen Teilen (je 42,5 %) der relative Total Shareholder Return (TSR) der Lufthansa Aktie im Vergleich zum DAX sowie der durchschnittliche bereinigte Return on Capital Employed (Adjusted ROCE) beziehungsweise Adjusted EBIT während der Performanceperiode. Die Performanceperiode beträgt vier Jahre. Für die TSR-Komponente werden in der Performanceperiode die letzten 60 Börsenhandelstage vor Beginn der Performanceperiode sowie die letzten 60 Börsenhandelstage vor Ende der Performanceperiode herangezogen. Die Performance aller Unternehmen im DAX, die zu Beginn und am Ende der Performanceperiode im Index vertreten sind, wird in eine Rangfolge gebracht und die relative Positionierung der Deutschen Lufthansa AG anhand des erreichten Perzentils bestimmt. Die Zielerreichung für das durchschnittliche Adjusted ROCE erfolgt auf Basis eines Vergleichs des durchschnittlichen Adjusted ROCE für die vierjährige Performanceperiode mit einem im Gewährungsjahr festgelegten strategischen Zielwert, der als unterer Schwellenwert die Deckung der Kapitalkosten (WACC) vorsieht. Die Nachhaltigkeitsparameter werden für die jeweilige Performanceperiode vom Aufsichtsrat festgelegt. Für das Jahr 2021 wurde abweichend davon das TSR-Performanceziel durch das Ziel „Rückführung der Stabilisierungsmaßnahmen“ ersetzt. Seit dem Programm 2023 wurde die Gewichtung der Performance neu verteilt. Sie bemisst sich zu 30 % an dem relativen TSR der Lufthansa Aktie im Vergleich zum Branchenindex NYSE Arca Global Airline Index, zu 50 % an dem Adjusted ROCE und zu 20 % an Nachhaltigkeitsparametern.
Für die nicht marktabhängigen Erfolgsziele wurde im Rahmen der Bewertung für 2022 eine erwartete Zielerreichung von 200 % für den Adjusted ROCE und 0 % für den Nachhaltigkeitsparameter, für 2023 eine erwartete Zielerreichung von 63,55 % für den Adjusted ROCE und 0 % für den Nachhaltigkeitsparameter und für 2024 eine erwartete Zielerreichung von 27,93 % für den Adjusted ROCE und 200 % für den Nachhaltigkeitsparameter angenommen. Zu Beginn der jeweiligen Performanceperiode werden eine Anzahl virtueller Aktien zugeteilt, die sich aus der Division des individuellen Zielbetrags der mehrjährigen variablen Vergütung durch den durchschnittlichen Kurs der Aktien der Deutschen Lufthansa AG während der ersten 60 Handelstage nach Beginn der jeweiligen Performanceperiode ergibt. Die Auszahlung wird aus dem Zielerreichungsgrad für dieses Erfolgsziel multipliziert mit der Anzahl virtueller Aktien zu Beginn der Performanceperiode und dem durchschnittlichen Kurs der Aktien der Deutschen Lufthansa AG während der letzten 60 Handelstage vor Ablauf des letzten Jahres der jeweiligen Performanceperiode berechnet.
Im Rahmen der aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen gewähren die Deutsche Lufthansa AG und weitere in das Programm einbezogene Konzerngesellschaften Führungskräften auf ein Eigeninvestment in Lufthansa Aktien einen Abschlag von 50 %. Die gewährten Optionspakete 2021 beinhalten eine Outperformance-Option und eine Performance-Option. Am Programmende erhalten die Teilnehmenden bei Werthaltigkeit eine Barzahlung. Für die Gruppe der Führungskräfte wurde letztmals im Jahr 2022 nachträglich das Programm 2021 aufgelegt.
Die Outperformance-Option ist an die Entwicklung der Lufthansa Aktie im Vergleich zu einem fiktiven Index aus Aktien europäischer Wettbewerber geknüpft. Aus der Outperformance-Option erhält die Inhaberin/der Inhaber je Prozentpunkt Outperformance bei Ausübung eine Barzahlung ab Erreichen der festgelegten Hürde von 1 %. Bei einer Outperformance von mehr als 20 % ist die Barzahlung auf einen festgelegten Betrag beschränkt.
Die Performance-Option ist an die absolute Entwicklung des Kurses der Lufthansa Aktie gebunden. Die Auszahlung beginnt bei einer absoluten Performance von 20 %, der maximale Auszahlungsbetrag wird bei einer Performance von 35 % erreicht.
Die Berechnung der Performance und der Outperformance erfolgt nach dem TSR-Prinzip.
Die Laufzeit der Programme beträgt normalerweise vier Jahre. Abweichend davon wurde die Programmlaufzeit für das Programm Führungskräfte 2021 auf dreieinhalb Jahre leicht verkürzt. Die Aktien des Eigeninvestments sind bis zur Ausübung gesperrt.
Aufgrund der Regelungen im Stabilisierungsvertrag mit dem WSF wurde das Führungskräfteprogramm 2021 nur mit Eigeneinbringung von Aktien angeboten. Mit Beendigung des WSF wurden Ende 2022 die Abschläge an die Mitarbeitenden ausgezahlt.
Aus dem ausgelaufenen Aktienprogramm 2020 erfolgte keine Auszahlung (Vorjahr: 20,4 Mio. EUR). Insgesamt halten Teilnehmende des Programms 2021 zum aktuellen Stichtag 1.119.055 Aktien (Vorjahr: 1.814.713 Aktien).
Seit dem Geschäftsjahr 2023 werden den Führungskräften und seit dem Geschäftsjahr 2024 auch den außertariflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Deutschen Lufthansa AG und von weiteren konsolidierten und nicht konsolidierten Konzerngesellschaften ein neues mehrjähriges Incentive-Programm in Form einer aktienbasierten Vergütung gewährt, das das bisherige Programm ablöst. Die Zielerreichung ist zu 50 % an den Adjusted ROCE gekoppelt. Weitere 30 % sind an die relative Aktienrendite der Deutschen Lufthansa AG im Vergleich zur Entwicklung der Aktienrendite nach Maßgabe des Branchenindex NYSE Arca Global Airline Index (TSR-Ziel) gebunden. Die verbleibenden 20 % des Zielbetrags sind an Nachhaltigkeitsziele hinsichtlich der Reduktion des CO2-Ausstoßes geknüpft. Die Bandbreite der Zielerreichung der einzelnen Leistungskriterien reicht von 0 % bis 200 %. Der Erdienungszeitraum beginnt jeweils am 1. Januar des Programmjahres und beträgt jeweils drei Jahre. Ein Eigeninvestment in Lufthansa Aktien als Voraussetzung zur Teilnahme ist mit diesem Programm nicht mehr verbunden. Berechtigte Teilnehmende sind automatisch einbezogen. Es ist geplant, dass die Auszahlung eines potenziellen Bonus jeweils zur Hälfte in bar und in Lufthansa Aktien erfolgt. Dementsprechend wird der beizulegende Zeitwert der Aktienkomponente im Eigenkapital ausgewiesen und initial zum Gewährungszeitpunkt mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Barkomponente mit einem Betrag von 7,5 Mio. EUR (Vorjahr: 6,2 Mio. EUR), die ebenfalls Bestandteil der sonstigen nichtfinanziellen Verpflichtungen ist, wurde auf Basis des beizulegenden Zeitwerts am Bilanzstichtag bestimmt und erhöht den Personalaufwand entsprechend um 1,3 Mio. EUR (Vorjahr: 6,2 Mio. EUR).
Insgesamt hat sich im Laufe der Geschäftsjahre 2024 und 2023 der Bestand an Optionen wie folgt verändert:
T155 | ENTWICKLUNG DES BESTANDS AN OPTIONEN UND VIRTUELLEN AKTIEN | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
2024 | 2023 | |||||
Anzahl Optionen | Anzahl virtueller Aktien/ Optionsrechte |
Barausgleich in Tsd. € | Anzahl Optionen | Anzahl virtueller Aktien | Barausgleich in Tsd. € | |
Ausstehend zum 01.01. | 3.947 | 5.639.521 | – | 10.796 | 2.612.518 | – |
Gewährt | – | 2.743.840 | – | – | 3.027.003 | – |
Ausgelaufen bzw. verfallen | 2.214 | 1.581.593 | – | 988 | – | – |
Ausgeübt | – | 571.106 | 1.054 | 5.861 | – | 20.401 |
Ausstehend zum 31.12. | 1.733 | 6.230.662 | – | 3.947 | 5.639.521 | – |
Die beizulegenden Zeitwerte der Optionen beziehungsweise virtuellen Aktien/Optionsrechte der laufenden Aktienprogramme wurden mit Hilfe von Monte-Carlo-Simulationen ermittelt. Hierbei werden die zukünftigen Renditen der Aktien des Vergleichsindex sowie der Deutschen Lufthansa AG simuliert und der Wert der Optionen beziehungsweise virtuellen Aktien/Optionsrechte als zu erwartender Ausschüttungsbetrag ermittelt.
Insgesamt wurden folgende beizulegende Werte ermittelt:
T156 | BEIZULEGENDE ZEITWERTE DER OPTIONSRECHTE UND VIRTUELLEN AKTIEN ZUM 31.12.2024 | |||
---|---|---|---|---|
Anzahl Optionen/virtuelle Aktien | Beizulegender Zeitwert je Option/virtuelle Aktie in EUR | Anteil erdienter Anspruch | Beizulegender Zeitwert gesamt in EUR | |
Vorstand | ||||
Virtuelle Aktien 2021 | 818.412 | 11,50 | 100 % | 9.388.691 |
Virtuelle Aktien 2022 | 927.143 | 8,39 | 100 % | 7.778.730 |
Virtuelle Aktien 2023 | 714.135 | 3,20 | 100 % | 2.285.232 |
Virtuelle Aktien 2024 | 908.570 | 4,38 | 100 % | 3.979.537 |
Führungskräfte | ||||
Optionen 2021 | 1.733 | 1.292 | 79 % | 1.770.401 |
Optionsrechte 2023 | 1.027.132 | 8,18 | 67 % | 5.601.295 |
Optionsrechte 2024 | 1.375.739 | 6,71 | 33 % | 6.205.700 |
Außertarifliche Mitarbeiter | ||||
Optionsrechte 2024 | 459.531 | 6,71 | 33 % | 2.076.739 |
Summe Optionen und virtuelle Aktien | 6.232.395 | 39.086.325 | ||
davon Optionen | 1.733 | |||
davon virtuelle Aktien | 3.368.260 | |||
davon Optionsrechte | 2.862.402 | |||
T156 | BEIZULEGENDE ZEITWERTE DER OPTIONSRECHTE UND VIRTUELLEN AKTIEN ZUM 31.12.2023 | |||
---|---|---|---|---|
Anzahl Optionen/virtuelle Aktien | Beizulegender Zeitwert je Option/virtuelle Aktie in EUR | Anteil erdienter Anspruch | Beizulegender Zeitwert gesamt in EUR | |
Vorstand | ||||
Virtuelle Aktien 2020 | 571.106 | 5,11 | 90 % | 2.636.592 |
Virtuelle Aktien 2021 | 957.126 | 12,00 | 100 % | 11.485.512 |
Virtuelle Aktien 2022 | 1.084.286 | 8,78 | 100 % | 9.520.031 |
Virtuelle Aktien 2023 | 863.873 | 8,92 | 100 % | 7.705.747 |
Führungskräfte | ||||
Optionen 2020 | 2.140 | 4.422 | 77 % | 7.286.572 |
Optionen 2021 | 1.807 | 4.692 | 51 % | 4.324.006 |
Optionsrechte 2023 | 2.163.130 | 7,77 | 33 % | 5.602.507 |
Summe Optionen und virtuelle Aktien | 5.643.468 | 48.560.967 | ||
davon Optionen | 3.947 | |||
davon virtuelle Aktien | 3.476.391 | |||
davon Optionsrechte | 2.163.130 | |||
Der beizulegende Zeitwert der Aktienzusagen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente für die Programme 2023 und 2024 betrug 13,9 Mio. EUR (Vorjahr: 5,6 Mio. EUR) und wurde auf Basis eines Bewertungsmodells ermittelt. In dieses Modell wurde zum Gewährungszeitpunkt die Lufthansa Aktie mit einer erwarteten gewichteten Volatilität von 43 % für 2023 und 37 % für 2024 und einem Kurs von 8,94 EUR für 2023 und 7,23 EUR für 2024 je Lufthansa Aktie berücksichtigt. Die erwartete Volatilität wurde aus historischen Volatilitäten abgeleitet. Im Modell wurde ein risikoloser Zinssatz von 2,96 % für 2023 und 2,60 % für 2024 verwendet. Annahmen zu Korrelationen zwischen dem Lufthansa Aktienkurs und der Entwicklung des NYSE Arca Global Airline Index wurden auf Basis historischer Kurs- und Indexentwicklungen bestimmt.
Im Rahmen der Bilanzierung der Verbindlichkeit aus der Bewertung der Optionen wird eine Fluktuation der Mitarbeitenden in Höhe von 6,69 % berücksichtigt, sodass die bilanzierte Verbindlichkeit unterhalb des berechneten Zeitwerts liegt. Aus der Bewertung der Optionen und virtuellen Aktien ergibt sich somit zum Stichtag eine Verpflichtung in Höhe von 26,3 Mio. EUR (Vorjahr: 41,5 Mio. EUR), wovon 14,1 Mio. EUR (Vorjahr: 33,1 Mio. EUR) unter den langfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen werden. Die im Geschäftsjahr geleistete Auszahlung für ausgelaufene virtuelle Aktienoptionen in Höhe von 1,1 Mio. EUR hat die Verbindlichkeit reduziert. Der Anteil der Zusagen, die durch Eigenkapitalinstrumente ausgeglichen werden sollen, erhöht das Eigenkapital um 8,3 Mio. EUR (Vorjahr: 5,6 Mio. EUR) auf insgesamt 13,9 Mio. EUR. Die Wertänderung der Optionen beziehungsweise virtuellen Aktien/Optionsrechte und die Gewährung weiterer virtueller Aktien/Optionsrechte im Geschäftsjahr führt zu einer Entlastung des Personalaufwands von insgesamt 6,2 Mio. EUR.
In die Monte-Carlo-Simulation (ausgenommen das TSR-Programm für den Vorstand) sind die gewichteten durchschnittlichen Aktienkurse zum Stichtag eingeflossen. Gemäß Programmbedingungen handelt es sich dabei um die 50-Tage-Durchschnittskurse der Deutschen Lufthansa AG sowie der jeweils im Vergleichsbasket enthaltenen Aktien der Wettbewerber. Die verwendeten Volatilitäten und Korrelationen stellen stichtagsbezogene und laufzeitabhängige Erwartungswerte auf Basis aktueller Markteinschätzungen dar.
Die vom externen Dienstleister verwendeten Parameter für den fiktiven Airline-Vergleichsbasket beim Optionspaket 2021 sind in folgender Übersicht zusammengestellt:
T157 | REFERENZPREIS | |
---|---|---|
Optionen 2021 | ||
Lufthansa | EUR | 6,99 |
Air France-KLM | EUR | 4,10 |
IAG | GBP | 157,32 |
Ryanair | EUR | 16,40 |
easyJet | GBP | 625,16 |
Turkish Airlines | EUR | 1,73 |
WIZZair | GBP | 4.237,54 |
T158 | ERWARTETE VOLATILITÄTEN | |
---|---|---|
in % für: | Optionen 2021 zum 31.12.2024 |
Optionen 2021 zum 31.12.2023 |
Lufthansa | 26,36 | 37,15 |
Air France-KLM | 38,85 | 45,61 |
IAG | 28,52 | 41,11 |
Ryanair | 31,81 | 35,82 |
easyJet | 30,96 | 43,76 |
Turkish Airlines | 31,89 | 49,13 |
WIZZair | 53,94 | 59,70 |
Risikoloser Zinssatz | Optionen 2021: 2,23 % für Eurozone (Vorjahr: 2,81 %) 4,24 % für Großbritannien (Vorjahr: 4,40 %) | |
Fluktuation | 6,69 % (Vorjahr: 7,22 %) | |
Als Zinssatz für die Restlaufzeit der Outperformance-Option wurden jeweils entsprechende Swap-Rates verwendet. Für die Bewertung wurden die maximalen Laufzeiten der Programme berücksichtigt.
Die Bewertung der Zeitwerte für die Programme des Vorstands erfolgt ebenfalls mittels einer Monte-Carlo-Simulation und basiert auf historischen beziehungsweise Marktdaten zum Stichtag der relevanten Peergroup-Unternehmen und für die Programme 2023 und 2024 des NYSE Arca Global Airline Index. Der Ansatz der erwarteten Volatilitäten basiert auf den historischen TSR-Daten. Dabei wurden für die Ermittlung der historischen Volatilitäten grundsätzlich die Kurse der letzten vier Jahre zugrunde gelegt. Bei der Bewertung für das Programm 2022 wurde eine Restlaufzeit von 13 Monaten sowie ein risikoloser Zins in Höhe von 2,21 % berücksichtigt, für das Programm 2023 eine Restlaufzeit von 25 Monaten und ein risikoloser Zins von 1,94 % sowie für das Programm 2024 eine Restlaufzeit von 37 Monaten und ein risikoloser Zins von 1,88 %.
40. Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten
Die Lufthansa Group hat folgende Vertragsverbindlichkeiten erfasst:
T159 | VERTRAGSVERBINDLICHKEITEN | |
---|---|---|
in Mio. € | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
Verbindlichkeiten aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten | 5.183 | 4.981 |
Verbindlichkeiten aus Kundenbindungsprogrammen | 2.290 | 2.203 |
Verbindlichkeiten aus angearbeiteten Technik- und EDV-Leistungen | 386 | 363 |
Sonstige Vertragsverbindlichkeiten | 278 | 204 |
Übrige Vertragsverbindlichkeiten | 2.954 | 2.770 |
Verbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden | 8.137 | 7.751 |
In der Berichtsperiode erfasste Erlöse |
2024 | 2023 |
Erlöse aus den Anfangsbeständen der Vertragsverbindlichkeiten | ||
Erlöse aus nicht ausgeflogenen Flugdokumenten | 3.859 | 4.250 |
Erlöse aus Kundenbindungsprogrammen | 466 | 431 |
Erlöse Technik- und EDV-Leistungen | 137 | 81 |
Sonstige | 116 | 139 |
Summe | 4.578 | 4.901 |
Von den Vertragsverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2023 konnten 267 Mio. EUR (Vorjahr: 287 Mio. EUR) nicht realisiert werden, sondern wurden an die Kundinnen und Kunden erstattet. Insgesamt wurden aus den im Jahr 2024 verkauften Tickets Tickets mit einem Gesamtbetrag von 2.366 Mio. EUR (Vorjahr: 1.946 Mio. EUR) erstattet.
Zum 31. Dezember 2024 waren in den Verbindlichkeiten aus Kundenbindungsprogrammen 273 Mrd. Meilen/Punkte (Vorjahr: 261 Mrd. Meilen/Punkte) aus Meilenbonusprogrammen zu bewerten. Für die voraussichtlich verfallenden Meilen werden grundsätzlich Pro-rata-Ertragsrealisationen über den allgemeinen Geltungszeitraum von drei Jahren vorgenommen.
Bereits kontrahierte, noch nicht erfüllte Leistungsverpflichtungen aus langfristigen Dienstleistungsverträgen betragen unter der Annahme eines vertragsgemäßen Abrufs insgesamt 10,0 Mrd. EUR, wovon 1,9 Mrd. EUR auf die nächsten zwölf Monate entfallen. Im Wesentlichen sind dies Wartungsverträge des Geschäftsbereichs Technik über die langfristige Instandsetzung und Überholung der Teilflotten von Fluggesellschaften. Bei der Ermittlung der ausstehenden Leistungsverpflichtungen wird die in den Verträgen vereinbarte sowie aus den jeweiligen Flugplanungen abgeleitete Anzahl an Wartungsereignissen mit ihren wahrscheinlichen Erlösen sowie Festpreise für bestimmte Leistungen (Bereich VIP sowie Kabinenmodifikation) berücksichtigt. Von den Leistungsverpflichtungen, die zwölf Monate übersteigen, werden voraussichtlich 63 % bis 2030 realisiert sein.
Wie im Vorjahr wurden auch im Geschäftsjahr 2024 keine Umsatzerlöse aus den in früheren Geschäftsjahren erfüllten Leistungsverpflichtungen erfasst.
Den Vereinfachungsregeln des IFRS 15 entsprechend werden keine Angaben zu den Leistungsverpflichtungen zum 31. Dezember 2024 oder zum 31. Dezember 2023 gemacht, die eine erwartete ursprüngliche Laufzeit von einem Jahr oder weniger haben. Aufgrund von Umbuchungsmöglichkeiten kann es bei Flugleistungen grundsätzlich zu einer Zeitspanne zwischen Vertragsabschluss und Leistungserbringung kommen, die ein Jahr überschreitet, was jedoch bei Vertragsabschluss nicht vorhersehbar ist. Aufgrund der Vorausbuchungsfrist von maximal einem Jahr und kurzfristiger Umbuchungsmöglichkeiten geht der Konzern davon aus, dass die Anwendung der Vereinfachungsregel gerechtfertigt ist. Prämienmeilen können mindestens über drei Jahre eingelöst werden, sind jedoch auch kurzfristig einlösbar und werden aus diesem Grund ebenfalls als kurzfristig ausgewiesen.
41. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
T160 | VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN SOWIE SONSTIGE KURZFRISTIGE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN | |
---|---|---|
in Mio. € | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | ||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber nahestehenden Unternehmen | 76 | 94 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber übrigen Beteiligungen | 1 | – |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Konzernfremden | 4.395 | 4.031 |
4.472 | 4.125 | |
Sonstige Verbindlichkeiten | ||
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 9 | 4 |
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen | 303 | 312 |
Verbindlichkeiten aus Ergebnisbeteiligungen | 305 | 627 |
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 914 | 837 |
1.531 | 1.780 | |
Summe | 6.003 | 5.905 |
Sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von 63 Mio. EUR (Vorjahr: 32 Mio. EUR) dienen als Sicherheit für positive Marktwerte von Derivaten.
Zur Optimierung des Working Capitals und Cashflows sowie zur Stärkung der Lieferantenbeziehungen nimmt die Lufthansa Group an einem Supply-Chain-Finance(SCF)-Programm teil. Das Programm wird von der CRX Markets AG, München, angeboten und die Teilnahme ist für die Lieferanten gebührenfrei. Lieferanten können auf freiwilliger Basis am Programm teilnehmen, um eine vorzeitige Bezahlung ihrer Forderungen von den teilnehmenden Banken mit einem Abschlag zu erhalten. Die Lufthansa Group bezahlt dann die ursprüngliche Rechnung am Fälligkeitsdatum an die Bank. Für die Lufthansa Group entstehen keine zusätzlichen Kosten gegenüber den zwölf teilnehmenden Banken. Zum 31. Dezember 2024 wurde das SCF-Programm von den Konzerngesellschaften Deutsche Lufthansa AG, Lufthansa Cargo AG, Austrian Airlines AG sowie Swiss International Airlines Ltd. genutzt. Zum Stichtag nahmen 16 Lieferanten mit einem ausstehenden Volumen von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 583 Mio. EUR (Vorjahr: 418 Mio. EUR) teil. Zahlungsbedingungen von Verbindlichkeiten im Programm gehen nicht über Zahlungsbedingungen mit Lieferanten hinaus, die nicht am Programm teilnehmen. Die Spanne der Zahlungsfristen im SCF-Programm beläuft sich auf 50 bis 165 Tage und für vergleichbare Rechnungen außerhalb des SCF-Programms auf 0 bis 150 Tage. Alle relevanten vertraglichen Zahlungsbedingungen und Konditionen werden ebenfalls mit Lieferanten außerhalb des Programms auf bilateraler Basis verhandelt, weshalb sich der Charakter der Lieferantenverbindlichkeit durch die Teilnahme am SCF-Programm nicht verändert. Der Ausweis unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bleibt somit erhalten. Entsprechend werden die Zahlungsströme aus diesen Verbindlichkeiten in der Kapitalflussrechnung weiterhin unter den Zahlungsflüssen aus der operativen Geschäftstätigkeit in der Position „Veränderungen Trade Working Capital“ dargestellt.
Daneben nimmt die Lufthansa Group an einem weiteren SCF-Programm teil, das von der cflox GmbH, Hamburg angeboten wird. Dieses Programm ermöglicht es, Zahlungsziele um 90 Tage zu verlängern, ohne dabei Änderungen für Lieferanten auszulösen, da diese weiterhin ihre Zahlungen zum vereinbarten Zeitpunkt erhalten. Hierbei entsteht eine sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeit gegenüber dem Zahlungsdienstleister, der die Zahlung für die Lufthansa Group leistet. Der Zahlungsstrom wird somit in der Kapitalflussrechnung weiterhin unter den Zahlungsflüssen aus der operativen Geschäftstätigkeit in der Position „Veränderungen Trade Working Capital“ dargestellt. Zum 31. Dezember 2024 wurde dieses Programm von der Deutschen Lufthansa AG genutzt. Zum Stichtag bestehen in diesem Zusammenhang sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 258 Mio. EUR (Vorjahr: 0 Mio. EUR), die ursprünglich auf sechs Lieferanten entfielen.
42. Kurzfristige erhaltene Anzahlungen, Rechnungsabgrenzungsposten und sonstige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten
T161 | KURZFRISTIGE ERHALTENE ANZAHLUNGEN, RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN UND SONSTIGE NICHTFINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN | |
---|---|---|
in Mio. € | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern | 281 | 355 |
Abgegrenzte Aufwendungen für Urlaub, Gleit- und Mehrarbeitszeit | 290 | 262 |
Erhaltene Anzahlungen | 18 | 14 |
Passiver Rechnungsabgrenzungsposten | 45 | 45 |
Sonstige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten | 75 | 46 |
709 | 722 | |
Die sonstigen nichtfinanziellen Verbindlichkeiten enthalten den kurzfristigen Anteil der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Verpflichtungen aus aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen (↗ Erläuterung 39).